Shades of Grey - Geheimes Verlangen: Band 1 - Roman (German Edition)
an einem Ort, wo weder Hard noch Soft Limits existieren.
SECHZEHN
A llmählich nehme ich die Welt um mich herum wieder wahr, und, o Gott, was für ein unglaubliches Gefühl. Es ist, als würde ich schweben. Meine Glieder fühlen sich leicht an, schwerelos, unkontrollierbar. Ich liege auf ihm, mein Kopf ruht auf seiner Brust. Sein göttlicher Duft steigt mir in die Nase, eine Mischung aus frischgewaschener Wäsche, einem edlen Duschgel und dem herrlichsten, verführerischsten Geruch auf der ganzen Welt: Christian. Ich will mich nicht bewegen, sondern am liebsten für immer hier liegenbleiben und diesen Duft einatmen. Ich schmiege mein Gesicht an seine Brust und wünsche mir, ich wäre nicht durch den Stoff seines T-Shirts von ihm getrennt. Während auch der Rest meines Körpers wieder ins Hier und Jetzt zurückkehrt, spreize ich die Hand auf seiner Brust. Er fühlt sich so fest an … so stark. Grob reißt er meine Finger weg, doch dann hebt er sie an seine Lippen und küsst meine Knöchel, als wolle er die Abruptheit seiner Bewegung ein wenig abmildern. Er dreht sich um, so dass ich unter ihm liege.
»Nicht«, murmelt er und küsst mich flüchtig.
»Wieso lässt du dich nicht gern anfassen?«, frage ich.
»Weil ich komplett abgefuckt bin, Anastasia. Und zwar in fünfzig verschiedenen Facetten.«
Seine Aufrichtigkeit wirft mich komplett aus der Bahn. Verblüfft sehe ich ihn an.
»Ich hatte einen ziemlich schlimmen Start ins Leben. Aber ich will dich nicht mit den Details belasten. Lass es einfach.« Er stupst mich mit der Nase an, dann zieht er sich aus mir zurück
und setzt sich auf. »So. Ich denke, damit hätten wir alle wichtigen Teile abgedeckt. Wie war es für dich?«
Er klingt überaus selbstzufrieden und gleichzeitig sachlich, so als hätte er einen weiteren Punkt auf einer Liste abgehakt. Ich hingegen bin in Gedanken immer noch bei seinem »schlimmen Start ins Leben«. Es ist schrecklich frustrierend – ich will unbedingt mehr über ihn erfahren, aber er ist partout nicht bereit, etwas von sich preiszugeben. Ich lege den Kopf schief, wie er es sonst immer tut, und ringe mir ein Lächeln ab.
»Wenn du dir einbildest, ich würde dir allen Ernstes abkaufen, dass du das Ruder auch nur für eine Sekunde aus der Hand geben würdest, hast du offenbar vergessen, wen du vor dir hast.« Ich lächle schüchtern. »Aber danke, dass du mich in dem Glauben lassen wolltest.«
»Miss Steele, Sie haben mehr zu bieten als nur ein hübsches Gesicht. Bislang hatten Sie sechs Orgasmen, die allesamt mir gehören«, erklärt er mit gespieltem Triumph.
Mir schießt die Röte ins Gesicht. Er führt also Buch! »Gibt es irgendetwas, was du mir sagen willst?«, fragt er plötzlich streng.
Mist.
»Ich hatte heute Morgen einen Traum.«
»Ach ja?« Er starrt mich finster an.
Scheiße. Kriege ich jetzt Ärger?
»Ich bin im Schlaf gekommen.« Verschämt lege ich mir den Arm vors Gesicht. Er schweigt. Ich linse unter meinem Arm hervor. Mein Geständnis scheint ihn zu belustigen.
»Im Schlaf?«
»Ich bin davon aufgewacht.«
»Das kann ich mir vorstellen. Wovon hast du geträumt?«
Verdammt.
»Von dir.«
»Und was habe ich gemacht?«
Wieder verschanze ich mich hinter meinem Arm und gebe mich für den Bruchteil einer Sekunde der kindlichen Illusion
hin, er könne mich nicht sehen, wenn ich ihn nicht sehen kann.
»Anastasia, was habe ich gemacht? Ich werde dich nicht noch einmal fragen.«
»Du hattest eine Reitgerte.«
Er zieht meinen Arm weg. »Ehrlich?«
»Ja.« Meine Wangen glühen tiefrot.
»Es besteht also doch Hoffnung für dich«, murmelt er. »Ich besitze mehrere Reitgerten.«
»Auch eine aus geflochtenem braunem Leder?«
Er lacht. »Das nicht, aber es sollte kein Problem sein, eine zu besorgen.«
Er gibt mir einen flüchtigen Kuss, dann verlässt er das Bett und hebt seine Boxershorts auf. Was, er will schon gehen? Ich werfe einen Blick auf die Uhr. Es ist erst Viertel vor zehn. Ich springe ebenfalls aus den Federn, streife mir eine Jogginghose und ein Bustier über und setze mich im Schneidersitz aufs Bett. Ich will nicht, dass er geht. Aber was soll ich machen?
»Wann bekommst du deine Periode?«, fragt er.
Wie bitte?
»Ich hasse diese Dinger«, knurrt er und hält das Kondom in die Höhe, ehe er es auf den Boden legt und in seine Jeans schlüpft.
»Und?«, fragt er, als ich nicht reagiere, und sieht mich gespannt an, als warte er auf die Wettervorhersage. Das ist doch Privatsache, verdammt
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