Shades of Grey - Gefährliche Liebe: Band 2 - Roman (German Edition)
knallen … Äh, ich meine …« Ich halte inne.
»Er lässt die Peitsche knallen, ja? Es gab eine Zeit, in der ich ihn als Glückspilz bezeichnet hätte«, gibt er trocken zurück. »Lass dich von ihm nicht niedermachen. Immer schön oben bleiben, Baby.«
»Christian!« Ich sehe sein freches Grinsen förmlich vor mir.
»Behalt ihn einfach im Auge, mehr nicht. Ich bin wirklich froh, dass alles in Ordnung ist. Um wie viel Uhr soll ich dich abholen?«
»Ich schicke dir eine Mail.«
»Von deinem BlackBerry«, erklärt er streng.
»Ja , Sir!«
»Ciao, ciao, Baby.«
»Bis dann.«
Er ist immer noch dran.
»Leg auf«, schimpfe ich lächelnd.
Er stößt einen tiefen Seufzer aus. »Ich wünschte, du wärst heute Morgen gar nicht erst zur Arbeit gegangen.«
»Ich auch. Aber jetzt muss ich los. Los, leg auf.«
»Leg du auf.« Wieder höre ich ihn durch die Leitung lächeln.
O Christian. Ich liebe es, wenn er so gut gelaunt und unbeschwert ist … Hm. Ich liebe ihn. Punkt.
»Das hatten wir doch schon mal.«
»Du knabberst schon wieder an deiner Lippe.«
Mist, er hat Recht. Woher weiß er das bloß?
»Du glaubst, ich würde dich nicht kennen, Anastasia. Dabei kenne ich dich besser, als du glaubst«, raunt er mit so verführerischer Stimme, dass ich ganz schwach werde. Und feucht.
»Wir reden später, Christian. Fest steht, dass ich mir im Moment genauso wünsche, ich wäre heute Morgen nicht ins Büro gegangen.«
»Ich erwarte freudig Ihre Mail, Miss Steele.«
»Schönen Tag noch, Mr. Grey.«
Ich lege auf und lasse mich gegen die kalte Fensterfront des Delis sinken. Meine Güte, selbst durchs Telefon hat er noch Macht über mich. Kopfschüttelnd verscheuche ich jeden Gedanken an Mr. Grey und betrete das Deli und registriere, wie mich überaus unschöne Gedanken an Mr. Hyde heimsuchen.
Der empfängt mich mit finsterer Miene, als ich mit seinem Mittagessen ins Büro zurückkehre.
»Ist es okay, wenn ich jetzt Mittagspause mache?«, frage ich vorsichtig.
Seine Miene verfinstert sich noch mehr.
»Wenn es sein muss«, schnauzt er mich an. »Eine Dreiviertelstunde. Die Verspätung von heute Morgen muss abgearbeitet werden.«
»Jack, könnte ich Sie etwas fragen?«
»Was denn?«
»Sie sind heute so anders als sonst. Habe ich Sie auf irgendeine Art und Weise verärgert?«
Er mustert mich einen Moment lang. »Ich bin jetzt nicht in der Stimmung, Ihre Verfehlungen aufzuzählen. Ich habe zu tun.« Er starrt wieder auf seinen Bildschirm – ein überdeutliches Zeichen, dass ich entlassen bin.
Holla … Was habe ich ihm denn getan?
Ich mache kehrt und verlasse sein Büro. Einen Augenblick lang habe ich Angst, dass ich gleich in Tränen ausbrechen werde. Wieso hat er urplötzlich eine derartige Aversion gegen mich entwickelt? Ein höchst unerfreulicher Gedanke kommt mir in den Sinn, den ich jedoch eilig verdränge – das kann ich jetzt nicht auch noch gebrauchen; ich habe schon mehr als genug Ärger am Hals.
Ich gehe in den nächsten Starbucks, suche mir mit meinem Caffè Latte in der Hand einen Fensterplatz und ziehe meinen iPod heraus. Bei guter Musik kann ich besser nachdenken.
Meine Gedanken beginnen zu schweifen. Christian, der Sadist. Christian, der Sub. Christian, den niemand berühren darf. Christians ödipale Impulse. Christian, der Leila badet. Stöhnend schließe ich die Augen.
Kann ich diesen Mann allen Ernstes heiraten? Er ist so kompliziert und anstrengend, aber tief in meinem Innern weiß ich, dass ich ihn trotz all seiner Probleme nicht verlassen kann. Niemals. Ich liebe ihn. Ihn zu verlassen, wäre so, als würde ich mir den rechten Arm abhacken.
Noch nie in meinem Leben habe ich mich so lebendig, so vital gefühlt. Ich habe eine ganze Palette an erstaunlichen Gefühlen in mir entdeckt und neue Erfahrungen gemacht. In Christians Gegenwart ist Langeweile ein Fremdwort.
Aus heutiger Sicht erscheint mir mein früheres Leben wie eine Welt in tristem Schwarz-Weiß, so wie Josés Fotos, während sie heute in satten, bunten Farben leuchtet. Es ist, als strebte ich einem hellen, strahlenden Licht entgegen – Christian. Als wäre ich immer noch Ikarus, der der Sonne gefährlich nahe kommt. Ich schnaube. Mit Christian fliegen – wer könnte schon einem Mann widerstehen, der fliegen kann?
Kann ich mich von ihm trennen? Will ich es überhaupt? Immerhin habe ich durch ihn in den wenigen Wochen mehr über mich selbst erfahren als in meinem gesamten bisherigen Leben. Ich habe meinen Körper kennen
Weitere Kostenlose Bücher