Shades of Grey - Gefährliche Liebe: Band 2 - Roman (German Edition)
Kontrolle über dich.«
Ich schlucke. »Das klingt fast so, als würdest du es vermissen.«
»Das war bis vor Kurzem eben meine Welt.« Er sieht mich ernst an. Die Stimmung zwischen uns hat sich verändert.
»Aber du hast tatsächlichgroße Macht über mich. Das weißt du doch«, wende ich leise ein.
»Habe ich das? Du gibst mir das Gefühl, so … hilflos zu sein.«
»Nein!« O Christian … »Aber warum denn?«
»Weil du der einzige Mensch bist, der mir wirklich wehtun könnte.« Er streicht mir eine Haarsträhne hinters Ohr.
»O Christian, das ist umgekehrt doch ganz genauso … Wenn du mich nicht wolltest …« Erschaudernd blicke ich auf meine ineinander verschränkten Finger. Genau das ist ein wunder Punkt zwischen uns. Wäre er nicht so … kaputt, würde er mich dann überhaupt wollen? Ich schüttle den Kopf. So etwas darf ich nicht denken.
»Dir wehzutun, ist das Letzte, was ich will. Ich liebe dich«, wispere ich und liebkose seine Wange.
Er schmiegt sein Gesicht gegen meine Handfläche, legt den Knebel in die Schublade zurück und zieht mich an sich.
»Sind wir mit unserer Lehrstunde fertig?«, fragt er mit verführerischer Stimme.
»Wieso? Was hattest du denn vor?«
Er beugt sich herab und küsst mich zärtlich. Ich lege die Hände um seinen Bizeps und spüre, wie ich in seinen Armen dahinschmelze.
»Der Kerl hätte dir heute beinahe etwas angetan, Ana.«
»Na und?« Es ist ein wunderschönes Gefühl, seine Nähe zu spüren, seine Hand auf meinem Rücken zu fühlen.
»Was meinst du damit?«
Hingerissen blicke ich in sein wunderschönes, mürrisches Gesicht. »Es geht mir gut, Christian.«
Abermals schlingt er die Arme um mich und zieht mich enger an sich. »Wenn ich nur daran denke, was alles hätte passieren können.« Er vergräbt das Gesicht in meinem Haar.
»Wann begreifst du endlich, dass ich viel stärker bin, als du denkst?«, flüstere ich beschwichtigend.
»Ich weiß, dass du eine starke Frau bist«, raunt er und drückt mir einen Kuss aufs Haar, ehe er sich von mir löst.
Enttäuschung durchströmt mich.
Ich beuge mich vor, nehme einen anderen Gegenstand aus der Schublade – eine Stange, an der mehrere Manschetten angebracht sind – und halte ihn in die Höhe.
»Das«, erklärt er, während sich seine Augen verdunkeln, »ist eine Spreizstange mit Hand- und Fußfesseln.«
»Und wie funktioniert sie?«
»Soll ich es dir zeigen?« Er schließt für einen kurzen Moment die Augen.
Ich sehe ihn an. Als er sie wieder öffnet, lodert unverbrämte Leidenschaft darin.
»Ja, ich hätte gern eine Demonstration. Ich lasse mich gern fesseln«, flüstere ich.
Meine innere Göttin katapultiert sich mit der Hochsprungstange geradewegs auf ihre Chaiselongue.
»O Ana.« Mit einem Mal liegt ein gequälter Ausdruck auf seinem Gesicht.
»Was denn?«
»Aber nicht hier drin.«
»Was meinst du damit?«
»Ich will dich in meinem Bett haben, nicht hier drinnen. Komm.« Er nimmt die Spreizstange und meine Hand und führt mich aus dem Zimmer.
Wieso verlassen wir sein Spielzimmer? Ich werfe einen Blick über die Schulter. »Wieso nicht hier?«
Christian bleibt mitten auf der Treppe stehen und sieht mich mit ernster Miene an.
»Ana, du magst bereit sein, dieses Zimmer wieder zu betreten, aber ich nicht. Als wir letztes Mal dort drin waren, hast du mich verlassen. Genau davon rede ich doch die ganze Zeit. Wann begreifst du es endlich?« Er runzelt die Stirn und lässt meine Hand los, um seinen Worten mit einer Geste noch mehr Nachdruck zu verleihen. »Dieser Vorfall hat meine Einstellung von Grund auf verändert. Seitdem ist meine Sicht auf das Leben eine völlig andere. Das habe ich dir ja bereits gesagt. Allerdings habe ich dir verschwiegen, dass ich …« Er hält inne und fährt sich mit der Hand durchs Haar, während er nach den richtigen Worten sucht. »Ich bin wie ein trockener Alkoholiker, okay? Das ist der einzig passende Vergleich, der mir einfällt. Der Drang ist verschwunden, aber ich will lieber gar nicht erst in Versuchung geraten. Ich will dir nicht noch einmal wehtun.«
Er sieht so reumütig aus, dass mich ein scharfer Schmerz durchzuckt. Was habe ich diesem Mann angetan? Bereichere ich sein Leben tatsächlich? Schließlich war er doch glücklich und zufrieden, bevor er mir begegnet ist, oder etwa nicht?
»Ich könnte es nicht ertragen, dir wehzutun, weil ich dich liebe.« Seine Miene verrät die tiefe Aufrichtigkeit eines kleinen Jungen, der eine ganz einfache Wahrheit
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