Shades of Grey - Gefährliche Liebe: Band 2 - Roman (German Edition)
Anhalter. Wir haben all unser Bargeld zusammengeworfen. Zusammen hatten wir über sechshundert Dollar, und wir dachten, wir müssten irgendjemanden bestechen, damit er uns herbringt, aber dann hat ein Trucker angehalten und uns mitgenommen. Er wollte unser Geld nicht und hat sogar noch sein Mittagessen mit uns geteilt.« Christian schüttelt den Kopf bei der Erinnerung. »Es hat eine halbe Ewigkeit gedauert. Er hatte kein Handy, so unglaublich sich das auch anhören mag. Mir war schlicht und einfach nicht bewusst …« Er hält inne und sieht sich im Raum um.
»Dass wir uns Sorgen machen?«, ruft Grace aufgebracht. »Christian! Wir alle haben beinahe den Verstand verloren.«
»Du warst sogar in den Nachrichten, Bruderherz.«
Christian verdreht die Augen. »Ja. Das habe ich mir beinahe gedacht, als ich vorhin in die Lobby gekommen bin und die Horde Fotografen vor der Tür gesehen habe. Tut mir leid, Mom. Ich hätte dem Trucker sagen sollen, dass er irgendwo anhält, damit ich telefonieren kann. Aber ich wollte so schnell wie möglich nach Hause.« Er wirft José einen Blick zu.
Ah, das ist also der Grund. Weil José heute über Nacht hierbleibt. Ich runzle die Stirn. Meine Güte, wegen einer solchen Kleinigkeit haben wir uns alle solche Sorgen gemacht!
Grace schüttelt den Kopf. »Ich bin bloß froh, dass du heil wieder zuhause bist, Schatz.«
Allmählich entspanne ich mich und lasse den Kopf gegen seine Brust sinken. Sein Geruch steigt mir in die Nase: nach frischer Luft, leicht verschwitzt und mit einem Hauch Duschgel – nach Christian, dem herrlichsten Geruch auf der ganzen Welt. Wieder kullern mir die Tränen übers Gesicht, diesmal aus Dankbarkeit.
»Beide Triebwerke, sagst du?«, hakt Carrick noch einmal ungläubig nach.
»Sieh selber nach.« Christian zuckt mit den Achseln und streicht mir über den Rücken.
»Hey«, flüstert er und hebt mein Kinn an. »Hör auf zu weinen.«
Ich wische mir in einer höchst undamenhaften Geste mit dem Handrücken die Nase ab. »Hör du auf, einfach spurlos zu verschwinden«, gebe ich schniefend zurück, woraufhin seine Mundwinkel amüsiert zu zucken beginnen.
»Ein Kurzschluss. Ziemlich seltsam, findest du nicht auch?«, sinniert Carrick.
»Ja, genau das habe ich auch schon gedacht. Aber jetzt würde ich gern ins Bett gehen und mir morgen in Ruhe über alles Gedanken machen.«
»Also wissen die Medien inzwischen, dass Christian Grey sicher und wohlbehalten nach Hause zurückgekehrt ist, ja?«, bohrt Kate nach.
»Ja. Andrea und meine PR-Leute kümmern sich um die Journalisten. Ros hat sie gleich angerufen, nachdem wir sie zuhause abgesetzt hatten.«
»Ja, Andrea hat sich sofort bei mir gemeldet und gesagt, dass du lebst.« Carrick grinst.
»Ich muss ihr unbedingt eine Gehaltserhöhung geben. Besser spät als nie.«
»Tja, ich glaube, das ist ein Wink mit dem Zaunpfahl, Leute, dass mein reizendes Bruderherz seinen Schönheitsschlaf braucht«, bemerkt Elliot spöttisch. Christian schneidet ihm eine Grimasse.
»Cary, du kannst mich jetzt nach Hause bringen. Mein Sohn ist in Sicherheit.«
Cary? Grace blickt ihren Mann liebevoll an.
»Das werde ich. Ich glaube, uns allen tut eine Mütze voll Schlaf jetzt gut.« Carrick lächelt sie an.
»Bleibt doch«, schlägt Christian vor.
»Nein, Schatz, ich will nach Hause. Jetzt, da ich weiß, dass du gesund und munter bist.«
Widerstrebend lässt Christian mich los und erhebt sich.
Grace umarmt ihn noch einmal. »Ich hatte solche Angst um dich, Schatz.«
»Mir geht’s gut, Mom.«
Sie mustert ihn eindringlich. »Ja. Ich glaube, du hast Recht«, sagt sie langsam, wirft mir einen Blick zu und lächelt, so dass ich rot anlaufe.
Wir folgen Grace und Carrick in den Flur. Ich höre Mia und Ethan hektisch hinter mir flüstern, verstehe jedoch nicht, was sie sagen.
Mia lächelt verlegen, während Ethan sie verblüfft ansieht und den Kopf schüttelt. Sie kreuzt die Arme vor der Brust und macht auf dem Absatz kehrt. Ethan steht da und reibt sich frustriert die Stirn.
»Mom, Dad, wartet auf mich«, ruft sie verärgert. Vielleicht ist sie ja genauso launenhaft wie ihr Bruder.
Kate zieht mich in ihre Arme. »Ich sehe, die Sache zwischen euch ist wirklich ernst geworden, während ich mich ahnungslos am Strand von Barbados geaalt habe. Ihr beide seid total verrückt nacheinander. Ich bin wirklich froh, dass ihm nichts passiert ist. Nicht nur seinetwegen, Ana, sondern auch deinetwegen.«
»Danke, Kate.«
»Wer hätte gedacht,
Weitere Kostenlose Bücher