Shades of Grey - Gefährliche Liebe: Band 2 - Roman (German Edition)
erbarmungslos schiebt sich seine Zunge in meine Mundhöhle, während seine freie Hand meine Hinterbacken umfasst. Schließlich lässt er von mir ab. Sein Atem kommt stoßweise, als er mit fiebrig glänzenden Augen auf mich herunterblickt.
Atemlos und voller Begehren nach mehr stehe ich vor ihm. Inzwischen ist von meiner forschen Keckheit nichts mehr zu spüren. Meine Lippen fühlen sich von seinem brutalen Kuss regelrecht geschwollen an.
»Dreh dich um«, befiehlt er mit sanfter Stimme.
Ich gehorche. Er lässt die Krawatte los, flicht mit geübten Bewegungen mein Haar zu einem Zopf, den er mit einem Zopfband festbindet, und zieht meinen Kopf nach hinten.
»Du hast so wunderschönes Haar, Anastasia«, raunt er und küsst meinen Hals. Prompt überläuft mich ein heftiger Schauder. »Du musst einfach nur Halt sagen, wenn dir etwas nicht gefällt. Das weißt du, oder?«, flüstert er.
Ich schließe die Augen und nicke.
Wieder dreht er mich herum und packt das Krawattenende.
»Komm«, fordert er mich mit leiser Stimme auf und zieht mich hinter sich her zur Kommode, auf der die restlichen Utensilien aus seiner Geburtstagsschachtel ausgebreitet liegen.
»Diese Sachen hier, Anastasia«, sagt er und hält den Analstöpsel in die Höhe. »Der hier ist viel zu groß. Als anale Jungfrau willst du wohl kaum hiermit anfangen. Wir werden mit dem hier beginnen.« Er hält seinen kleinen Finger hoch.
Entsetzt schnappe ich nach Luft. Seine Finger … in meinem Hintern? Er grinst, während mir der Punkt »Analfisting« aus unserem Vertrag wieder in den Sinn kommt.
»Ich rede von der Einzahl«, erklärt er mit seiner untrüglichen Gabe, meine Gedanken zu lesen. Wie macht er das bloß?
»Und diese Klemmen hier sind auch ziemlich fies«, fährt er fort und nimmt die Brustwarzenklemmen in die Hand. »Wir benutzen lieber die hier.« Er legt ein anderes Paar auf die Kommode. Sie sehen wie schwarze Haarspangen aus und sind mit kleinen Schmucksteinen besetzt, die daran herunterbaumeln. »Sie lassen sich in der Weite regulieren.« Zärtliche Besorgnis liegt in seiner Stimme.
Christian, mein sexueller Mentor. Er versteht so viel mehr von diesen Dingen als ich. Diesen Wissensvorsprung werde ich wohl nie aufholen. Ich runzle die Stirn. Offen gestanden, kennt Christian sich in nahezu jedem Lebensbereich besser aus als ich … bis aufs Kochen, vielleicht.
»Klar?«, fragt er.
»Ja.« Mein Mund fühlt sich ganz trocken an. »Wirst du mir sagen, was du vorhast?«
»Nein. Das entscheide ich spontan. Das hier ist keine Sadomaso-Szene, Anastasia.«
»Und wie soll ich mich verhalten?«
Er runzelt die Stirn. »So wie du willst.«
Aha?
»Hattest du mein Alter Ego erwartet, Anastasia?«, fragt er, halb neckend, halb verwundert.
»Ja, irgendwie schon. Ich mag dein Alter Ego«, gestehe ich leise.
Ein verstohlenes Lächeln spielt um seine Lippen, als er die Hand hebt und mit dem Daumen über meine Wange streicht.
»Soso, aber ich bin dein Geliebter, Ana, nicht dein Dom. Ich will dich lachen hören, dein mädchenhaftes Kichern. Ich mag es, wenn du glücklich und entspannt bist, so wie auf Josés Fotos. So wie das Mädchen, das damals in mein Büro gestolpert ist. Das Mädchen, in das ich mich verliebt habe.«
Mir bleibt der Mund offen stehen, und eine vertraute Wärme durchströmt mich beim Klang seiner Worte. Freude, pure Freude.
»Trotzdem stelle ich gern schlimme Dinge mit Ihnen an, Miss Steele, und mein Alter Ego kennt da ein paar ziemlich gute Tricks. So, und jetzt umdrehen.« Ein gieriges Funkeln flackert in seinen Augen auf, und ich spüre, wie meine Freude in pure Lust umschlägt, die sich mit einem scharfen Ziehen in meinem Unterleib bemerkbar macht. Ich gehorche und höre, wie er hinter mir eine Schublade öffnet. Sekunden später tritt er wieder vor mich.
»Komm«, sagt er und zieht mich an der Krawatte zum Tisch. Als wir an der Couch vorbeikommen, fällt mir zum ersten Mal auf, dass sämtliche Rohrstöcke verschwunden sind. Waren sie gestern, als ich hereingekommen bin, nicht noch da? Hat Christian sie weggenommen? Oder Mrs. Jones? Christians Stimme reißt mich aus meinen Überlegungen.
»Ich will, dass du dich dort oben hinkniest«, sagt er, als wir vor dem Tisch stehen.
Oh. Okay. Was hat er vor? Meine innere Göttin kann es kaum erwarten, es endlich herauszufinden – sie hat sich in Windeseile mit einem Scherenschlag auf den Tisch geschwungen und betrachtet ihn voller Bewunderung.
Behutsam hebt er mich auf den Tisch.
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