Shades of Grey - Geheimes Verlangen: Band 1 - Roman (German Edition)
hast, obwohl ich es dir schon x-mal gesagt habe. Ich will dich nicht verlieren.
Es macht mich nervös, dass du dreitausend Meilen weit geflogen bist, nur um eine Weile von mir getrennt zu sein, weil du in meiner Nähe keinen klaren Gedanken fassen kannst. Mir geht es genauso, Anastasia. Sobald wir zusammen sind, ist mein Verstand ausgeschaltet – das sind die Gefühle, die ich dir entgegenbringe.
Ich verstehe, dass du Angst hast. Ich habe mich bemüht, mich von dir fernzuhalten. Ich wusste, dass du unerfahren bist, obwohl ich nie im Leben versucht hätte, etwas mit dir anzufangen, wäre mir das Ausmaß deiner Unschuld bewusst gewesen. Und doch gelingt es dir, mich in einer Art und Weise zu entwaffnen, wie es noch nie jemand zuvor gelungen ist. Zum Beispiel deine E-Mail: Ich habe sie wieder und wieder gelesen, um deinen Standpunkt zu verstehen. Drei Monate sind ein willkürlich gewählter Zeitraum. Wir können auch sechs Monate oder ein Jahr daraus machen. Wie lange soll es deiner Meinung nach sein? Sag es mir.
Ich verstehe, dass ich dir einiges an Vertrauen abverlange; Vertrauen, das ich mir erst verdienen muss, aber umgekehrt musst du es mir auch sagen, wenn es mir nicht gelingt. Auf der einen Seite wirkst du so stark und unabhängig, aber dann lese ich, was du hier schreibst, und sehe eine völlig andere Seite von dir. Wir müssen uns gegenseitig anleiten, Anastasia, und ich bin darauf angewiesen, dass du mit mir sprichst. Du musst mir gegenüber aufrichtig sein, und wir müssen beide einen Weg finden, damit diese Beziehung funktionieren kann.
Du hast Angst, du könntest vielleicht nicht devot sein. Nun ja, das wäre möglich. Der einzige Ort, an dem du das korrekte Verhalten einer Sub an den Tag legst, ist das Spielzimmer. Es sieht so aus, als könntest du nur dort zulassen, dass ich die Kontrolle
über dich übernehme, und tun, was ich von dir verlange – sogar geradezu mustergültig, würde ich sagen. Und ich würde dich niemals grün und blau schlagen. Ich ziehe Rosa vor. Außerhalb des Spielzimmers wünsche ich mir sehr wohl, dass du mir Paroli bietest. Das ist eine ganz neue und ungewohnte Erfahrung für mich, die ich nicht missen möchte. Deshalb wäre ich froh, wenn du mir sagen würdest, was genau du damit meinst, wenn du sagst, du willst »mehr« von mir. Ich will gern versuchen, für alles offen zu sein. Ich werde mich bemühen, dir den Freiraum zu geben, den du brauchst, und dir nicht auf die Pelle rücken, solange du in Georgia bist. Ich freue mich schon auf deine nächste Mail.
In der Zwischenzeit amüsier dich. Aber nicht allzu sehr.
CHRISTIAN GREY
CEO, Grey Enterprises Holdings, Inc.
Heilige Scheiße! Der Mann hat ja einen richtigen Aufsatz geschrieben, so wie früher in der Schule. Und das meiste davon ist gut. Mit klopfendem Herzen liege ich auf dem Bett, den Mac fest an mich gedrückt, und lese seinen Brief wieder und wieder. Ein Jahr daraus machen? Ich habe die Macht? O Mann, darüber muss ich erst einmal in Ruhe nachdenken. Hör auf das, was er sagt , hat meine Mutter mir geraten. Er will mich nicht verlieren! Das hat er sogar zweimal gesagt. Auch er will, dass es mit uns beiden funktioniert. Oh, Christian, ich doch auch! Er wird versuchen, mir nicht auf die Pelle zu rücken. Bedeutet das, dass es ihm aber leider nicht gelingt? Plötzlich hoffe ich es. Ich will ihn unbedingt sehen. Nicht einmal vierundzwanzig Stunden sind vergangen, seit wir uns das letzte Mal gesehen haben, und vier weitere Tage liegen noch vor mir, und mir wird bewusst, wie sehr ich ihn vermisse. Wie sehr ich ihn liebe.
»Ana, Schatz.« Die Stimme ist weich und warm, voller Liebe und Erinnerungen an längst vergangene Zeiten.
Eine Hand streicht mir behutsam über die Wange. Meine Mom weckt mich. Ich liege auf dem Bett, die Arme fest um meinen Mac geschlungen.
»Ana, Liebes«, fährt sie mit ihrer samtigen Singsangstimme fort, während ich langsam zu mir komme und mich blinzelnd im fahlrosa Licht der frühen Abenddämmerung umsehe.
»Hi, Mom.« Ich strecke mich und lächle.
»Wir wollten in einer halben Stunde zum Abendessen aufbrechen. Hast du überhaupt noch Lust?«, fragt sie freundlich.
»Aber ja, Mom, natürlich.« Ich bemühe mich vergeblich, ein Gähnen zu unterdrücken.
»Na, das ist ja ein sehr eindrucksvolles technisches Wunderwerk.« Sie zeigt auf den Laptop.
Mist.
»Oh, das?« Ich mime erstaunte Lässigkeit.
Ob Mom mich durchschaut? Seit sie weiß, dass ich einen »Freund« habe, ist es, als
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