Shades of Grey - Geheimes Verlangen: Band 1 - Roman (German Edition)
nicht der Christian Grey von Grey Enterprises Holdings?« , fragt Paul zutiefst beeindruckt. Grey bedenkt ihn mit einem Lächeln, das seine Augen nicht erreicht. »Wow – kann ich Ihnen irgendwie behilflich sein?«
»Danke, Anastasia ist sehr aufmerksam, Mr. Clayton.« Er wirkt ruhig, doch seine Worte … Ich habe den Eindruck, dass sie etwas vollkommen anderes bedeuten – wie verwirrend.
»Okay«, antwortet Paul. »Bis später, Ana.«
»Ja, Paul.« Ich sehe ihm nach, wie er ins Lager verschwindet. »Kann ich sonst noch etwas für Sie tun, Mr. Grey?«
»Danke, das wäre alles.« Er klingt kühl.
Mist … habe ich etwas falsch gemacht? Ich hole tief Luft, drehe mich um und gehe zur Kasse. Was hat der Mann bloß für ein Problem?
Ich gebe die Preise für das Seil, den Overall, das Kreppband und die Kabelbinder in die Kasse ein.
»Macht dreiundvierzig Dollar.« Ich sehe direkt in Greys Augen und bereue es sofort, denn er beobachtet mich mit einem Adlerblick, der mich völlig aus der Fassung bringt.
»Wollen Sie eine Tüte?«, frage ich, als ich seine Kreditkarte entgegennehme.
»Ja, bitte, Anastasia.« Seine Zunge liebkost meinen Namen,
und mein Herzschlag setzt einen Moment aus. Ich bekomme fast keine Luft mehr. Hastig verstaue ich seine Sachen in einer Plastiktüte.
»Sie rufen mich an, wenn Sie über den Fototermin Bescheid wissen?« Nun ist er wieder ganz Geschäftsmann.
Ich nicke und gebe ihm seine Kreditkarte zurück.
»Gut. Vielleicht bis morgen.« Er wendet sich zum Gehen und hält inne. »Ach, und Ana: Ich bin froh, dass Miss Kavanagh das Interview nicht führen konnte.«
Mit energischen Schritten verlässt er den Laden, und ich bleibe als zitterndes Häuflein weiblicher Hormone zurück. Mehrere Minuten starre ich wie benommen auf die geschlossene Tür, durch die er soeben gegangen ist, bevor ich auf die Erde zurückkehre.
Na gut, ich mag ihn. Es hat keinen Sinn, mir noch länger etwas vorzumachen. Und ja, ich finde ihn attraktiv, sehr attraktiv. Doch das Ganze ist aussichtslos, das weiß ich, und ich seufze in bittersüßer Verzweiflung. Es war reiner Zufall, dass er hier aufgetaucht ist. Aber okay, dann werde ich ihn eben aus der Ferne anhimmeln. Das ist ungefährlich. Und falls ich einen Fotografen auftreibe, kann ich ihn morgen weiter anhimmeln. Ich grinse wie eine verliebte Vierzehnjährige, dann ermahne ich mich, Kate anzurufen, um mit ihr einen Fototermin zu organisieren.
DREI
K ate ist völlig aus dem Häuschen.
»Was wollte er bei Clayton’s?«, fragt sie.
Ich telefoniere vom Lagerraum aus mit ihr und versuche, so lässig wie möglich zu klingen. »Er war gerade in der Gegend.«
»Das ist aber ein ziemlich großer Zufall, Ana. Meinst du nicht, dass er da war, weil er dich wiedersehen wollte?«
Mein Herz macht bei dem Gedanken einen Sprung, doch die Freude währt nur kurz, weil ich weiß, was Sache ist.
»Er war wegen der WSU hier. Er unterstützt die landwirtschaftliche Forschungsabteilung«, erkläre ich.
»Stimmt. Er hat der Fakultät 2,5 Millionen Dollar zur Verfügung gestellt.«
Wow.
»Woher weißt du das?«
»Ana, ich bin Journalistin und habe ein Feature über den Typ geschrieben. Es ist meine Aufgabe, so etwas zu wissen.«
»Okay, okay, Miss Pulitzer-Preisträgerin in spe, reg dich ab. Willst du nun Fotos von ihm?«
»Klar. Aber wer macht sie und wo?«
»Wir könnten ihn fragen, wo. Er hat gesagt, er würde in der Gegend bleiben.«
»Kannst du ihn denn erreichen?«
»Ich habe seine Handynummer.«
Kate schnappt nach Luft. »Der reichste, unnahbarste und mysteriöseste Junggeselle von Washington State hat dir so einfach mal eben seine Handynummer gegeben?«
»Äh … ja.«
»Ana! Er mag dich. Das liegt auf der Hand.«
»Kate, er ist eben nett.« Ich weiß, dass das nicht stimmt – Christian Grey ist nicht nett . Höflich, ja. Eine leise Stimme in meinem Innern flüstert: Vielleicht hat Kate Recht . Ich bekomme eine Gänsehaut bei dem Gedanken, dass er möglicherweise doch etwas an mir findet. Immerhin hat er gesagt, er sei froh, dass nicht Kate das Interview geführt habe. Kate reißt mich aus meinen Gedanken.
»Keine Ahnung, wer das Fotografieren übernehmen soll. Levi, der das sonst macht, ist übers Wochenende daheim in Idaho Falls. Der beißt sich sicher in den Hintern, wenn er hört, dass er einen der führenden Unternehmer von Amerika hätte ablichten können.«
»Hm … Was ist mit José?«
»Superidee! Frag ihn – für dich tut er alles.
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