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Shadow Falls Camp - Erwählt in tiefster Nacht: Band 5 (German Edition)

Shadow Falls Camp - Erwählt in tiefster Nacht: Band 5 (German Edition)

Titel: Shadow Falls Camp - Erwählt in tiefster Nacht: Band 5 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.C. Hunter
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sein. Sie musste Lucas gefolgt sein. Warum sonst sollte seine Verlobte hier sein?
    Kylie war sich nicht sicher, ob sie das Mädchen ansprechen sollte, und ging erst mal weiter. Sie kam nur ein paar Schritte weit, da vernahm sie Schritte auf dem weichen Boden dicht hinter sich.
    »Was willst du?«, rief Kylie aus, ohne sich umzudrehen.
    »Mit dir reden.« Doch die Stimme passte nicht. Es war nicht die helle, blumige Stimme, die damals ihre Seele demjenigen versprochen hatte, den Kylie liebte. Es war nicht Monique.
    Kylie blieb stehen und drehte sich um. Jenny stand vor ihr, eine Siebzehnjährige aus der Chamäleon-Gemeinschaft. Sie hatte dunkles Haar und eine ähnliche Größe wie Monique. Hatte Kylie sie vielleicht verwechselt?
    »Warst du das eben?«
    »Was war ich eben?«, fragte Jenny verwirrt.
    Kylie betrachtete Jennys Gesichtszüge noch einmal genauer: eine gerade Nase, ein eckiges Kinn und helle grau-grüne Augen. Irgendwie kam sie Kylie bekannt vor – so als würde sie jemandem ähnlich sehen, den sie kannte. »Warst du … im Wald?«
    »Keine Ahnung … kann sein. Ich komme von unserem Haus.«
    Kylie versuchte sich möglichst genau an die Person zu erinnern, die sie für Monique gehalten hatte. Es war nicht Jenny gewesen, oder etwa doch? »Hast du sonst noch jemanden gesehen?«
    »Nein. Wieso? War da noch jemand?«
    Kylie schaute zu den Bäumen. »Wahrscheinlich nicht«, murmelte sie, war aber selbst nicht überzeugt. Als Werwolf, der sie war, konnte Monique sich ziemlich lautlos fortbewegen, wenn sie wollte. Und sich damit auch schnell aus dem Staub machen. Kylie ging langsam weiter, während ihre Gedanken rasten.
    »Also … was ist jetzt?«, wollte Jenny wissen.
    Kylie schaute gedankenverloren auf. »Was denn?«
    »Können wir reden?« Jenny knetete die Hände, als bereitete ihr etwas Kopfzerbrechen.
    »Ich …« Kylie warf einen Blick zurück zum Haus. »Ich muss dringend mit meinem Großvater und meiner Tante sprechen, aber du kannst gern später vorbeikommen, wenn du magst.« Kylie bemerkte Jennys besorgten Gesichtsausdruck und fragte sich, wieso das Mädchen gerade mit ihr sprechen wollte. Jenny war bisher nicht unbedingt unfreundlich zu Kylie gewesen, aber besonders freundlich eben auch nicht. »Was ist denn los?«
    »Es geht das Gerücht um, dass du fortgehst. Stimmt das?«
    Kylie nickte. »Ja, warum?«
    Jenny zupfte sich nervös an der Unterlippe. »Wann denn?«
    »Morgen.«
    Stimmen drangen vom Haus ihres Großvaters zu ihnen herüber.
    »Ich … muss los.« Jenny schoss davon. Kylie schaute zum Haus. Auf der Terrasse ihres Großvaters standen die vier Ältesten und verabschiedeten sich.
    Kylie wandte sich noch einmal um und versuchte, sich einzureden, dass es Jenny gewesen war, die sie zwischen den Bäumen gesehen hatte, und nicht Monique. Doch sie war nicht überzeugt.
    Auf dem Weg zum Haus kamen die Männer an ihr vorbei. Alle nickten ihr flüchtig zu, ohne anzuhalten, aber Kylie spürte dennoch die Spannung, die von ihnen ausging. Irgendwie wusste Kylie, dass die Männer bei ihrem Großvater gewesen waren, um über sie zu reden. Obwohl sie erleichtert war, dass ihr Großvater zumindest eine erste Stufe von Frieden mit Burnett geschlossen hatte, hieß das ja noch nicht, dass die anderen Älteren es auch getan hatten. Und das könnte Ärger bedeuten. Wenn nicht für sie, dann vielleicht für ihren Großvater.
     
    Kylie zögerte kurz, bevor sie das Haus betrat. Sie war zwar jetzt bereits seit dreizehn Tagen hier, doch sie hatte immer noch das Bedürfnis anzuklopfen. Dabei lag es nicht daran, dass ihre Tante oder ihr Großvater ihr das Gefühl gegeben hatten, nicht willkommen zu sein. Tief in ihrem Inneren wusste sie einfach, dass sie nicht dazugehörte. Sie gehörte nach Shadow Falls. Kylie dachte an Burnetts Worte, dass er es für einen Fehler gehalten hatte, dass sie fortgegangen war. Aber auch wenn es sich nicht richtig anfühlte, würde sie nie so weit gehen, es einen Fehler zu nennen.
    Sie hörte Stimmen aus dem Esszimmer und ging darauf zu. Als sie den Flur betrat, verstummten die Stimmen abrupt. Die, die da sprachen, wollten wohl nicht, dass Kylie etwas mitbekam. Sie verharrte auf der Türschwelle. Ihre Tante und ihr Großvater saßen am Tisch und sahen sie an. Sie wünschte, sie wüsste, was sie sagen sollte. Doch wahrscheinlich war es auch egal, es würde ihnen so oder so wehtun. Vielleicht hatte Burnett doch recht, und es war ein Fehler gewesen, hierherzukommen. Und wenn es nur wegen

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