Shadow Falls Camp - Erwählt in tiefster Nacht: Band 5 (German Edition)

ist deine Entscheidung.«
    Kylie schaute zu ihrer Mom rüber, die sich mit anderen Hochzeitsgästen unterhielt.
    »Nein, ich glaube, es ist Zeit.«
     
    Eine halbe Stunde später stand Kylie auf und stellte sich vorn hin. Holiday würde jeden Moment durch die Tür kommen und vor den Altar treten. Lucas stand auf der anderen Seite und betrachtete sie glücklich. Sie wusste, dass er an nächste Woche dachte. Und sie konnte es ihm nicht verübeln. Sie hatte selbst Probleme, an irgendetwas anderes zu denken.
    Neben Lucas stand Burnett und zupfte nervös an seinem Anzug herum. Kylie hatte ihn noch nie so aufgeregt gesehen. Er sah aus wie ein Kleinkind, das auf die Toilette musste.
    Als Kylie ihn vorher darauf angesprochen hatte, dass er nervös wirkte, hatte er nur gemeint: »Ja, verdammt, ich bin total nervös. Weil ich Angst habe, dass ihr doch noch auffällt, dass sie einen viel Besseren finden könnte.«
    Die Musik setzte ein. Kylie ließ den Blick über die Zuschauer schweifen. Ihre Mom saß neben den Brightens. Sie war ziemlich unsicher gewesen, als sie erfuhr, dass sie hier waren, aber Kylie hatte ihr gut zugeredet. Sie war sich sicher gewesen, dass die Brightens ihre Mutter mögen würden. Auf der anderen Seite saßen Kylies Großvater und ihre Großtante. Kylie hatte ihnen auch ihre Mom vorgestellt. Und kurz darauf hatte Kylie die Brightens mit Malcolm Summers und ihrer Großtante Francyne bekannt gemacht.
    Weil sie Daniels Adoptiveltern schlecht sagen konnte, wer die beiden wirklich waren, stellte sie sie als Freunde der Familie vor. Es war für einen kurzen Moment lang eine komische Situation, aber dann schüttelte ihr Großvater Mr Brighten die Hand, umarmte Mrs Brighten und sagte ihnen, wie sehr er sich freute, sie kennenzulernen. Kylie wusste, wie dankbar er ihnen war, dass sie seinen Sohn so liebevoll großgezogen hatten.
    Alle in der Reihe schauten Kylie an und lächelten. Seltsamerweise sahen sie aus wie eine große glückliche Familie. Und sie waren ihre Familie. Kylie war noch nie so stolz gewesen. Und tief in ihrem Herzen hörte sie die Stimme ihres Vaters.
Perfekt.
    In der Reihe dahinter saßen Miranda und Perry. Kylie hätte ihren besten BH darauf verwettet, dass die beiden schon ihre eigene Hochzeit planten. Neben Miranda saß Della, deren Blick allerdings starr auf eine andere Stuhlreihe weiter vorn gerichtet war. Dort saß Steve. Würde Della wohl jemals zugeben, dass sie ihn mochte? Ein paar Tage lang hatte Della ihn etwas näher an sich herankommen lassen, doch inzwischen schob sie ihn wieder von sich weg.
    Hayden, der bei Jenny saß, lächelte Kylie an. Rechts von Jenny saß Derek. Ihre Schultern berührten sich. Kylie wusste, dass die beiden etwas füreinander empfanden, und sie wünschte ihnen nur das Beste.
    Hinten in der letzten Reihe entdeckte Kylie Fredericka, die neben dem neuen Lehrer saß. Kylie hatte nichts davon gehört, ob Fredericka Holiday darauf angesprochen hatte, dass sie mit einem Lehrer ausgehen wollte. Aber Kylie hatte das Gefühl, dass etwas passiert war, und dass es gut für Fredericka war.
    Kylie atmete tief durch. Liebe lag in der Luft. Da tauchte Holiday in der Tür auf. Sie schritt den Gang zwischen den Stuhlreihen entlang, dazu spielte der Hochzeitsmarsch. Burnett starrte Holiday verzaubert an. Kylie konnte es ihm nicht verübeln. Holiday, in all ihrer Feenpracht, sah wunderschön aus. Ihre grünen Augen funkelten glücklich, ihre Haut leuchtete geradezu.
    Aus irgendeinem Grund musste Kylie an den Tag denken, als ihr Stiefvater ausgezogen war und sie gedacht hatte, dass es der schlimmste Tag ihres Lebens war. Sie hatte damals das Gefühl gehabt, dass sich alles veränderte und ihr Leben nie wieder so sein würde wie zuvor.
    Und sie hatte recht gehabt. Alles hatte sich verändert.
    Alles.
    Es war nicht immer einfach, damit umzugehen, aber alles in allem …
Wow.
    Sie berührte den Ring, der ihr um den Hals hing, und sah dann schnell zu Lucas rüber, der sie anlächelte. Er formte mit den Lippen die Worte »Ich liebe dich«.
    Kylie flüsterte die Worte zurück. Sie hatte das Gefühl, dass es der schönste Tag in ihrem Leben war.

Danksagung
    Ich danke meiner Lektorin, Rose Hilliard, die mich zum All-Age-Genre gebracht und mir geholfen hat, diesen unglaublichen und phantastischen Schriftstellertraum wahrzumachen. Du bist die Größte! Dank auch an meine Agentin, Kim Lionetti, die mir geholfen hat, durch die Höhen, die Tiefen und die verrückten U-Turns meiner Karriere