Shades of Grey - Geheimes Verlangen: Band 1 - Roman (German Edition)
Arms. Oh! Die Berührung durchzuckt mich wie ein winziger delikater Stromstoß. Ich höre, wie er langsam auf die andere Seite geht und mir auch dort die Ledermanschette anlegt. Wieder wandert sein Finger an meinem Arm entlang. O Gott … ich halte es schon jetzt fast nicht mehr aus. Wieso um alles in der Welt ist all das so unglaublich erotisch?
Er tritt ans Fußende und umfasst meine Fußgelenke.
»Heb noch einmal den Kopf«, sagt er.
Ich gehorche. Er zieht mich so weit nach unten, dass meine Arme vollständig ausgestreckt sind. Ich kann sie nicht mehr bewegen, verdammte Scheiße. Ein beklommener Schauder überläuft mich, vermischt mit Erregung. Ich spüre, wie ich noch feuchter werde. Ein Stöhnen entfährt mir. Er spreizt meine Beine und fesselt zuerst meinen rechten, dann meinen linken Knöchel mit den Ledermanschetten, bis ich mit ausgebreiteten Armen und Beinen auf dem Bett liege, verletzlich und hilflos ausgeliefert. Es passt mir überhaupt nicht, dass ich ihn nicht sehen kann. Ich lausche … was macht er jetzt? Bis auf meine Atemzüge, den schnellen Schlag meines Herzens und das Rauschen meines Blutes in den Ohren höre ich nichts.
Unvermittelt wird die Stille von einem Zischen und Knacken durchbrochen, als der iPod zum Leben erwacht. Eine engelsgleiche Stimme in meinem Kopf hebt zum Gesang an – eine süße, scheinbar endlose Note, dann setzt eine zweite Stimme ein, gefolgt von weiteren … ein Kirchenchor, der ein altertümliches Kirchenlied singt. Was um alles in der Welt ist das? So etwas
habe ich noch nie vorher gehört. Etwas fast unerträglich Weiches streicht über die Haut an meinem Hals, bewegt sich müßig über meine Kehle, über meine Brüste, liebkost mich … zieht behutsam an meinen Brustwarzen. Ich habe keine Ahnung, was es sein könnte, aber es schweift federleicht über meine Haut. Es fühlt sich so ungewohnt an! Es ist ein Fell! Ein Pelzhandschuh?
Genüsslich und ohne jede Eile lässt Christian seine Hand über meinen Bauch streifen. Er umkreist meinen Nabel, während ich mir vorstelle, welche Körperstelle als Nächstes an der Reihe ist … Doch die Musik, es ist, als wäre sie in meinem Kopf … Sie zieht mich mit sich … Das Fell fährt über den schmalen Streifen meines Schamhaars … zwischen meine Beine, an meinen Schenkeln entlang, am einen hinab … am anderen wieder herauf … fast kitzelnd … aber nur ganz leicht … Noch mehr Stimmen fallen ein, der himmlische Chor mit all den engelsgleichen Stimmen, die in einer Melodie verschmelzen, schöner und harmonischer als alles, was ich je in meinem Leben gehört habe. Ein einzelnes Wort – deus – löst sich aus dem melodiösen Gewirr, und mir wird bewusst, dass sie auf Latein singen. Währenddessen umschmeichelt das Fell unablässig meinen Körper, meine Arme, meine Taille … wieder zurück über meine Brüste. Meine Brustwarzen richten sich auf … Mein Atem beschleunigt sich … Mit einem Mal ist das Fell verschwunden, stattdessen spüre ich die langen Riemen des Floggers, die über meine Haut streichen und demselben Weg über meinen Körper folgen. Es fällt mir unendlich schwer, mich zu konzentrieren, da ständig die Musik in meinem Kopf erklingt. Es ist, als wehten hundert Stimmen in meinem Kopf umher, die einen hauchzarten Teppich aus feinen Gold- und Silberfäden weben, vermischt mit dem Gefühl der weichen Lederriemen auf meiner Haut, die umherstreichen … Aber … oh, plötzlich sind sie verschwunden. Sekunden später spüre ich einen scharfen, brennenden Schmerz auf meinem Bauch.
»Aaaah!«, schreie ich vor Schreck, aber eigentlich tut es nicht weh. Es ist eher wie ein Prickeln, das meinen Körper erfasst. Er schlägt ein zweites Mal zu, diesmal fester.
»Aaah!«
Ich will mich bewegen, mich winden, mich den Schlägen entziehen … oder sie willkommen heißen – ich kann es nicht sagen. Es ist ein überwältigendes Gefühl … Ich kann meine Arme nicht bewegen, meine Beine sind gefesselt … ich bin gefangen … Wieder lässt er den Flogger herabsausen, diesmal auf meine Brüste, und erneut schreie ich auf. Doch es ist ein süßer Schmerz, an der Grenze des Erträglichen … fast angenehm, nein, nicht im ersten Moment, doch als meine Haut mit jedem Hieb im perfekten Kontrapunkt mit der Musik in meinem Kopf zu singen beginnt, spüre ich ihn, diesen unwiderstehlichen Sog. Er zieht mich in jenen tief verborgenen Teil meines Selbst, der sich dieser höchst erotischen Empfindung
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