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Shadow Falls Camp - Erwählt in tiefster Nacht: Band 5 (German Edition)

Shadow Falls Camp - Erwählt in tiefster Nacht: Band 5 (German Edition)

Titel: Shadow Falls Camp - Erwählt in tiefster Nacht: Band 5 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.C. Hunter
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Geist kam nicht wieder, doch plötzlich war ihr alles klar.
    Mario.
    Sie sollte Mario töten.
    Eigentlich hatte sie schon gewusst, dass es dazu kommen würde. Sie hatte gewusst, dass sie sich wieder begegnen würden. Was sie allerdings nicht wusste, war, wie in alles in der Welt sie gegen ihn eine Chance haben sollte. Er hatte ihr Jahrzehnte voraus, in denen er seine Kräfte hatte perfektionieren können. Wie sollte sie da mithalten?
    Da schoss ihr eine andere Frage in den Kopf. Hieß das, dass der Geist wollte, dass sie Mario tötete? Hatte die Frau etwas mit Mario zu tun?

31 . Kapitel
    Am Samstagmorgen stand Kylie im Speisesaal und wartete darauf, dass ihre Mom zum Elterntag erschien. Sie hatte am Telefon nichts davon gesagt, dass John mitkommen würde. Kylie fragte sich, ob das hieß, dass er zu Hause blieb oder ob ihre Mom es einfach nicht für nötig hielt, es ihr mitzuteilen. Kylie betete, er würde zu Hause bleiben. So heikel die Lage mit ihrer Mom gerade war, konnte sie John wirklich nicht auch noch gebrauchen.
    Andererseits war ihr Stiefvater auf Geschäftsreise und konnte deshalb nicht zum Elterntag kommen – worüber Kylie ausnahmsweise nicht traurig war. Ohne ihn war das Risiko, dass es wieder zum Chaos kam, deutlich geringer. Kylie hatte Tom Galen immer noch lieb, doch im Moment sehnte sie sich mehr nach ihrem leiblichen Vater. Seit dem Besuch der Brightens wünschte sich Kylie, dass Daniel mal wieder vorbeischauen könnte. Fast jeden Abend vor dem Schlafengehen zog sie das Fotoalbum der Brightens hervor, und fast jeden Abend musste sie deswegen weinen. Sie hatte das Gefühl, vom Leben betrogen worden zu sein.
    Kylie beobachtete, wie die ersten Eltern durch die Eingangstür kamen. Mirandas Eltern waren auch darunter. Sie gingen zielstrebig auf den Tisch zu, an dem Miranda geschniegelt und gebügelt auf sie wartete. Es war ungewohnt, Miranda so zu sehen, und es fühlte sich nicht richtig an.
    Mirandas Mutter schaffte es wirklich, ihrer Tochter das ganze Selbstvertrauen zu rauben. Das war so traurig.
    Dereks Mom rauschte in den Speisesaal, als könnte sie es kaum erwarten, ihren Sohn zu
sehen.
So sollten Eltern sein,
dachte Kylie. Der Blick der Frau wanderte über den Raum. Als sie Kylie erblickte, lächelte sie und winkte ihr zu. Dann machte sie Anstalten, zu ihr rüberzukommen, doch Derek rief sie glücklicherweise rechtzeitig zu sich. Damit ersparte er Kylie ein voraussichtlich äußerst unangenehmes Gespräch. Was hätte sie denn der Mutter des Typen erzählen sollen, dessen Herz sie gerade gebrochen hatte?
    Helens Eltern machten besorgte Gesichter, obwohl sie ihre Tochter gerade erst ein paar Tage vorher nach Shadow Falls zurückgebracht hatten.
    Seit Helen zurück war, lächelte Jonathon ununterbrochen. Kylie aß meistens mit den beiden zu Mittag, so dass Miranda und Della Gelegenheit hatten, bei ihren Gruppen zu sitzen. Gestern Mittag hatte Kylie sich die Tische der verschiedenen Arten mal genauer angeschaut und sich gefragt, ob es jemals einen Tisch für Chamäleons geben würde.
    Als Nächstes betraten Dellas Eltern mit Dellas Schwester den Speisesaal. Ihr Vater sah so aus wie immer – genervt und unglücklich, dass er hier sein musste. Dellas Vater hatte ihr sogar schon einmal ins Gesicht gesagt, dass er nur zu den Elterntagen kam, weil Dellas Mutter ihn dazu zwang. Kylie hätte ihm gern mal den Kopf gewaschen. Wie konnte der Mann denn nicht sehen, wie sehr er seine Tochter verletzte?
    Am anderen Ende des Saals wartete Della mit finsterer Miene auf ihre Familie. Kylie hatte Mitleid mit Della. Wenn das überhaupt möglich war, so war deren Familienleben noch schlimmer als Kylies.
    »Alles klar bei dir?« Holiday stellte sich neben sie.
    »Ja. Ich frag mich nur, wieso Familien immer so kompliziert sein müssen. Wieso können sich nicht einfach alle liebhaben?«
    Holiday berührte sie an der Schulter. »Sie haben sich doch lieb. Familiendramen sind der Preis dafür, überhaupt eine Familie zu haben. Aber das, was du gerade hier vor dir siehst, ist wohl der Tiefpunkt für diese Familien.«
    »Wie meinst du das?«
    »Die schwierigste Zeit in jeder Beziehung ist, wenn sich etwas verändert. Und nichts verändert eine Familie mehr, als wenn sich ein Teenager vom Kind in eine erwachsene Persönlichkeit verwandelt. Das gilt sowohl für Menschen als auch für Übernatürliche.«
    Holiday musste Kylies Blick gefolgt sein, die zu ihren beiden besten Freundinnen rübergeschaut hatte, denn sie fuhr fort:

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