Shades of Grey - Gefährliche Liebe: Band 2 - Roman (German Edition)
nur verstehen könnte!
Wir schlendern Hand in Hand zur Tanzfläche zurück, wo die Band spielt.
»Anastasia.«
Hinter uns steht Carrick.
»Würden Sie mir die Freude machen, mit mir zu tanzen?« Carrick hält mir die Hand hin. Christian zuckt lächelnd mit den Achseln. Ich lasse mich von Carrick auf die Tanzfläche führen. Als Sam von der Band Come Fly with Me anstimmt, legt Carrick den Arm um meine Taille.
»Ich wollte mich für Ihre großzügige Spende bedanken, Anastasia.«
Er scheint herausfinden zu wollen, ob ich mir das leisten kann.
»Mr. Grey …«
»Sagen Sie doch bitte Carrick zu mir, Ana.«
»Danke. Ich bin unerwartet zu etwas Geld gekommen, das ich nicht brauche. Und es ist für einen guten Zweck.«
Er bedankt sich mit einem Lächeln.
Ich nutze die Gelegenheit, ihm einige unverfängliche Fragen zu stellen. Carpe diem , zischt mein Unterbewusstsein mir hinter vorgehaltener Hand zu.
»Christian hat mir von seiner Vergangenheit erzählt, also ist es nur logisch, Ihre Arbeit zu unterstützen«, sage ich in der Hoffnung, von Carrick weitere Einblicke in das Leben seines Sohnes zu erhalten.
»Hat er das?«, fragt Carrick überrascht. »Das wundert mich. Sie üben definitiv einen positiven Einfluss auf ihn aus, Anastasia. Ich glaube, ich habe ihn noch nie so … unbeschwert erlebt.«
Ich werde rot.
»Tut mir leid, ich wollte Sie nicht in Verlegenheit bringen.«
»Er ist ein sehr ungewöhnlicher Mann«, bemerke ich.
»Allerdings«, pflichtet Carrick mir mit leiser Stimme bei.
»Nach allem, was er mir erzählt hat, scheint er eine traumatische Kindheit gehabt zu haben.«
Carrick runzelt die Stirn, und ich frage mich, ob ich zu weit gegangen bin.
»Meine Frau hatte in der Notaufnahme des Krankenhauses Bereitschaft, als die Polizeibeamten ihn gebracht haben. Er war nur noch Haut und Knochen und vollkommen dehydriert. Und hat sich geweigert zu sprechen. Fast zwei Jahre lang hat er kein Wort gesagt. Das Klavierspielen hat ihn schließlich aus seinem Schneckenhaus gelockt. Und natürlich Mia«, fügt er lächelnd hinzu.
»Er spielt wunderschön. Und hat im Leben so viel erreicht. Sie sind sicher stolz auf ihn.« O Gott. Er hat zwei Jahre lang nicht gesprochen.
»Sogar sehr. Er ist ein entschlossener, fähiger, hochintelligenter junger Mann. Aber unter uns, Anastasia, ihn so wie heute Abend zu erleben – unbeschwert, seinem Alter entsprechend –, ist eine wahre Freude für seine Mutter und mich. Ich glaube, dafür haben wir Ihnen zu danken.«
Ich werde tiefrot. Was soll ich darauf sagen?
»Er ist immer ein Einzelgänger gewesen. Wir haben schon gedacht, wir würden ihn nie an der Seite einer Frau sehen. Wie auch immer Sie das machen – bitte hören Sie nicht damit auf. Wir möchten ihn weiterhin glücklich erleben.« Plötzlich verstummt er, als hätte er sich zu weit vorgewagt. »Tut mir leid, ich hätte das nicht sagen sollen.«
Ich schüttle den Kopf. »Ich möchte auch, dass er glücklich ist«, versichere ich ihm.
»Ich freue mich jedenfalls sehr, dass Sie heute Abend hier sind. Es war mir ein großes Vergnügen, Sie miteinander zu sehen.«
Als der Song verklingt, gibt Carrick mich frei und verbeugt sich. Ich mache einen kleinen Knicks.
»Genug mit alten Männern getanzt.« Christian gesellt sich zu uns.
Carrick lacht. »Verkneif dir mal das ›alt‹, mein Sohn. Auch ich hatte meine guten Zeiten.« Carrick zwinkert mir zu und verschwindet in der Menge.
»Ich glaube, mein Dad mag dich«, meint Christian, während er seinem Vater nachblickt.
»Wäre wohl auch schwer, mich nicht zu mögen, oder?«
»Wieder einmal ein berechtigtes Argument, Miss Steele.« Er nimmt mich in die Arme, als die Band It Had to Be You anstimmt.
»Tanz mit mir«, flüstert er verführerisch.
»Mit Vergnügen, Mr. Grey«, sage ich lächelnd, und er wirbelt mich noch einmal über die Tanzfläche.
Um Mitternacht schlendern wir zwischen Zelt und Bootshaus zu den anderen Gästen ans Wasser, um das Feuerwerk zu betrachten. Der Conférencier hat inzwischen das Ablegen der Masken erlaubt, damit wir das Spektakel besser verfolgen können. Taylor und Sawyer sind ganz in der Nähe, wahrscheinlich, weil wir uns inmitten der Menge befinden. Ihre Anwesenheit erinnert mich an Leila. Vielleicht ist sie hier. Scheiße. Der Gedanke an sie lässt mir das Blut in den Adern gefrieren, und ich kuschle mich näher an Christian.
»Alles in Ordnung, Baby? Ist dir kalt?«
»Alles okay.« Ich entdecke die beiden anderen
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