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Shadow Falls Camp - Erwacht im Morgengrauen: Band 2 (German Edition)

Shadow Falls Camp - Erwacht im Morgengrauen: Band 2 (German Edition)

Titel: Shadow Falls Camp - Erwacht im Morgengrauen: Band 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.C. Hunter
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Adoptiveltern ihres Vaters zu finden, damit sie irgendwann vielleicht auch ihre richtigen Großeltern fand und endlich herausbekam, was sie war.
    Holiday schaute finster. »Wir müssen unsere Erfahrungen alle selbst machen, was?«
    »Ich schätze schon«, sagte Kylie. »Ich bin einfach noch nicht bereit dazu, mit meinem Dad zu reden … also, meinem Stiefvater … oder mich mit meinen Gefühlen für Derek auseinanderzusetzen. Ist es denn zu viel verlangt, eine kurze Atempause zu bekommen?«
    »Nein, es ist nicht zu viel verlangt. Aber in der Regel ist es so, dass es immer schwieriger wird, ein Problem zu lösen, je länger man es aufschiebt. Manchmal muss man sich den Dingen einfach stellen. Mein Vater sagte immer, man muss sich dem Ärger stellen und ihm ins Auge spucken.«
    »Ich konnte noch nie gut spucken.«
    Holiday lächelte und sah die Briefe an. Mit einem Seufzer schaute sie auf. »Willst du das hier auch verdrängen?« Sie schob ihr einen Brief hin.
    »Was?« Kylie starrte den Briefumschlag an und las darauf ihren Namen in einer vertrauten Handschrift.
    Lucas’ Handschrift. Er hatte ihr noch einen Brief geschrieben.

8. Kapitel
    Kylie hätte den Brief am liebsten über den Schreibtisch zu Holiday zurück geschoben. Hatte sie sich nicht selbst versprochen, über ihn hinwegzukommen? Sie wusste, Holiday würde sie nicht zwingen, ihn zu nehmen. Kylie hatte doch echt schon genug um die Ohren. Warum sollte sie sich freiwillig noch mehr Schwierigkeiten aufhalsen?
    Holiday angelte sich den Brief zurück und legte ihn vor sich hin.
    Kylie rechnete damit, dass Holiday enttäuscht oder sauer sein würde, weil Kylie schon wieder nicht bereit war, das Problem direkt in Angriff zu nehmen. Aber Holidays Gesicht drückte nur eins aus, Mitgefühl.
    »Ich bin nicht sicher, ob ich es lesen will«, gestand Kylie.
    »Warum?«, frage Holiday.
    »Er ist mit einer anderen weggelaufen.«
    »Ich denke nicht, dass für ihn Fredericka mehr ist als …«
    »Aber er ist mehr für sie. Und wenn sie sich an ihn ranschmeißt … Na ja, er ist eben ein Kerl.«
    »Ich weiß«, räumte Holiday ein. »Allerdings sind nicht alle Kerle …«
    »Aber viele. Und die einen von den anderen zu unterscheiden ist schwer – so wie Mathe. Wenn man denkt, man hat es verstanden, bekommt man trotzdem noch falsche Ergebnisse raus. Und versuch erst gar nicht, zu widersprechen, denn das ist doch auch der Grund, dass du Burnett keine Chance gibst.«
    Holiday stützte das Kinn wieder in ihre Handfläche und sagte nichts gegen Kylies Schlussfolgerung. Nach kurzem Schweigen sagte sie: »Ich könnte den Brief einfach wieder in die Schublade legen, und du kannst entscheiden, wann du ihn lesen möchtest.«
    Ja, das könnte Holiday machen, aber könnte es Kylie? War sie wirklich in der Lage, den Brief im Büro zurückzulassen? Konnte sie sich einreden, dass ihr Lucas egal war? Dass sie kein Stück um ihn besorgt war, seit er weg war – besorgt, wegen der Sache, die er ihr nicht hatte sagen können und besorgt, dass etwas davon mit Fredericka zu tun hatte.
    Oh, und falls sie doch noch etwas für Lucas empfand, was war dann mit ihren Gefühlen für Derek? Oder waren das gar nicht ihre eigenen Gefühle, sondern Derek, der sie manipulierte?
    Ach, verdammt. Ihr Leben konnte wohl kaum noch chaotischer werden.
    Aber dann könnte sie eigentlich auch den Brief lesen und es drauf ankommen lassen.
    Kylie streckte den Arm aus und zog den Brief unter Holidays Handflächen hervor. Nachdem sie ihn noch ein paar Sekunden lang angestarrt hatte, faltete sie den Umschlag und steckte ihn in ihre Hosentasche. Später, wenn sie bereit war, dem Problem ins Auge zu spucken, wollte sie ihn lesen.
    Als sie aufschaute, nickte Holiday ihr zu, als wollte sie ihr sagen, dass sie sich richtig entschieden hatte. Obwohl sich Kylie da nicht so sicher war. Sie war sich im Moment bei ziemlich wenigen Dingen sicher.
    Es folgte ein betretenes Schweigen, bis Holiday sich entschloss, ein weniger heikles Thema anzusprechen. »Hat der Geist endlich etwas mehr preisgegeben?«
    »Etwas mehr ja, aber hilfreich war es nicht.« Kylie schaute finster und wünschte sich, dass sie das Problem genauso verdrängen könnte wie das mit ihrem Stiefvater und das mit Derek. Aber die Gewalt und die Bedrohung, die von dem Geist ausgingen, ließen Kylie keine Wahl. »Ich glaube, sie wurde von ihren Entführern gefoltert.«
    »Autsch«, machte Holiday. »Und glaubst du, dass das wirklich passiert ist, oder versucht sie

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