Shadow Falls Camp - Erwählt in tiefster Nacht: Band 5 (German Edition)
hinter sich, und die anderen beiden wichen einen Schritt zurück.
28 . Kapitel
Sobald Kylie die Hand um den Griff des Schwerts gelegt hatte, fing es wieder an zu glühen. Wärme schien von der Waffe in ihre Hand zu fließen und von dort in ihren Arm.
»Ist alles okay?«, fragte Holiday, die ihre Unsicherheit bestimmt fühlte.
Kylie kämpfte gegen das Bedürfnis an, die Waffe fallen zu lassen und atmete tief durch. Sie umfasste den Griff noch fester, um es ruhig zu halten. Das Schwert war gar nicht so schwer, aber es fühlte sich komisch an. Es fühlte sich komisch an, es zu halten.
»Ja, alles okay«, erwiderte sie. »Es ist halt warm.«
»Pass auf, dass du dich nicht verbrennst«, meinte Holiday.
»So heiß ist es auch nicht. Nur warm.« Das Schwert leuchtete immer heller, aber nicht so hell, dass es in den Augen weh tun würde. Es war so, als wäre das Licht gefiltert. Sie atmete wieder tief durch, und plötzlich war ihre Angst wie weggeblasen. Es war … kein bisschen beängstigend mehr. Es fühlte sich … vertraut an. So wie ein Bilderrahmen, den man schon oft in die Hand genommen hat. Dabei hatte sie das Schwert doch bis vor ein paar Tagen noch nie berührt. Wie konnte es sich dann so gut in ihrer Hand anfühlen?
Als spürten die anderen ihre neue Ruhe, traten auch Burnett und Hayden näher an sie heran. Derek folgte, dann Holiday.
»Ich kann keine neuen Markierungen darauf entdecken«, stellte Hayden fest.
»Ich auch nicht«, stimmte Burnett ein.
Kylie sah sich das Schwert genauer an, das sich jetzt auch gar nicht mehr sperrig anfühlte. Das komische Gefühl war verschwunden. Der Gegenstand fühlte sich fast so an, als wäre er ein Teil von ihr. Sie drehte ihr Handgelenk ein wenig und bemerkte dabei eine Inschrift oben am Griff.
»Hier. Da steht was.« Kylie zeigte mit ihrer linken Hand auf die Stelle. Alle vier beugten sich neugierig über das Schwert. »Das ist Latein«, erklärte Holiday. »Das heißt
heiliger Krieger.
«
»Weißt du, ich kann gern im Internet nachschauen und gucken, was ich finden kann, aber …« Derek sah aus, als wäre es ihm unangenehm, und er schaute Kylie entschuldigend an. »Aber es gibt jemanden hier, der echt viel von Schwertern versteht.«
Burnett nickte zustimmend. »Das ist mir auch grad eingefallen.« Der Vampir sah Kylie genauso seltsam, fast mitleidig an.
O shit! Sie wusste schon, wen sie meinten.
Burnett zog sein Handy hervor. »Ich ruf Lucas an.«
Kylie schüttelte vehement den Kopf. »Wieso? Was weiß denn ein Werwolf von Schwertern?«
Burnett zog eine Augenbraue hoch. »Seine Vorfahren kommen aus Skandinavien.«
Geschichte war nicht gerade Kylies Stärke. »Und was soll mir das sagen?«
»Der Schwertkampf ist in seiner Familie seit tausend Jahren eine Tradition. Er wurde als Kind darin trainiert.«
Ein Seufzen entfuhr Kylie. Sie hatte gehofft, so viel Abstand wie möglich zu Lucas halten zu können.
»Na gut, dann ruf ihn halt an. Zeig ihm das Schwert. Aber kann ich wieder gehen?« Kylie machte Anstalten, das Schwert abzusetzen.
Burnett runzelte missbilligend die Stirn. »Eigentlich sollte er es schon glühend sehen.«
»Lucas«, sprach er jetzt in sein Handy. »Kannst du bitte schnell ins Büro kommen? Du musst dir mal was anschauen.« Burnett hielt inne und sah Kylie an. »Ja.« Pause. »Ja. Nein, es geht ihr gut.« Pause. »Das siehst du dann, wenn du hier bist.« Pause. »Super.« Burnett legte auf.
»Er ist gerade am Speisesaal«, berichtete Burnett.
Kylie wusste sofort, dass er ihnen wahrscheinlich zum Büro gefolgt war, um zu sehen, ob etwas passiert war. Die Tatsache, dass er sich so um sie sorgte, machte Kylie wehmütig. Sie schloss für einen kurzen Moment die Augen.
Das Geräusch von eiligen Schritten auf der Veranda durchbrach die Stille im Raum. Dann flog die Eingangstür mit einem Knall auf.
Kurz darauf klopfte es an Holidays Tür. »Herein«, sagten Burnett und Holiday wie aus einem Mund.
Lucas stürmte ins Zimmer, seine Augen huschten umher. Als er Kylie entdeckte, trafen sich ihre Blicke. Den Anflug von Panik in seinem Gesicht zu sehen, traf bei Kylie einen Nerv. Einen freiliegenden, wunden Nerv.
»Was … ist los?« Sein Blick fiel auf das glühende Schwert, das Kylie an ihrer Seite hielt, und er schnappte nach Luft. »Verdammt!«
»Weißt du irgendwas über diese Art Schwerter?«, fragte Burnett hoffnungsvoll.
Lucas kam näher und fasste nach Kylies Handgelenk. Seine Berührung war leicht und zärtlich, doch Kylie
Weitere Kostenlose Bücher