Shades of Grey - Gefährliche Liebe: Band 2 - Roman (German Edition)
sehr treffende Bezeichnung. Du nicht?«
»Hast du deine Subs auch als Lebenspartnerinnen betrachtet?«
»Nein. Sie waren Sex-Gespielinnen«, antwortet er. »Meine einzige Partnerin bist du. Und ich will, dass du noch mehr als das wirst.«
Oh … da ist es wieder. Dieses magische Wort, Partnerin , mit all den Möglichkeiten, die ihm innewohnen. Ich kann meine Freude kaum verhehlen, als ich es laut aus seinem Mund höre.
»Ich weiß«, flüstere ich. »Ich brauche nur noch etwas Zeit, Christian. Um zu verarbeiten, was in den letzten Tagen passiert ist.«
Er sieht mich verwirrt an.
In diesem Moment springt die Ampel auf grün. Er nickt und dreht die Musik lauter. Das Gespräch ist damit beendet.
Van Morrison singt immer noch – inzwischen eine Spur optimistischer – davon, wie herrlich es wäre, im Mondschein zu tanzen. Ich blicke auf die im Schein der untergehenden Sonne golden leuchtenden Pinien und Fichten, deren schlanke Silhouetten sich über die Straße erstrecken. Christian ist in eine Wohnstraße abgebogen und fährt nach Westen in Richtung Puget Sound.
»Wohin fahren wir eigentlich?«, frage ich, als er in die nächste Straße einbiegt. 9th Ave. NW lese ich auf einem Schild. Mir bleibt der Mund offen stehen.
»Überraschung«, sagt er und lächelt geheimnisvoll.
Achtzehn
C hristian fährt an einstöckigen, auffallend gepflegten Schindelhäusern vorbei, vor denen Kinder Basketball spielen, Rad fahren oder herumrennen – das perfekte Vorstadtparadies, das die Aura von Wohlstand und Rechtschaffenheit verströmt. Vielleicht besuchen wir ja jemanden. Aber wen?
Wenig später biegt er scharf nach links ab, und wir stehen vor zwei reich verzierten Eisentoren, die in eine fast zwei Meter hohe Sandsteinmauer eingelassen sind. Christian drückt auf einen Knopf auf seiner Armkonsole, woraufhin das Fahrerfenster lautlos heruntergleitet, und gibt eine Zahlenfolge auf einer Tastatur ein. Die Tore schwingen auf.
Er wirft mir einen kurzen Blick zu. Ein Anflug von Unsicherheit oder gar Nervosität liegt auf seinen Zügen.
»Wo sind wir hier?«, frage ich ihn.
»Ist nur so eine Idee«, sagt er und lenkt den Saab durch die Tore und eine von Bäumen gesäumte Zufahrt entlang, die gerade genug Platz für zwei Autos bietet. Auf der einen Seite schließt sich ein dichter Wald an, auf der anderen erstreckt sich eine weitläufige Rasenfläche, die aus einem Stück brachliegenden Ackerlands entstanden zu sein scheint. Gras und wilde Blumen haben sie inzwischen zurückerobert und ein ländliches Idyll erschaffen – eine Wiese mit hohem, sanft in der abendlichen Brise zitterndem Gras und einem Meer aus bunten Sommerblumen. Unvermittelt sehe ich mich dort liegen und zum blauen Himmel hinaufblicken – ein wunderschöner, reizvoller Gedanke, bei dem mich merkwürdigerweise ein Anflug von Heimweh überkommt. Sehr seltsam.
Der Weg mündet in eine geschwungene Auffahrt vor einem eindrucksvollen blassrosa Wohnhaus aus Sandstein im mediterranen Stil. Es ist prächtig, der reinste Palast. Sämtliche Lichter im Haus brennen und leuchten in der abendlichen Dämmerung. Vor der Vierergarage steht ein schicker schwarzer BMw . Christian hält vor dem von Säulen flankierten Eingang an.
Ich frage mich, wer hier wohnt und wieso wir ihm oder ihr einen Besuch abstatten.
Mit einem besorgten Blick in meine Richtung macht Christian den Motor aus.
»Versprichst du mir, offen für alles zu sein und erst einmal auf dich wirken zu lassen, was du gleich sehen wirst?«
Ich runzle fragend die Stirn. »Christian, seit ich dich kenne, muss ich jeden Tag offen für alles sein.«
Er lächelt ironisch. »Ein berechtigtes Argument, Miss Steele. Gehen wir.«
In diesem Moment werden die dunklen Holztüren geöffnet, und eine dunkelhaarige Frau in einem schicken violetten Kostüm erscheint in der Tür. Ich bin heilfroh, dass ich mich nach der Arbeit noch einmal umgezogen und mein neues dunkelblaues Etuikleid ausgewählt habe, um bei Dr. Flynn Eindruck zu schinden. Okay, ich trage zwar keine High Heels dazu, aber immerhin stehe ich nicht in Jeans vor der Tür.
»Mr. Grey.« Die Frau lächelt warmherzig und schüttelt ihm die Hand.
»Miss Kelly«, begrüßt er sie höflich.
Sie lächelt mich an und streckt mir ebenfalls die Hand entgegen, die ich ergreife. Ihr Blick à la »Ist dieser Mann nicht der reinste Wahnsinn, ich wünschte, er würde mir gehören« entgeht mir nicht.
»Olga Kelly«, stellt sie sich fröhlich vor.
»Ana Steele«, erwidere
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