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Shadow Falls Camp - Erwählt in tiefster Nacht: Band 5 (German Edition)

Shadow Falls Camp - Erwählt in tiefster Nacht: Band 5 (German Edition)

Titel: Shadow Falls Camp - Erwählt in tiefster Nacht: Band 5 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.C. Hunter
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Burnett schaute gespielt böse. »Ich kann immer noch ganz schön furchteinflößend sein, wenn es nötig ist.«
    Ja, so wie gestern Nacht,
dachte Kylie. Sie war immer noch ein wenig geknickt, und Hayden Yates konnte auch ein Lied davon singen. Doch sie wusste, dass Burnett seine Gründe hatte, so mit Hayden umzuspringen.
    Kylie musste wieder an ihr Gespräch mit Hayden denken, doch die Wasserfälle hatten schon jetzt eine beruhigende Wirkung auf sie, so dass sie ihre Sorgen vorerst verdrängen konnte. Sie schielte zu den beiden Turteltauben rüber. Vielleicht lag es nicht nur an den Wasserfällen, dass sie so entspannt war. Zurück in Shadow Falls und bei ihren Freunden zu sein, fühlte sich einfach so richtig an.
    Wie auf ein Stichwort wurde das Geräusch der Wasserfälle lauter, und Kylie verspürte eine wunderbare Ruhe, die sich in ihr ausbreitete. Nach allem, was in den letzten vierundzwanzig Stunden passiert war, wollte Kylie nichts mehr, als sich der beruhigenden Magie des Wassers hinzugeben. Was machte es schon, dass Holiday und Burnett sie daran erinnerten, dass sie auch in jemanden verliebt war? Was machte es schon, dass Lucas sie betrogen hatte? Was machte es, dass sie auf Mario getroffen war? Oder dass sie ihren Großvater verletzt hatte, weil sie ohne sich zu verabschieden verschwunden war?
    O ja, sie sehnte sich nach der Ruhe, die dieser andächtige Ort versprach, der ihrer Seele Frieden brachte, und an dem sie sich wohl fühlte.
    Und mutig.
    Eine Stimme in ihrem Kopf schien ihr etwas zuzuflüstern. Kylie blieb stehen. Die Stimme schien ihr etwas mitteilen zu wollen, als wüsste sie etwas, das Kylie nicht wusste.
    Wieso soll ich mutig sein?
    Wäre sie nicht bereits so voller innerer Ruhe gewesen, hätte Kylie sicher Panik bekommen, weil sie plötzlich Stimmen hörte. Die Worte kamen nicht mit der üblichen Kälte, die ein Geisterbesuch mit sich brachte. Kylie hatte die Stimme zwar schon vorher mal gehört, sogar schon mehrmals. Doch in der Vergangenheit hatte sie immer versucht, sie als die Stimme ihres Unterbewusstseins abzustempeln. Jetzt schien mehr dahinterzustecken.
    Das friedliche Geräusch der Wasserfälle wurde lauter und ließ Kylies Sorgen schrumpfen. Sie wollte sich nicht mit der Stimme aufhalten, geschweige denn mit der Frage, wieso sie mutig sein sollte. Schnell ging sie weiter.
    Fünf Minuten später kamen sie bei den Wasserfällen an. Die andächtige Stimmung umfing sie. Sogar die Blätter der Bäume schienen ihr zur Begrüßung zuzuflüstern. Das Wasser, das mit lautem Rauschen von der Klippe herabstürzte, erfüllte die Luft mit Feuchtigkeit. Die sanfte Brise, die winzige Wassertröpfchen zu ihnen trug, roch nach Blumen und Kräutern.
    Sogar Burnetts üblicher ernster Gesichtsausdruck entspannte sich. Er blieb unter den Bäumen zurück, während Holiday und Kylie die Schuhe auszogen und die Jeans hochrollten. Dann schritten sie durch das flache Wasser und begaben sich hinter den Wasserfall.
    Kylies Augen mussten sich erst an das Dämmerlicht in der Höhle gewöhnen. Durch das rauschende Wasser fielen nur gedämpfte Lichtstrahlen, die in Regenbogenfarben an den Felswänden schillerten. Kühl lief ihr das Wasser von den Haaren den Rücken hinab, doch Kylie empfand es als erfrischend.
    Kylie und Holiday suchten sich beide einen Platz auf den glatten Steinen. Die nächsten Minuten verbrachten sie schweigend miteinander und genossen die Stille.
    Kylie vergaß ihre Sorgen und gab sich der Ruhe hin.
    Nach ein paar Minuten fragte Holiday: »Hast du eigentlich schon eine neue Aufgabe?«
    Sobald die Frage bei Kylie angekommen war, verspürte sie das Bedürfnis, ihre Richtung im Leben zu kennen. »Hab ich denn meine alten Aufgaben erfüllt?« Die Frage war nicht nur an Holiday, sondern auch an sie selbst gerichtet.
    »Du weißt doch jetzt, was du bist, und du verstehst die meisten deiner Kräfte. Waren das nicht deine Aufgaben?«
    »Ja, schon, aber ich kann meine Kräfte noch nicht richtig kontrollieren.« Sie hielt inne. »Und ich weiß noch längst nicht alles.« Das unerklärliche Bedürfnis, einen Plan zu haben, blieb bestehen. Sie musste wissen, worauf sie sich konzentrieren sollte. Sie brauchte eine Aufgabe.
    Das Rauschen des Wassers schwoll an. Kylie schaute hoch und dann wieder zu Holiday rüber. »Du hast recht. Ich muss das rausfinden. Aber wie? Wie hab ich denn meine erste Aufgabe gefunden?« Sie war plötzlich voller Tatendrang.
    »Na ja, du musst dich fragen, was dir gerade am

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