Shades of Grey - Gefährliche Liebe: Band 2 - Roman (German Edition)
Gesprächs stehen. Ich starre meine Hände an, als mich ein scharfes Klopfen an der Tür aus meinen Gedanken reißt und Christian mit finsterer Miene den Raum betritt. Ich werde rot und werfe Dr. Flynn einen Blick zu, der Christian wohlwollend anlächelt.
»Willkommen zurück, Christian«, sagt er.
»Ich glaube, die Zeit ist um, John.«
»Beinahe, Christian. Setzen Sie sich doch wieder zu uns.«
Christian nimmt neben mir Platz und legt mir besitzergreifend die Hand aufs Knie – eine Geste, die auch Dr. Flynn nicht verborgen bleibt.
»Haben Sie noch weitere Fragen, Ana?«, erkundigt sich Dr. Flynn mit unübersehbarer Besorgnis.
Mist … ich hätte diese Frage gar nicht erst stellen sollen. Ich schüttle den Kopf.
»Christian?«
»Nein, heute nicht, John.«
Dr. Flynn nickt. »Es wäre vielleicht nützlich, wenn Sie beide noch einmal wiederkämen. Ich bin sicher, Ana hat noch weitere Fragen.«
Christian nickt widerstrebend.
Ich laufe rot an. Verdammt! Er will weiter nachbohren. Christian nimmt meine Hand und sieht mich eindringlich an.
»Okay?«, fragt er sanft.
Ich lächle ihn an und nicke ebenfalls. Ja, ich werde ihm einen Vertrauensbonus gewähren. Das hat er nur dem netten Herrn Doktor aus England zu verdanken.
Christian drückt meine Finger und wendet sich wieder Dr. Flynn zu.
»Wie geht es ihr?«, fragt er.
Mir?
»Sie wird es schon schaffen«, beruhigt er ihn.
»Gut. Halten Sie mich über ihre Fortschritte auf dem Laufenden.«
»Das werde ich.«
Sie reden von Leila, verdammt.
»Hast du Lust, deine Beförderung zu feiern?«, fragt Christian spitz.
Ich nicke abermals, wenn auch zurückhaltend.
Wir verabschieden uns von Dr. Flynn, und Christian schiebt mich mit unangemessener Eile aus dem Sprechzimmer.
»Und? Wie war’s?«, fragt er, kaum dass wir auf der Straße stehen. Ängstliche Sorge schwingt in seiner Stimme mit.
»Gut.«
Er beäugt mich argwöhnisch.
»Sieh mich nicht so an. Auf ärztliche Anweisung bin ich bereit, dir einen Vertrauensbonus zu gewähren.«
»Was bedeutet das?«
»Das wirst du schon sehen.«
Seine Augen verengen sich zu Schlitzen. »Steig in den Wagen.« Er öffnet die Beifahrertür.
Aha, jetzt also wieder auf die strenge Tour. Mein BlackBerry summt. Ich ziehe ihn aus meiner Handtasche.
Mist, es ist José.
»Hi!«
»Ana, hi …«
Ich sehe zu Christian hinüber, der mich misstrauisch ansieht. »José«, forme ich lautlos mit den Lippen. Seine Miene bleibt gleichgültig, nur der Ausdruck in seinen Augen wird stählern. Bildet er sich allen Ernstes ein, ich würde es nicht merken? Ich wende mich wieder meinem Gespräch mit José zu.
»Entschuldige, dass ich mich nicht gemeldet habe. Geht es um morgen?«, frage ich ihn, ohne Christian aus den Augen zu lassen.
»Ja. Ich habe mit irgend so einem Angestellten von Christian geredet und weiß inzwischen, wohin ich die Bilder bringen soll. Ich sollte zwischen fünf und sechs dort sein … danach habe ich Zeit.«
Oh.
»Na ja, ich wohne inzwischen bei Christian, und wenn du willst, kannst du auch dort übernachten.«
Christian presst missbilligend die Lippen aufeinander. Ein toller Gastgeber!
José schweigt einen kurzen Moment.
Ich winde mich unbehaglich. Bisher habe ich noch keine Zeit gefunden, mit ihm über Christian und mich zu reden.
»Okay«, sagt er schließlich. »Die Sache mit Grey, ist das etwas Ernstes?«
Ich wende mich ab und trete auf die andere Seite des Bürgersteigs.
»Ja.«
»Wie ernst?«
Ich verdrehe die Augen. Wieso muss Christian auch hier herumstehen und zuhören?
»Ernst.«
»Steht er gerade neben dir? Ist das der Grund, weshalb du so einsilbig bist?«
»Ja.«
»Okay. Also, darfst du morgen raus?«
»Natürlich.« Zumindest hoffe ich es. Reflexartig kreuze ich die Finger.
»Wo sollen wir uns treffen?«
»Du könntest mich vom Büro abholen«, schlage ich vor.
»Okay.«
»Ich schicke dir eine SMS mit der Adresse.«
»Um wie viel Uhr?«
»Um sechs?«
»Klar. Bis dann, Ana. Ich freue mich auf dich. Du fehlst mir.«
Ich grinse. »Super. Bis dann.« Ich beende das Gespräch und drehe mich um.
Christian steht gegen den Wagen gelehnt da und mustert mich mit unvermindertem Argwohn.
»Und wie geht es deinem Freund?«, erkundigt er sich kühl.
»Gut. Er holt mich morgen vom Büro ab und geht mit mir etwas trinken. Willst du mitkommen?«
Christian zögert. »Und du bist sicher, dass er nicht wieder versucht, dich anzumachen?«
»Nein!«, rufe ich genervt, verkneife es mir jedoch,
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