Shades of Grey - Geheimes Verlangen: Band 1 - Roman (German Edition)
gelernt? Christian Grey.«
Ach du liebe Scheiße … Verdammt, Kate! Ich spüre, wie sämtliche Farbe aus meinem Gesicht weicht.
»Mr. Steele, es ist mir eine Freude, Sie kennen zu lernen«, sagt Christian scheinbar völlig unbeeindruckt und streckt Ray freundlich die Hand hin. Ray schüttelt sie, ohne sich auch nur ansatzweise anmerken zu lassen, wie sehr sie ihn mit dieser Neuigkeit überrumpelt hat.
Herzlichen Dank auch, Katherine Kavanagh . Ich schäume vor Wut. Mein Unterbewusstsein liegt inzwischen vermutlich ohnmächtig in der Ecke.
»Mr. Grey«, murmelt Ray. Seine Miene verrät nichts, nur die Tatsache, dass sich seine braunen Augen für den Bruchteil einer Sekunde weiten, lässt ahnen, was in ihm vorgeht. Und wann wolltest du es mir sagen? , scheinen sie zu fragen. Ich beiße mir auf die Unterlippe.
»Und das ist mein Bruder, Ethan Kavanagh«, stellt Kate ihn vor.
Christian wirft Ethan, dessen Arm immer noch um meine Taille liegt, einen Blick von arktischer Kälte zu.
»Mr. Kavanagh.«
Die beiden Männer geben einander die Hand, dann tritt Christian an meine Seite.
»Ana, Baby«, murmelt er, und ich spüre, wie meine Knie beim Klang des Kosenamens weich werden.
Ich entziehe mich Ethans Umarmung, während Christian ihm ein weiteres frostiges Lächeln zuwirft, und ergreife seine ausgestreckte Hand. Kate grinst nur. Sie weiß genau, was sie angestellt hat, dieses hinterhältige Miststück!
»Ethan, Mom und Dad wollten dich sprechen«, sagt sie und zieht Ethan mit sich.
»Und wie lange kennt ihr beide euch schon?«, fragt Ray und sieht uns mit ausdrucksloser Miene abwechselnd an.
Ich bringe keinen Ton heraus; stattdessen wünsche ich mir, der Erdboden würde sich unter mir auftun und mich verschlingen.
Christian legt den Arm um mich; sein Daumen streicht über meinen Nacken, ehe er meine Schulter umfasst und mich enger an sich zieht.
»Seit knapp zwei Wochen«, antwortet er lässig. »Wir haben uns kennen gelernt, als Anastasia mich für die Studentenzeitung interviewt hat.«
»Ich wusste ja gar nicht, dass du für die Studentenzeitung schreibst, Ana.« Ein leiser Tadel schwingt in Rays Stimme mit, was mir verrät, wie sehr er sich ärgert. Scheiße.
»Kate war krank«, murmle ich. Mehr bringe ich nicht heraus.
»Das war eine sehr bewegende Rede, Mr. Grey.«
»Danke, Sir. Wie ich höre, sind Sie leidenschaftlicher Fliegenfischer.«
Ray hebt die Brauen und lächelt – sein aufrichtiges Ray-Lächeln, wie man es nur sehr selten zu sehen bekommt. Und schon sind die beiden in eine Fachsimpelei übers Fliegenfischen verstrickt, und zwar so angeregt, dass ich mir völlig überflüssig vorkomme. Christian wickelt meinen Stiefvater mühelos um den kleinen Finger – genauso, wie er es mit dir gemacht hat , blafft mich mein Unterbewusstsein an. Dieser Mann kriegt jeden herum. Ich entschuldige mich und mache mich auf die Suche nach Kate.
Sie steht bei ihren Eltern, die mich mit gewohnter Warmherzigkeit begrüßen. Wir plaudern eine Weile, vorwiegend über ihren Urlaub auf Barbados und unseren bevorstehenden Umzug.
»Wie konntest du mich vor Ray so bloßstellen, Kate?«, zische ich sie an, sobald wir einen Moment lang ungestört sind.
»Weil ich wusste, dass du es nie im Leben tun würdest, und dir helfen wollte. Schließlich wissen wir beide, dass Christian seine Probleme mit festen Bindungen hat.« Kate lächelt süß.
Ich mache ein finsteres Gesicht. Ich bin diejenige, die sich nicht darauf einlassen will, Dummchen!
»Er scheint es ganz cool zu finden, Ana. Mach dich deswegen nicht verrückt. Ich meine, sieh ihn dir bloß mal an – er kann den Blick nicht von dir wenden.« Ich drehe mich um und stelle fest,
dass Christian und Ray zu mir herübersehen. »Er beobachtet dich mit Argusaugen.«
»Ich sollte lieber gehen und Ray retten – oder Christian, keine Ahnung. Das Letzte hast du nicht gehört, Katherine Kavanagh!« Ich werfe ihr einen finsteren Blick zu.
»Ich habe dir damit einen Gefallen getan, Ana!«, ruft sie mir hinterher.
»Hi.« Ich lächle den beiden Männern zu.
Es sieht so aus, als gehe es ihnen soweit gut. Christian scheint sich insgeheim über irgendetwas zu amüsieren, und dafür, dass Ray auf einem gesellschaftlichen Event herumstehen muss, wirkt er geradezu Besorgnis erregend entspannt. Worüber außer Fliegenfischen haben sich die beiden wohl noch unterhalten?
»Wo sind hier die Toiletten, Ana?«
»Aus dem Zelt hinaus und dann links.«
»Bis gleich. Amüsiert euch
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