Shades of Grey - Gefährliche Liebe: Band 2 - Roman (German Edition)
gemeldet?«
Christians Brauen schießen vor Verblüffung in die Höhe. »Ich hätte nicht gedacht, dass es so lange dauern würde.«
»Wieso hast du denn nicht angerufen?«
»Der Akku in meinem Handy war leer.«
»Aber es gibt doch so etwas wie ein R-Gespräch.«
»Mom, das ist eine lange Geschichte.«
»Christian! Mach das nie wieder! Hast du mich verstanden?«, ruft sie, sichtlich um ihre Fassung ringend.
»Ja, Mom.« Mit dem Daumen wischt er ihr eine Träne von der Wange und zieht sie neuerlich an sich. Als sie sich ein wenig gefangen hat, lässt er sie los und nimmt Mia in seine Arme, die ihm wütend einen heftigen Schlag auf die Brust verpasst.
»Wir hatten solche Angst um dich«, platzt sie heraus und bricht ebenfalls in Tränen aus.
»Aber ich bin doch wieder da«, beruhigt er sie leise.
Elliot tritt vor. Christian löst Mias Arme um seinen Hals und schiebt sie zu Carrick, der einen Arm um seine Frau gelegt hat. Zu Christians sichtlicher Verblüffung drückt Elliot seinen Bruder kurz an sich und verpasst ihm einen kräftigen Schlag auf den Rücken.
»Gut, dass du wieder hier bist«, erklärt Elliot mit einem Anflug von Schroffheit in der Stimme, offenbar bemüht, seine Rührung zu verbergen.
Und während mir die Tränen immer noch übers Gesicht strömen, sehe ich es plötzlich glasklar vor mir: Das Wohnzimmer ist von bedingungsloser Liebe erfüllt. Unendlich viel Liebe. Christian hat sie bloß nie akzeptiert, und auch jetzt weiß er augenscheinlich nicht, wie er damit umgehen soll.
Sieh doch nur, Christian, all die Menschen lieben dich! Vielleicht begreifst du es ja jetzt allmählich.
Kate, die sich endlich vom Fernseher losgeeist hat, tritt hinter mich und streicht mir übers Haar.
»Er ist wieder da, Ana«, murmelt sie tröstend.
»Und jetzt muss ich mein Mädchen begrüßen«, sagt Christian zu seinen Eltern.
Er kommt auf mich zu. Noch immer stehen Verwirrung und Argwohn in seinen grauen Augen. Irgendwie finde ich die Kraft aufzustehen und mich in seine Arme zu werfen.
»Christian!«, schluchze ich.
»Sch.« Er hält mich fest und streicht über meine Haare. Ich recke ihm mein tränenüberströmtes Gesicht entgegen, und er küsst mich, nur leider endet der Kuss viel zu schnell.
»Hi«, murmelt er.
»Hi«, flüstere ich und spüre, wie der Kloß in meiner Kehle brennt.
»Hast du mich vermisst?«
»Ein bisschen.«
Er grinst. »Das sehe ich.« Mit einer zärtlichen Geste wischt er die Tränen fort, die mir immer noch über die Wangen laufen.
»Ich dachte … ich dachte …«, stammle ich.
»Ich weiß. Sch … ich bin doch hier … ich bin doch hier«, erwidert er und küsst mich ein weiteres Mal.
»Geht es dir gut?«, frage ich und streichle über seine Brust, seine Arme, seine Taille – es ist unglaublich, diesen warmen, lebendigen, sinnlichen Mann wieder berühren zu dürfen –, um sicher zu sein, dass ich nicht träume. Er ist wieder da. Er zuckt mit keiner Wimper, sondern sieht mich nur eindringlich an.
»Es geht mir gut. Und ich gehe auch nirgendwo hin.«
»O Gott sei Dank.« Wieder umschlinge ich ihn, und er drückt mich an sich. »Hast du Hunger? Willst du etwas zu trinken?«
»Ja.«
Ich mache Anstalten, mich von ihm zu lösen, doch er lässt mich nicht los, sondern legt den Arm um meine Schultern und streckt José die Hand hin.
»Mr. Grey«, sagt José tonlos.
Christian stößt ein Schnauben aus. »Christian, bitte.«
»Willkommen zurück, Christian. Ich bin froh, dass es Ihnen gut geht … und danke, dass ich hier übernachten darf.«
»Kein Problem.« Christian mustert ihn mit zusammengekniffenen Augen, doch in diesem Moment erscheint Mrs. Jones auf der Bildfläche. Erst jetzt fällt mir auf, dass auch sie bei Weitem nicht so geschniegelt und adrett wie sonst aussieht. Ihr Haar ist offen, und sie trägt eine graue Jogginghose und ein weites Sweatshirt mit einem eingestickten WSU-COUGARS -Emblem auf der Brust. Sie sieht winzig darin aus, um Jahre jünger als gewohnt.
»Darf ich Ihnen etwas bringen, Mr. Grey?«, fragt sie und tupft sich die Augen mit einem Papiertaschentuch trocken.
Christian lächelt sie liebevoll an. »Ein Bier, bitte, Gail. Ein Budweiser und einen Happen zu essen.«
»Ich hole dir eines«, sage ich schnell.
»Nein, du bleibst hier.«
Auch die anderen Familienmitglieder und Ethan und Kate treten näher. Er schüttelt Ethan die Hand und gibt Kate einen flüchtigen Kuss auf die Wange. Wenig später kommt Mrs. Jones mit einer Flasche Bier und
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