Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Shadow Falls Camp - Geboren um Mitternacht: Band 1 (German Edition)

Shadow Falls Camp - Geboren um Mitternacht: Band 1 (German Edition)

Titel: Shadow Falls Camp - Geboren um Mitternacht: Band 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.C. Hunter
Vom Netzwerk:
fast so, als wäre sie sauer auf das Tier, weil sie die schmerzhaften Erinnerungen hervorgerufen hatte.
    Kylie sah die Gefühle in den Augen ihrer Mutter, und sie hätte ihren Dad am liebsten geschlagen. Sie schluckte den Kloß in ihrem Hals hinunter und holte eine Decke.
    Sie gingen schweigend nebeneinanderher. Dann fragte ihre Mutter: »Du rufst deinen Dad aber an, oder?«
    Kylie hätte fast gelogen, sagte aber dann: »Das Telefon funktioniert in beide Richtungen, Mom. Wenn er mit mir reden will, kann er auch anrufen.«
    »Schatz, Männer sind nicht immer gut in –«
    »Es geht hier aber nicht um Männer. Es geht um Dad.«
    »Ich bin sicher, er hat nicht absichtlich vergessen, dich zu besuchen. Seine Arbeit kann manchmal sehr belastend sein.«
    »Wirklich?«, fragte Kylie. »Hast du deshalb seine Unterhosen auf den Grill geschmissen?«

41. Kapitel
        
    Ihre Mutter ging weiter auf dem Waldpfad neben Kylie her. »Darauf bin ich nicht gerade stolz.«
    »Das solltest du aber sein«, sagte Kylie. »Ich finde, es war sehr angebracht.«
    Ihre Mutter sah sie an und sagte dann: »Er macht gerade eine Phase durch, Kylie, das ist alles.«
    Die Tatsache, dass ihre Mutter ihn auch noch verteidigte, gab Kylie den Rest. »Ja, aber die Phase ist seine superjunge Assistentin.«
    Ihre Mutter blieb stehen und fasste Kylie am Arm. »O Kleines. Das tut mir so leid.«
    Kylie schüttelte den Kopf. »Warum entschuldigst du dich denn? Hast du etwa auch eine Affäre? Ich schwöre, wenn du dich mit jemandem in meinem Alter triffst, lasse ich mich von euch beiden scheiden.«
    »Nein. Ich würde nie … Ich wollte nicht … dass du es herausfindest. Ihr zwei wart euch immer so nah.« Ihre Mutter hielt sich eine Hand vor die bebenden Lippen. »Wie hast du es herausgefunden?«
    Kylie spürte, dass es ihre Mutter verletzen würde, wenn sie wüsste, dass ihr Vater seine Geliebte am letzten Wochenende dabeihatte, also log sie. »Ich habe ihn beim Lügen ertappt.«
    Ihre Mutter schüttelte den Kopf. »Er war noch nie gut im Lügen.«
    In dem Moment fragte sich Kylie, wie gut ihre Mutter eigentlich im Lügen war. Kannte ihr Vater eigentlich die Wahrheit? Sie blieb stehen und schloss die Augen. Sie dachte an die Frage, die sie stellen musste.
    »Oh, ist das schön hier.« Ihre Mutter klang überrascht.
    Kylie öffnete die Augen und sah, dass ihre Mutter auf den Fluss schaute. »Ja.« Kylie ging etwas näher zum Fluss und breitete die Decke aus.
    Ihre Mutter setzte sich hin und starrte aufs Wasser. »Gibt es hier wirklich einen Wasserfall?«
    »Das haben sie uns zumindest so erzählt«, sagte Kylie und hoffte, dass man ihrer Stimme nicht die Enttäuschung anhörte, den Wasserfall noch nicht selbst gesehen zu haben. Und in dem Moment beschloss sie, auf jeden Fall zum Wasserfall zu gehen, auch wenn sie es allein tun musste – es schien ihr irgendwie wichtig, es zu tun. »Ich war aber noch nicht dort.«
    »Warum nicht?«
    Kylie zuckte mit den Schultern. »Es gibt so eine Legende von drei Geistern, die dort ihr Unwesen treiben. Die meisten haben Angst davor, dorthin zu gehen.« Mich eingeschlossen, dachte Kylie, sagte es aber nicht – und es würde sie beim nächsten Mal auch nicht davon abhalten.
    »Wirklich?« Ihre Mutter sah fasziniert aus. »Ich liebe Geistergeschichten, du nicht auch?«
    »Manchmal«, antwortete Kylie wahrheitsgemäß und schaute weg, damit ihre Mutter nichts in ihrem Gesicht lesen konnte.
    »Naja, es ist jedenfalls wunderschön hier«, sagte ihre Mutter. »Mir gefällt es.« Sie beugte sich vor und tätschelte Kylies Hand. »Danke, dass du mir das gezeigt hast.«
    Sollte man sie doch einen Feigling nennen, aber Kylie verschob die Frage, die sie nicht stellen wollte, und suchte sich ein weniger explosives Thema. Eins, über das ihre Mutter glücklich sein sollte. »Was hältst du davon, dass das Camp in ein Internat verwandelt werden soll?«
    »Deine Campleiterin schien jedenfalls sehr glücklich darüber zu sein«, sagte ihre Mutter und schaute weiter aufs Wasser.
    »Was hältst du davon, wenn ich mich einschreibe?«
    Ihre Mutter fuhr herum. »Was? Schatz, das ist ein Internat. Das heißt, dass du hier wohnen würdest.«
    »Ich weiß«, entgegnete Kylie, ehrlich überrascht von der Reaktion ihrer Mutter. »Denk doch mal drüber nach, dann müsstest du dich nicht immer mit mir herumschlagen.« Kylie versuchte, einen scherzenden Ton anzuschlagen. Aber vom Gesichtsausdruck ihrer Mutter zu schließen, war ihr das nicht

Weitere Kostenlose Bücher