Shadow Falls Camp - Geboren um Mitternacht: Band 1 (German Edition)
den Zaun zog.
»Ich hab gesagt, du sollst sie nicht anfassen.« Derek sprang vom Zaun herab und stürzte sich auf den roten Vampir.
Der ließ Kylies Körper los und schleuderte Derek zurück in den Zaun. »Du weißt nicht, wann es Zeit ist, zu sterben, oder?«, knurrte er.
Eine weitere dunkle Gestalt fiel von oben herab und traf den Roten mit einer solchen Wucht, dass er zu Boden ging. Kylie erkannte Della sofort.
Derek drehte sich um, um nach Kylie zu sehen, aber da wurde er auch schon wieder gegen den Zaun geschmissen.
Ohne nachzudenken, rannte Kylie los. Sie riss den Vampir, der Derek festhielt, von ihm los und schleuderte ihn weg. Wie in einem seltsamen Nebel sah sie, wie er etwa fünfzehn Meter durch die Luft flog und in einem Gebüsch landete.
Als sie zurückschaute, starrte Derek direkt durch sie hindurch.
»Wow, hast du das gesehen?«, fragte sie Derek, aber der antwortete nicht, sondern rannte zu Della, die mit dem Vampir, dem sie zwischen die Beine getreten hatte, kämpfte. Der Geschmack von seinem Mund war immer noch auf Kylies Zunge, und sie hätte gern ausgespuckt. Aber zuerst wollte sie den beiden helfen. Sie passte einen günstigen Moment ab, ballte die Hand zur Faust und holte aus. Der Vampir flog nach hinten und landete auf einem Kieshaufen.
Derek und Della schnellten herum und schauten sich dann verwirrt an.
»Kylie?«, rief Derek.
»Ja«, antwortete Kylie, aber dann beobachtete sie Derek, wie er zu ihrem Körper lief, der auf dem Boden lag. Er drehte sie herum, und das erste Mal für heute spürte sie Panik in sich aufwallen. Wenn sie nicht in ihrem Körper war, wo war sie dann?
Derek rief ihren Namen und sagte dann: »Atme, verdammt. Um Himmels willen, Kylie, du musst atmen.« Er schüttelte sie.
Verdammte Scheiße. War sie etwa tot?
40. Kapitel
Kylie schaute an sich hinunter und stellte fest, dass sie Armeekleidung trug. Sie war … sie war wieder im Geisterkörper von Daniel Brighten – genau wie in ihrem Traum. Hieß das, dass sie nicht tot war?
Sie schaute zurück zu ihrem eigenen Körper und sah, wie Derek damit beschäftigt war, zwei weitere Vampire von ihr fernzuhalten. Della schoss herbei, um zu helfen.
Als Kylie wieder einfiel, dass sie ihnen als Geist helfen konnte, ging sie auf sie zu. Aber im nächsten Moment war sie wieder zurück in ihrem eigenen Körper. Sie mühte sich vom Boden hoch, wild entschlossen, nicht nur dort herumzuliegen. Aber jede Bewegung bereitete ihr höllische Schmerzen.
Plötzlich tauchte noch jemand auf und kämpfte neben Derek und Della. Kylie kniff die Augen zusammen, um ihren neuen Verbündeten zu erkennen.
Sky?
Flutlichter flammten auf. Die nächtliche Dunkelheit wurde ebenso verscheucht wie die meisten ihrer Angreifer, die wie Ratten davonhuschten.
Burnett und andere Leute der FRU schienen von allen Seiten auf sie zuzukommen. Sie schnappten ein paar der Vampire und legten ihnen Hand- und Fußschellen an.
Derek rannte zu Kylie hinüber. »Bist du okay?«
Sie nickte, auch wenn ihr Körper ihr an Stellen wehtat, von denen sie gar nicht wusste, dass sie wehtun konnten.
»Was zur Hölle ist hier passiert?«, wollte Burnett von Derek wissen. Er schnappte sich Derek, als wäre er bereit, auch ihm sofort Handschellen zu verpassen.
»Es ist meine Schuld«, betonte Kylie. »Ich habe ihn dazu gezwungen.«
»Das hat sie nicht«, widersprach Derek.
»Nein, es war meine Idee«, drängelte sich Della nach vorn.
»Nein, sie lügen alle. Es ist nicht ihre Schuld.« Sky stellte sich vor sie.
Alles schien einen Moment stillzustehen, und dann sprach Derek. »Sky hat den Blutpfad zu unserem Camp gelegt, den ihr gefunden habt. Sie hat diesen Abtrünnigen geholfen, an die Tiere zu kommen. Aber am Ende hat sie sich doch auf unsere Seite gestellt.«
Kylie wurde klar, dass Derek das alles bei seinem geistigen Austausch mit dem Löwen erfahren hatte. Die Löwen hatten mit ihm gesprochen, genau wie sie es sich erhofft hatte. Ein kleines bisschen Genugtuung, dass sie recht gehabt hatte, durchbrach das Chaos des Moments, und sie freute sich.
»Er sagt die Wahrheit.« Sky streckte die Arme für die Handschellen aus.
Burnett legte sie ihr an. »Warum?«, fragte er und starrte sie fast schon angeekelt an.
»Sie haben …«, sie schaute auf die Gefangenen, »haben meine Schwester. Sie haben gedroht, sie zu töten, wenn ich nicht mithelfe, dass das Camp geschlossen wird.« Sky schielte zu Kylie hinüber. »Ich konnte es tun, solange das alles war,
Weitere Kostenlose Bücher