Shades of Grey - Geheimes Verlangen: Band 1 - Roman (German Edition)
gut.«
Ray verschwindet, während ich Christian nervös ansehe. In diesem Augenblick erscheint der Fotograf und macht eine Aufnahme von uns.
»Danke, Mr. Grey.« Der Fotograf verzieht sich. Ich blinzle, halb blind vom Kamerablitz.
»Ich wünschte, ich wüsste, was du gerade gedacht hast, Ana«, flüstert er mir ins Ohr und hebt mein Kinn an, so dass ich gezwungen bin, ihm in die Augen zu sehen.
Mir stockt der Atem. Wie ist es möglich, dass er eine derartige Wirkung auf mich hat, selbst hier, inmitten all der Menschen.
»Im Augenblick denke ich – hübsche Krawatte«, raune ich.
Er lacht leise. »Das ist neuerdings meine Lieblingskrawatte.«
Ich laufe tiefrot an.
»Du siehst hinreißend aus, Anastasia. Dieses Kleid steht dir ganz ausgezeichnet, und es gibt mir Gelegenheit, deine wunderschöne nackte Haut zu berühren.«
Mit einem Mal ist es, als wären wir allein im Raum, nur er
und ich; als wäre jede Faser meines Körpers zum Leben erwacht. Meine Nervenenden vibrieren. Wieder spüre ich diese magische Anziehungskraft, die von ihm ausgeht, und dieses Knistern zwischen uns.
»Du weißt genau, dass es gut werden wird, Baby«, flüstert er.
Ich schließe die Augen und spüre, wie sich mein Inneres entspannt und ich dahinschmelze.
»Aber ich will mehr«, flüstere ich.
»Mehr?« Er sieht mich verwirrt an, und seine Augen verdunkeln sich.
Ich nicke. Jetzt ist es heraus.
»Mehr«, sagt er noch einmal leise, als müsse er ausprobieren, wie sich das Wort auf seiner Zunge anfühlt – ein kleines, einfaches Wort und doch so voller Versprechen. Sein Daumen streicht über meine Unterlippe. »Du willst also Herzchen und Blümchen.«
Wieder nicke ich. Ich sehe ihn an, seine Augen verraten den Kampf, der in seinem Innern tobt.
»Anastasia«, sagt er mit weicher Stimme. »Davon verstehe ich nichts.«
»Ich auch nicht.«
Er lächelt flüchtig. »Es gibt so vieles, wovon du nichts verstehst.«
»Und du verstehst nur etwas von den falschen Dingen.«
»Falsch? Für mich sind sie nicht falsch.« Er schüttelt ernst den Kopf. »Versuch es wenigstens«, flüstert er. Da ist sie, die Herausforderung, die mich lockt. Er legt den Kopf schief und verzieht das Gesicht zu diesem unglaublich attraktiven Grinsen.
Plötzlich bekomme ich keine Luft mehr. Ich bin Eva im Garten Eden, und er ist die Schlange, der ich nicht widerstehen kann.
»Okay«, flüstere ich.
»Was?« Dieses eine Wort hat offenbar genügt, um mir seine ungeteilte Aufmerksamkeit zu sichern.
Ich schlucke. »Okay. Ich versuche es.«
»Du bist also einverstanden?«, fragt er ungläubig.
»Ja, ich versuche es. Nur über die Soft Limits müssen wir
noch reden.« Meine Stimme ist kaum hörbar.
Christian schließt die Augen und zieht mich an sich. »Großer Gott, Ana, du bist so unberechenbar. Ich weiß nicht, was ich sagen soll.«
Er lässt mich los. In diesem Augenblick kommt Ray zurück, und das Stimmengewirr um uns herum scheint wieder einzusetzen. Wir sind nicht länger allein. Scheiße, ich habe mich gerade bereiterklärt, seine Sklavin zu werden . Christian lächelt Ray an. Seine Augen leuchten vor Freude.
»Annie, wollen wir Essen gehen?«
»Okay.« Ich sehe Ray an, verzweifelt bemüht, mein Gleichgewicht wiederzufinden. Was hast du getan? , schreit mein Unterbewusstsein, während meine innere Göttin eine Reihe von Flickflacks aufs Parkett legt, die jede russische Olympionikin neidisch gemacht hätte.
»Möchten Sie vielleicht mitkommen, Christian?«, fragt Ray.
Christian! Ich sehe ihn an, in der Hoffnung, dass er ablehnt. Ich muss nachdenken … was zum Teufel habe ich bloß angerichtet?
»Danke, Mr. Steele, aber ich habe bereits etwas vor. Es hat mich trotzdem sehr gefreut, Sie kennen zu lernen, Sir.«
»Gleichfalls«, gibt Ray zurück. »Und passen Sie gut auf meine Kleine auf.«
»Oh, das kann ich Ihnen versichern.«
Die beiden schütteln einander die Hand. Mir ist regelrecht übel. Ray hat keine Ahnung, wie gut Christian auf mich aufpassen wird. Christian nimmt meine Hand, hebt sie an die Lippen und küsst zärtlich meine Fingerknöchel, ohne den Blick von mir zu lösen.
»Bis später, Miss Steele«, raunt er mit bedeutungsschwangerem Tonfall.
Augenblicklich spüre ich wieder dieses Ziehen. Moment mal … später?
Ray nimmt mich beim Arm und führt mich zum Ausgang.
»Scheint ja ein sehr solider junger Mann zu sein. Und reich noch dazu. Du hättest es weitaus schlechter erwischen können, Annie. Wieso ich es allerdings von
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