Shades of Grey - Geheimes Verlangen: Band 1 - Roman (German Edition)
macht mir Angst … du machst mir Angst … ich bin völlig hingerissen von dir und ziehe ernsthaft einen Lebensstil in Betracht, von dem ich bis vergangene Woche noch nicht einmal gewusst habe, dass er überhaupt existiert, und dann kommst du und schreibst solche Dinge, bei denen ich am liebsten schreiend davonlaufen würde, wenn ich sie lese. Was ich natürlich nicht tun werde, weil du mir fehlst. Sehr sogar. Ich wünsche mir sehr, dass das zwischen uns funktioniert, aber die Tiefe meiner Gefühle macht mir Angst wie auch die Abgründe, in die du mich hineinziehst. Was du mir anbietest, ist wahnsinnig erotisch und sexy, und ich bin ein neugieriger Mensch, aber ich habe auch Angst, verletzt zu werden – körperlich und emotional. Du könntest ohne Weiteres nach drei Monaten mit mir Schluss machen, und was bliebe mir dann? Andererseits besteht dieses Risiko ja immer, egal mit wem man sich einlässt. Das hier ist nun einmal nicht die Art von Beziehung, die ich
mir vorgestellt hatte, schon gar nicht als die erste in meinem Leben.
Du hattest völlig Recht, als du sagtest, ich hätte absolut nichts Devotes an mir … in diesem Punkt stimme ich dir inzwischen zu.Trotzdem will ich mit dir zusammen sein, und wenn ich dafür deine Sub sein muss, werde ich es versuchen. Allerdings fürchte ich, dass ich am Ende grün und blau sein werde, und diese Vorstellung gefällt mir ganz und gar nicht.
Ich bin überglücklich, dass du dich darum bemühst, mehr zwischen uns entstehen zu lassen als eine rein körperliche Beziehung. Allerdings muss ich darüber nachdenken, was dieses »mehr« für mich zu bedeuten hat.
Das ist einer der Gründe, weshalb ich ein bisschen Abstand wollte. Du bringst mich so um den Verstand, dass ich kaum einen klaren Gedanken fassen kann, wenn ich in deiner Nähe bin.
Mein Flug wird aufgerufen. Ich muss los.
Später mehr.
Deine
Ana
Ich drücke auf »Senden«, schleppe mich zum Gate und steige in meine Maschine. Diesmal hat die erste Klasse nur sechs Plätze. Kaum sind wir in der Luft, kuschle ich mich unter meine Decke und schlafe ein.
Viel zu früh weckt mich eine der Flugbegleiterinnen und bietet mir einen weiteren Orangensaft an, während wir zum Anflug auf den Savannah International Airport ansetzen. Todmüde nippe ich an meinem Glas und gestatte mir ein Fünkchen Vorfreude. Gleich sehe ich meine Mutter zum ersten Mal nach sechs Monaten wieder. Verstohlen checke ich noch einmal meinen BlackBerry. Ich erinnere mich nur vage, dass ich eine ellenlange Mail an Christian geschrieben habe – aber er hat nicht darauf geantwortet. In Seattle ist es fünf Uhr morgens. Hoffentlich
schläft er tief und fest und spielt nicht irgendwelche todtraurigen Stücke auf dem Klavier.
Das Tolle an Rucksäcken mit Rollen ist, dass man einfach gehen kann, ohne sich vorher stundenlang am Gepäckband anstellen und auf die Koffer warten zu müssen. Und das Tolle an der Firstclass ist, dass man als Erste aussteigen darf.
Meine Mom und Bob erwarten mich bereits. Es ist so schön, sie endlich wiederzusehen. Keine Ahnung, ob es an dem langen Flug, meiner Erschöpfung oder an der schwierigen Situation mit Christian liegt, aber kaum nimmt Mom mich in den Arm, breche ich in Tränen aus.
»Oh, Ana, Schatz. Du musst völlig erledigt sein.« Sie wirft Bob einen besorgten Blick zu.
»Nein, Mom, es ist nur … es ist so schön, dich zu sehen.« Ich drücke sie fest an mich.
Sie fühlt sich wunderbar an. Widerstrebend löse ich mich von ihr und lasse mich von Bob in eine unbeholfene Umarmung ziehen. Er schwankt ein klein wenig, und mir fällt wieder ein, dass er sich ja eine Bänderdehnung zugezogen hat.
»Willkommen, Ana. Aber weshalb weinst du denn?«, fragt er.
»Oh, Bob, ich freue mich nur, dich zu sehen.« Ich blicke in sein markantes Gesicht mit den blauen Augen, die mich liebevoll betrachten. Ich mag deinen Mann, Mom. Der darf gern bleiben. Er nimmt meinen Rucksack.
»Meine Güte, was schleppst du denn da mit dir herum?«
Das muss an dem Mac liegen. Arm in Arm verlassen wir das Flughafengebäude.
Ich vergesse jedes Mal, wie unerträglich heiß es in Savannah ist. Die feuchte Hitze ist wie ein Schlag ins Gesicht, als wir aus der klimatisierten Kühle des Flughafens treten. Verdammt! Innerhalb von Sekunden bricht mir der Schweiß aus. Ich muss mich aus Moms und Bobs Umarmung lösen, um meine Kapuzenjacke auszuziehen. Ein Glück, dass ich Shorts eingesteckt
habe. Manchmal fehlt mir die trockene Hitze von Las Vegas,
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