Shades of Grey - Geheimes Verlangen: Band 1 - Roman (German Edition)
einer Pizza zurück, die wir, umgeben von Kisten und Kartons, in unserer neuen offenen Küche direkt aus der Schachtel verputzen. Das Apartment ist nicht sonderlich groß, bietet aber mit drei Schlafzimmern und einem großen Wohnbereich mit Blick auf den Pike Place Market ausreichend Platz. Es ist mit Massivholzböden und Ziegelwänden ausgestattet, die Arbeitsplatte besteht aus poliertem Beton – alles sehr zweckmäßig und topmodern. Und das Beste daran ist, dass es mitten im Herzen der Stadt liegt.
Um acht Uhr läutet es an der Gegensprechanlage. Kate springt auf, und mir rutscht das Herz in die Hose.
»Eine Lieferung für Miss Steele und Miss Kavanagh.«
Eine Woge der Enttäuschung durchströmt mich. Es ist nicht Christian.
»Zweiter Stock, Apartment zwei.«
Kate macht dem Boten die Tür auf. Als er sie sieht, in ihren knallengen Jeans, dem T-Shirt und ihrem locker aufgetürmten Haar, aus dem sich einzelne Strähnen gelöst haben, fällt ihm prompt die Kinnlade herunter. Das ist immer so bei ihr. Er hat eine Flasche Champagner mit einem Luftballon in Hubschrauberform in der Hand. Sie verabschiedet ihn mit einem strahlenden
Lächeln und wendet sich mir zu, um vorzulesen, was auf der Karte steht.
Ladys,
viel Glück im neuen Zuhause.
Christian Grey
Kate schüttelt den Kopf. »Hätte er nicht einfach ›von Christian‹ schreiben können? Und was soll dieser Luftballon da?«
»Charlie Tango.«
»Was?«
»Christian hat mich in seinem Hubschrauber nach Seattle gebracht.«
Kate bleibt der Mund offen stehen. Ich muss zugeben, dass ich diese seltenen Momente – Katherine Kavanagh sprachlos – in vollen Zügen genieße. Eine köstliche Minute lang weide ich mich an ihrer Verblüffung.
»Ja, er hat einen eigenen Hubschrauber, den er sogar selbst fliegen kann«, füge ich stolz hinzu.
»Natürlich muss dieser unverschämt reiche Dreckskerl seinen eigenen Hubschrauber haben. Wieso hast du mir das nicht schon früher erzählt?«, fragt Kate vorwurfsvoll, aber lächelnd.
»Ich hatte in letzter Zeit so viele andere Dinge um die Ohren.«
Sie runzelt die Stirn. »Kommst du klar, solange ich weg bin?«
»Aber klar«, beruhige ich sie. Neue Stadt, neuer Job … durchgeknallter neuer Freund.
»Hast du ihm die Adresse gegeben?«
»Nein, aber Stalking ist eine seiner Spezialitäten«, antworte ich sachlich.
Kate sieht noch verdrossener drein. »Keine Ahnung, wieso, aber irgendwie überrascht mich das nicht. Der Typ ist unheimlich, Ana. Aber wenigstens ist der Champagner anständig und gekühlt noch dazu.«
Natürlich ist er das. Nur Christian würde eine gekühlte Flasche
Champagner schicken oder seine Sekretärin darum bitten – oder Taylor. Wir machen sie sofort auf und kramen die Teetassen heraus, die ganz oben liegen, weil sie als Letztes verstaut wurden.
»Bollinger Grande Année Rosé 1999, ein hervorragender Tropfen.« Ich grinse Kate an, und wir prosten einander zu.
Nach einem erstaunlich erholsamen Schlaf werde ich am Sonntagmorgen sehr früh wach. Es herrscht trübes Wetter. Ich liege im Bett und lasse den Blick über die Umzugskartons schweifen. Eigentlich müsstest du dringend mit dem Auspacken anfangen , mahnt mein Unterbewusstsein und presst streng die Lippen aufeinander. Nein … heute ist der große Tag. Meine innere Göttin ist völlig aus dem Häuschen und hüpft vor Aufregung von einem Fuß auf den anderen. Die Vorahnung hängt wie eine gewaltige tropische Gewitterwolke über mir, schwer und unheilvoll. Eine ganze Horde Schmetterlinge flattert in meinem Magen umher, gleichzeitig spüre ich ein dunkles, lustvolles Ziehen im Unterleib, als ich mir ausmale, was er mit mir anstellen wird … Und natürlich werde ich heute diesen verdammten Vertrag unterschreiben müssen, oder? Das leise Ping verrät mir, dass eine weitere Mail eingegangen ist. Ich beuge mich über die Bettkante und hebe den Laptop hoch.
Von: Christian Grey
Betreff: Mein Leben in Zahlen
Datum: 29. Mai 2011, 08:04 Uhr
An: Anastasia Steele
Du wirst später den Zugangscode für die Tiefgarage des Escala brauchen: 146963.
Stell den Wagen in Parkbucht fünf – das ist eine von meinen.
Der Code für den Aufzug lautet 1880.
CHRISTIAN GREY
CEO, Grey Enterprises Holdings, Inc.
Von: Anastasia Steele
Betreff: Ein erstklassiger Jahrgang
Datum: 29. Mai 2011, 08:08 Uhr
An: Christian Grey
Verstanden, Sir.
Danke für den Champagner und den Charlie-Tango-Luftballon, der inzwischen an meinem Bettpfosten angebunden
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