Shadow Falls Camp - Erwählt in tiefster Nacht: Band 5 (German Edition)
Punkte für die Schülerin«, sagte sie triumphierend. So verrückt es war, langsam machte ihr das Ganze Spaß.
Lucas nahm sein Schwert runter und starrte sie aus seinen blauen Augen an. Er atmete tief ein. »Du hast keine Ahnung, wie sehr ich dieses Lächeln vermisst habe.«
Kylie wurde schlagartig bewusst, dass sie dabei war, weich zu werden. Sie richtete sich auf und schlug ihre Klinge gegen sein Schwert. »Wir sind doch zum Kämpfen hier.«
Er hob sein Schwert, und sie setzten das Training fort.
»Ich vermisse dich«, sagte er und blockte einen ihrer Schläge ab.
Sie zog das Schwert zurück und holte dann extra weit aus. Er konnte auch diesen Schlag abwehren. Kylie holte erneut aus.
»Du bist meine Seelenverwandte«, fuhr Lucas ungerührt fort, während er weiter ihre Schläge mit der Holzklinge parierte.
Kylie schluckte. Diese Worte hatte er auch zu Monique gesagt. Sie schwang ihr Schwert so fest sie konnte, und es sauste mit einem krachenden Laut auf Lucas’ Schwert hernieder. Ihm flog die Waffe aus der Hand, ihr Holzschwert brach entzwei.
»Du solltest tun, was dein Vater möchte. Geh zu Monique, heirate sie. Werde Ratsmitglied, so wie du es geplant hast.«
»Ich werde Monique auf keinen Fall heiraten!«, erwiderte er mit ernster Stimme. »Ich hätte dem Plan nie zustimmen dürfen.«
»Ich glaube, wir sind hier fertig.« Kylies Herz raste, und der Schmerz drohte ihr die Luft abzuschnüren.
In seinem Gesicht spiegelten sich verschiedene Gefühle. »Mit dem Training sind wir heute fertig, aber nicht miteinander.« Er ging sein Schwert holen und packte dann ihre Sachen zusammen, während Kylie nur dastand und versuchte, ihre Atmung zu normalisieren. Lucas fand die zweite Hälfte ihres Schwerts und hob es auf.
Kylie fragte sich, ob es noch dieselben Holzschwerter waren, die er beim Training mit seinem Großvater benutzt hatte. Wenn ja, dann waren sie ihm sicherlich ziemlich wichtig. Sie hatte plötzlich ein schlechtes Gewissen. »Ich wollte es nicht kaputtmachen.«
»Ich weiß, ist schon okay. Das kann passieren.« Er hielt inne, und so wie er sie anschaute, würde er sicherlich gleich etwas sagen, was sie nicht hören wollte.
Da klingelte Kylies Handy. Sie zog es hastig aus der Hosentasche.
Lucas runzelte die Stirn. »Wenn es Della ist, sag ihr, dass ich dich nach Hause bringe, wie ich es gesagt hab.«
»Es ist meine Mom«, sagte Kylie und ging ein paar Schritte weg. Sie nahm das Gespräch entgegen, leicht beunruhigt, dass ihre Mom sie während der Arbeitszeit anrief.
»Hey Mom?« Kylies Atem ging immer noch schneller von der Anstrengung. Oder vielleicht auch wegen dessen, was Lucas gesagt hatte.
»Hey? Mehr hast du mir also nicht zu sagen?«, fuhr ihre Mom sie an.
»Was sollte ich dir denn zu sagen haben?«, fragte Kylie ratlos.
»Wie kannst du mir das nur antun, Kylie Galen.« Der Tonfall ihrer Mutter versetzte Kylie zurück in die Zeit, als ihre Mom und sie kein so gutes Verhältnis zueinander gehabt hatten – als Kylie ihre Mutter die Eiskönigin genannt hatte. Sie atmete tief durch und versuchte, ruhig zu bleiben. Aber das war eben genau das, was sie die ganze Zeit befürchtet hatte. Dass ihr zerbrechliches Verhältnis zueinander durch das Auftauchen von John auf die Probe gestellt werden würde.
»Mom, was hab ich denn getan?« Kylie ging noch ein paar Schritte weiter weg, weil sie nicht wollte, dass Lucas den Streit mit ihrer Mom mithörte.
»Du weißt genau, was du getan hast. Spiel jetzt nicht die Unschuldige!«
»Ich spiel gar nichts«, verteidigte sich Kylie, die sich langsam wirklich Sorgen machte. Als sie sich umschaute, sah sie, dass Lucas sie besorgt musterte.
»Du hast dich mit Mr und Mrs Brighten getroffen, oder?« Ihre Mom sprach so laut, dass es Kylie in den Ohren weh tat. Sie war sich sicher, dass Lucas das auch gehört hatte.
Also entfernte sie sich noch ein Stückchen weiter. Sie hatte sich vorgenommen, es ihrer Mom zu sagen. Doch nach dem Desaster mit den Schwangerschaftstests schien ihr nicht der richtige Zeitpunkt zu sein. Und gestern Morgen, als sie telefoniert hatten, kannte ihre Mom kein anderes Thema als John, da wusste Kylie auch nicht, wie sie es ihr sagen sollte. Außerdem war es vielleicht einfach etwas, das man persönlich besprechen sollte.
»Ja, und ich wollte es dir auch erzählen.«
»Du wolltest? Du
wolltest
es mir erzählen? Meinst du nicht, das ist etwas, was du vorher mit mir hättest besprechen sollen?«
»Ich hab es doch mit dir
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