Shades of Grey - Geheimes Verlangen: Band 1 - Roman (German Edition)
ich trocken.
Er grinst. »Deine Schlagfertigkeit beeindruckt mich immer wieder, Anastasia.«
»Es gibt allerdings nur noch Teetassen. Die Gläser sind alle schon verpackt.«
»Teetassen? Klingt doch gut.«
Ich gehe in die Küche. Ich bin nervös, spüre die Schmetterlinge in meinem Bauch flattern. Es ist, als hätte ich einen Panther oder einen Berglöwen im Wohnzimmer, ein Raubtier, von dem ich nicht sagen kann, wie es sich als Nächstes verhalten wird.
»Willst du auch eine Untertasse dazu?«
»Nein, die Tasse genügt völlig«, ruft Christian abwesend.
Als ich ins Wohnzimmer zurückkehre, steht er vor den eingewickelten Büchern. Ich stelle die Tassen auf den Tisch.
»Die sind für dich«, sage ich beklommen.
Verdammt … das gibt bestimmt Streit.
»Hm, das dachte ich mir schon. Ein überaus treffendes Zitat.« Geistesabwesend streicht er mit seinem langen Zeigefinger über
die Buchstaben. »Ich dachte, ich sei d’Urberville, nicht Angel. Du hast dich also für die Erniedrigung entschieden.« Flüchtig verzieht er die Lippen zu einem wölfischen Lächeln. »Ich wusste, dass du einen Satz finden würdest, der perfekt passt.«
»Es ist gleichzeitig auch eine Bitte«, flüstere ich. Wieso bin ich nur so nervös? Mein Mund ist staubtrocken.
»Eine Bitte? Dich nicht allzu hart ranzunehmen?«
Ich nicke.
»Ich habe dir diese Bücher geschenkt«, sagt er mit ausdrucksloser Miene. »Wenn du sie annimmst, werde ich ein bisschen nachsichtiger mit dir sein.«
Ich schlucke.
»Ich kann die Bücher nicht behalten, Christian. Sie sind viel zu kostbar.«
»Siehst du, genau das meine ich. Du widersprichst mir. Ich will, dass du sie behältst, und damit ist das Thema erledigt. Ganz einfach. Darüber gibt es nichts nachzudenken. Als meine Sub ist es deine Aufgabe, dankbar zu sein. Du nimmst meine Geschenke an, weil du gern gehorchst und mir damit eine Freude machst.«
»Als du sie mir geschenkt hast, war ich aber noch nicht deine Sub«, flüstere ich.
»Nein … aber jetzt hast du Ja gesagt, Anastasia.« Er sieht mich wachsam an.
Ich seufze. Diese Schlacht kann ich nicht gewinnen, also gehe ich zu Plan B über.
»Das heißt, sie gehören mir und ich kann damit machen, was ich will?«
Er mustert mich argwöhnisch, bejaht aber trotzdem.
»In diesem Fall würde ich sie gern einer gemeinnützigen Organisation zur Verfügung stellen. Einer, die auch in Darfur tätig ist, weil das einen gewissen Bezug zu dir hat. Die können sie ja versteigern.«
»Wenn du das willst.« Er presst die Lippen zusammen.
Ich sehe ihm die Enttäuschung an. »Ich werde noch einmal darüber nachdenken«, murmle ich. Ich will ihn nicht enttäuschen. Seine Worte kommen mir wieder in den Sinn. Ich will, dass du mir gern Vergnügen bereitest.
»Nicht nachdenken, Anastasia. Nicht darüber.« Seine Stimme ist leise und ernst.
Aber wie soll ich das anstellen? Soll ich mein Gehirn ausschalten? Du kannst ja so tun, als wärst du ein Auto oder eines seiner zahllosen anderen Besitztümer , ätzt mein Unterbewusstsein. Ich schenke ihm keine Beachtung. Können wir nicht einfach ein paar Minuten zurückspulen? Inzwischen ist die Spannung zwischen uns förmlich mit Händen greifbar. Ich habe keine Ahnung, wie ich mich verhalten soll. Wie um alles in der Welt soll ich das Ruder herumreißen?
Er stellt die Champagnerflasche auf den Tisch, hebt mein Kinn an und sieht mich mit ernster Miene an.
»Ich werde dir noch sehr viele Geschenke machen, Anastasia. Gewöhn dich lieber gleich daran. Ich kann es mir leisten. Ich bin ein sehr wohlhabender Mann.« Er beugt sich vor und küsst mich rasch auf den Mund. »Bitte.« Er lässt mich los.
Holla , sagt mein Unterbewusstsein.
»Ich komme mir dabei nur so billig vor«, erwidere ich.
Genervt fährt Christian sich mit den Fingern durchs Haar. »Das ist völlig unnötig. Du solltest das Ganze nicht überbewerten, Anastasia. Setz dich nicht wegen irgendwelcher vager Moralvorstellungen unter Druck, nur weil du Angst davor hast, was andere Leute von dir denken könnten. Das ist reine Energieverschwendung. Es liegt nur daran, dass du Vorbehalte gegenüber unserem Arrangement hast, was völlig normal ist. Du weißt schließlich nicht, worauf du dich da einlässt.«
Ich kaue auf meiner Unterlippe herum.
»Hey, lass das«, befiehlt er sanft, legt die Finger um mein Kinn und zieht leicht daran, bis ich loslasse. »Nichts an dir ist billig, Anastasia. Ich will nicht, dass du so von dir selbst denkst.
Ich habe dir
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