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Shadow Falls Camp - Entführt in der Dämmerung: Band 3 (German Edition)

Shadow Falls Camp - Entführt in der Dämmerung: Band 3 (German Edition)

Titel: Shadow Falls Camp - Entführt in der Dämmerung: Band 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.C. Hunter
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Warum? Sie wusste doch, dass es nicht Daniels leibliche Eltern waren. Aber sie hatten ihn großgezogen und ihm wahrscheinlich ihre Werte und Vorstellungen vermittelt.
    Kylie dachte an Tom Galen, ihren Stiefvater, der sie großgezogen hatte und von dem sie bis vor kurzem gedacht hatte, dass er ihr wirklicher Vater war. Auch wenn Kylie noch nicht ganz damit klarkam, dass er nach siebzehn Jahren Ehe ihre Mutter verlassen hatte, konnte sie doch nicht leugnen, dass einiges von seiner Erziehung hängengeblieben war. Allerdings gab es deutlich mehr Dinge, die sie offensichtlich von Daniel geerbt hatte – von ihrer Übernatürlichkeit bis zu ihrem Aussehen.
    »Wir haben nun mal gelesen, dass es ein Camp für schwierige Jugendliche ist«, wiederholte der alte Mann, und es klang wie eine Entschuldigung.
    Daniel hatte Kylie erzählt, dass seine Adoptiveltern ihn sehr geliebt hatten und dass sie Kylie genauso gemocht hätten, wenn sie sie gekannt hätten.
    Liebe. Gefühle kamen in ihr hoch. Kylie versuchte, die Empfindung einzuordnen, und sie musste an ihre Oma denken – die Mutter ihrer Mom –, wie lieb sie sie gehabt hatte und wie schmerzhaft es gewesen war, sie zu verlieren. Lag es vielleicht daran, dass die Brightens schon so alt waren – dass ihre Zeit irgendwie begrenzt war? Hatte Kylie deshalb das Bedürfnis, sich von ihnen zu distanzieren?
    Als ob ihre Gedanken an den Tod es ausgelöst hätten, legte sich plötzlich wieder Geisterkälte über den Raum. Daniel? Kylie rief in Gedanken nach ihm, aber die prickelnde Kälte auf ihrer Haut fühlte sich anders an.
    Frostige Luft drang in Kylies Lunge, und der Geist erschien hinter dem Stuhl von Mrs Brighten. Die Gestalt sah weiblich aus, aber auf ihrem kahlen Kopf spiegelte sich das Deckenlicht. Eine blutige Naht zog sich über die nackte Kopfhaut. Bei dem Anblick zuckte Kylie zusammen.
    »Wir machen uns doch nur Sorgen«, erklärte Mr Brighten. »Wir wussten ja bisher gar nichts von deiner Existenz.«
    »Ich … verstehe«, antwortete Kylie. Sie konnte den Blick nicht von dem Geist abwenden, der das ältere Ehepaar verwirrt anstarrte.
    Kylie erkannte das Gesicht des Geistes wieder, es war die Frau vom Vormittag. Anscheinend waren ihr rasierter Kopf und die Naht ein Hinweis für Kylie. Aber worauf?
    Der Geist schaute Kylie an. »Ich bin so verwirrt.«
    Ich auch , dachte Kylie. Sie hatte keine Ahnung, ob die Frau ihre Gedanken lesen konnte wie die anderen Geister.
    »So viele Leute wollen, dass ich dir etwas ausrichte.«
    »Wer denn?« Kylie merkte zu spät, dass sie die Worte nicht gedacht, sondern geflüstert hatte, und biss sich auf die Lippen. War es Daniel? Oder Oma? Was sollst du mir denn ausrichten?
    Der Geist schien sie verstanden zu haben, denn er antwortete: »Jemand wird leben … aber jemand anderes muss sterben.«
    Schon wieder ein Rätsel, dachte Kylie und löste ihren Blick von dem Geist. Holiday schaute sich nach dem Geist um, den sie offensichtlich spürte. Mrs Brighten suchte an der Decke nach einer Klimaanlage, die für die frostigen Temperaturen verantwortlich sein konnte. Doch glücklicherweise verschwand der Geist wieder und mit ihm die Kälte.
    Kylie verdrängte das Geisterproblem und versuchte, sich auf die Brightens zu konzentrieren. Der Mann hatte dichtes, weißes Haar und von seiner blassen Haut schloss sie, dass er früher rothaarig gewesen sein musste.
    Aus irgendeinem Grund hatte Kylie das Bedürfnis, mit den Augenbrauen zu zucken, um das Gehirnmuster der beiden zu checken. Diesen kleinen übernatürlichen Trick hatte sie selbst erst vor kurzem gelernt. Er half Übernatürlichen, sich gegenseitig zu erkennen und von Menschen zu unterscheiden. Mr und Mrs Brighten waren Menschen.
    Normale Menschen und wahrscheinlich anständige Leute. Also, warum war Kylie nur so verdammt nervös?
    Sie und Daniels Adoptiveltern betrachteten sich gegenseitig. Kylie erwartete, dass sie etwas sagen würden, wie etwa, dass sie Daniel sehr gemocht hatten. Aber das taten sie nicht.
    Stattdessen sagte Mrs Brighten: »Wir freuen uns wirklich sehr, dich kennenzulernen.«
    »Ich mich auch«, erwiderte Kylie. Und ich mache mir vor Angst in die Hosen. Sie nahm neben Holiday Platz. Unter dem Tisch suchte sie nach Holidays Hand und drückte sie fest. Ein willkommenes Gefühl von Ruhe durchströmte sie.
    »Können Sie mir etwas über meinen Vater erzählen?«, fragte Kylie.
    »Aber natürlich.« Mrs Brightens Gesichtsausdruck wurde weich. »Er war ein sehr

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