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Shadow Falls Camp - Entführt in der Dämmerung: Band 3 (German Edition)

Shadow Falls Camp - Entführt in der Dämmerung: Band 3 (German Edition)

Titel: Shadow Falls Camp - Entführt in der Dämmerung: Band 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.C. Hunter
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großartig gewesen. Er hatte sein Leben aufs Spiel gesetzt, um sie aus den Fängen von Mario und Red zu retten. Das würde sie nie vergessen.
    »Jetzt mal ehrlich, wenn es das Ehepaar ist, das hier vor ein paar Minuten angekommen ist, dann sind sie alt und nur Menschen. Ich denke, mit denen könntest du es sogar mit gefesselten Händen aufnehmen.«
    »Ich hab gar nicht so eine Angst. Es ist nur …« Sie schloss die Augen für einen Moment und überlegte, wie sie ihm erklären konnte, worüber sie sich selbst noch nicht im Klaren war. Doch dann sprudelten die Worte einfach so aus ihr heraus: »Was soll ich ihnen denn nur sagen? ›Oh, ich weiß, ihr habt meinem Vater nie gesagt, dass er adoptiert ist, aber er hat es nach seinem Tod herausgefunden. Und dann hat er mich besucht. Ach ja, er war übrigens übernatürlich. Also, könnt ihr mir bitte sagen, wer seine leiblichen Eltern sind? Damit ich herausfinden kann, wer ich bin?‹«
    Die Anspannung in ihrer Stimme musste ziemlich deutlich gewesen sein, denn sein Lächeln verschwand. Stattdessen sah er sie aufmunternd an. »Du wirst schon einen Weg finden.«
    »Ja.« Sie wünschte, sie hätte seine Zuversicht. Sie gingen weiter. Seine Anwesenheit und seine Wärme beruhigten sie ein wenig, als sie gemeinsam die Treppe zum Büro hochgingen.
    Er blieb neben ihr vor der Tür stehen und strich ihr über den Arm. »Willst du, dass ich mit dir reingehe?«
    Sie hätte fast schon ja gesagt, aber diese Sache musste sie allein durchstehen.
    Sie dachte, sie hätte Stimmen von drinnen gehört, und schielte zur Tür. Sie würde gar nicht allein sein. Holiday, die Campleiterin, wartete ganz sicher drinnen auf sie und würde sie durch ihre Feen-Berührung unterstützen und beruhigen. Normalerweise hatte Kylie etwas dagegen, dass ihre Gefühle beeinflusst wurden, aber heute würde sie eine Ausnahme machen.
    »Danke, aber Holiday ist bestimmt da.«
    Er nickte. Sein Blick wanderte zu ihren Lippen, und sein Gesicht kam ihrem gefährlich nahe. Aber kurz bevor sein Mund sich auf ihren senken konnte, überkam sie die vertraute Eiseskälte, die die Toten begleitete. Sie legte ihm zwei Finger auf die Lippen. Küssen war etwas, wofür sie lieber Privatsphäre hatte – das galt auch für Besuch aus dem Jenseits.
    Obwohl – vielleicht lag es nicht nur an dem Besuch. War sie wirklich bereit, sich seinen Küssen hinzugeben? Das war eine gute Frage, die sie dringend für sich selbst beantworten musste. Aber eins nach dem anderen. Im Moment musste sie sich um die Brightens kümmern.
    »Ich geh dann besser mal.« Sie machte eine Kopfbewegung zur Tür. Die Kälte legte sich wieder um sie. Na gut, sie musste sich um die Brightens und um einen Geist kümmern.
    Lucas sah sie enttäuscht an. Dann trat er unruhig von einem Bein aufs andere, als spürte er, dass sie nicht alleine waren.
    »Viel Glück.« Er zögerte noch kurz, ging dann aber davon.
    Sie schaute ihm hinterher und sah sich dann nach dem Geist um. Ihre Arme waren von Gänsehaut überzogen. Dass sie Geister sehen konnte, war der erste Hinweis darauf gewesen, dass sie nicht normal war.
    »Kann das nicht bis später warten?«, flüsterte sie.
    Weiße Nebelschwaden erschienen bei den hölzernen Schaukelstühlen auf der Veranda. Der Geist hatte anscheinend nicht die Kraft oder ihm fehlte die Übung, sich sichtbar zu machen. Es reichte allerdings aus, um die weißen Schaukelstühle auf der hölzernen Veranda zum Wippen zu bringen. Das knarrende Geräusch hatte etwas Gespenstisches an sich … was ja auch stimmte.
    Kylie wartete. Sie nahm an, dass es sich um den weiblichen Geist handelte, der am Morgen im Auto ihrer Mutter aufgetaucht war, als sie am Friedhof von Fallen vorbeigefahren waren. Wer war die Frau? Was wollte sie von Kylie? Leider gab es keine einfachen Lösungen, wenn es um Geister ging.
    »Jetzt ist es echt unpassend.« Es war allerdings zwecklos, das zu sagen. Geister kamen und gingen, wie es ihnen gefiel.
    Aus dem Nebel formte sich langsam eine Gestalt, und Kylie wurde plötzlich warm ums Herz.
    Es war nicht die Frau, die sie morgens gesehen hatte.
    »Daniel?« Kylie streckte eine Hand aus. Ihre Fingerspitzen drangen in den eisigen Nebel ein, während sich eine vertraute Figur daraus formte. Kylie spürte Liebe und Trauer in sich aufsteigen. Sie zog die Hand zurück, aber die Tränen waren nicht mehr aufzuhalten.
    »Daniel?« Sie hätte ihn fast Daddy genannt. Aber es fühlte sich immer noch seltsam an. Sie beobachtete, wie er sich

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