Shades of Grey - Gefährliche Liebe: Band 2 - Roman (German Edition)
Türen auf, und die Fahrgäste setzen sich in Bewegung. Langsam zieht Christian seine Finger aus meiner Vagina und drückt mir einen Kuss auf den Hinterkopf. Ich drehe mich zu ihm um. Er lächelt, dann nickt er dem Mann in dem schlecht sitzenden Anzug zu, der ebenfalls nickt und mit seiner Frau aus dem Aufzug steigt. Ich registriere ihren Abschied nur am Rande, weil ich vollauf damit beschäftigt bin, auf den Beinen zu bleiben und meinen Atem unter Kontrolle zu bringen. Nun, da Christians Finger nicht länger in mir stecken, wünschte ich, er hätte sie niemals herausgezogen. Er lässt mich los, so dass ich gezwungen bin, ohne seine Hilfe stehen zu bleiben.
Wieder drehe ich mich zu ihm um. Er wirkt kühl und beherrscht, als wäre all das nicht passiert. Es ist so unfair!
»Bereit?«, fragt er. Seine Augen funkeln verschmitzt, als er sich zuerst den Zeige- und dann den Mittelfinger in den Mund schiebt und genüsslich daran leckt. »Sehr köstlich, Miss Steele.«
Bei diesen Worten habe ich Mühe, nicht auf der Stelle zu kommen.
»Ich fasse es nicht, dass du das gerade getan hast.« Ich kann kaum noch an mich halten.
»Sie würden staunen, was ich alles kann, Miss Steele«, erwidert er und streicht mir lächelnd eine Haarsträhne hinters Ohr. »Eigentlich will ich dich endlich nach Hause bringen, aber vielleicht schaffen wir es ja auch nur bis zum Wagen«, fährt er fort, nimmt meine Hand und zieht mich aus dem Aufzug.
Wie bitte! Sex im Wagen? Können wir es nicht lieber hier tun, auf dem kühlen Marmorfußboden der Lobby? Bitte?
»Komm.«
»Ja, genau das will ich jetzt am liebsten tun.«
»Miss Steele!«, tadelt er in gespieltem Entsetzen.
»Ich hatte noch nie Sex im Wagen.«
Christian bleibt stehen, legt mir die beiden Finger, die er gerade noch im Mund hatte, unters Kinn und hebt es an.
»Es freut mich über alle Maßen, das zu hören. Ich muss zugeben, ich wäre ziemlich erstaunt, um nicht zu sagen stocksauer, wenn es nicht so wäre.« Sein Blick durchbohrt mich.
Blinzelnd sehe ich zu ihm auf. Natürlich – er ist ja der einzige Mann, mit dem ich je Sex hatte.
»Das habe ich nicht damit gemeint.«
»Was denn dann?« Sein Tonfall ist unerwartet barsch.
»Es war doch nur so eine Redensart, Christian.«
»Ach ja, die berühmte Redensart ›Ich hatte noch nie Sex im Wagen‹, die einem ständig auf der Zunge liegt.«
Was ist eigentlich sein Problem?
»Christian, ich habe es nur so dahergesagt, ohne nachzudenken. Verdammt nochmal, du hast gerade in einem vollen Aufzug … das da mit mir gemacht. Entschuldige, wenn ich einen Moment lang nicht so schlagfertig bin wie sonst.«
Er hebt die Brauen. »Was habe ich denn mit dir gemacht?«, fragt er herausfordernd.
Ich starre ihn finster an. Er will, dass ich es laut ausspreche.
»Du hast mich angemacht. Und zwar unglaublich. Und jetzt bring mich endlich nach Hause und fick mich.«
Ihm fällt die Kinnlade herunter. Und dann bricht er in Gelächter aus. Wieder fällt mir auf, wie jung und sorglos er aussieht, wenn er lacht. Oh, wie gern höre ich sein Gelächter. Ich liebe es, weil ich es so selten zu hören bekomme.
»Sie sind ja die geborene Romantikerin, Miss Steele.« Er nimmt meine Hand und führt mich hinaus vor die Tür, wo der Saab uns bereits erwartet.
»Du willst also Sex im Wagen«, bemerkt Christian und dreht den Zündschlüssel um.
»Offen gestanden, wäre ich mit dem Boden in der Eingangshalle auch einverstanden gewesen.«
»Ich auch, Ana, glaub mir. Aber ich bin nicht scharf darauf, mich um diese Uhrzeit verhaften zu lassen, und auf der Toilette will ich dich auch nicht vögeln. Na ja, zumindest heute nicht.«
Wie bitte? »Du meinst, dass die Möglichkeit bestanden hätte?«
»O ja.«
»Dann lass uns wieder nach oben fahren.«
Abermals bricht er in Gelächter aus. Es ist ansteckend. Sekunden später lachen wir beide schallend. Ein herrliches, befreiendes Lachen aus vollem Hals. Er legt seine Hand auf mein Knie und streichelt es zärtlich mit seinen kundigen Fingern. Mein Lachen erstirbt.
»Geduld«, mahnt er und fährt los.
Er stellt den Saab in der Garage des Escala ab und macht den Motor aus. In der Stille des Wagens schlägt die Atmosphäre im Wagen unvermittelt um. Ich sehe ihn an und habe Mühe, meine hemmungslose Vorfreude im Zaum zu halten. Er sitzt neben mir, einen Arm lässig auf dem Lenkrad aufgestützt, und zupft mit Daumen und Zeigefinger an seiner Unterlippe. Ich kann den Blick kaum von seinem Mund losreißen. Ich will
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