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Shadow Falls Camp - Geboren um Mitternacht: Band 1 (German Edition)

Shadow Falls Camp - Geboren um Mitternacht: Band 1 (German Edition)

Titel: Shadow Falls Camp - Geboren um Mitternacht: Band 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.C. Hunter
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Tisch.
    In einer Ecke, genügend weit weg von den anderen, schaute sie aufs Display, um zu sehen, wem sie unendlich dankbar dafür sein durfte, dass er genau im richtigen Moment angerufen hatte. Ihr Herz setzte kurz aus, als sie sah, dass es nicht wie erwartet Sara oder ihre Eltern waren. Sondern Trey.

10. Kapitel
        
    »Hallo?«, meldete sie sich zögernd. Sofort war diese Mischung aus Trey-vermissen- und Trey-hassen-Gefühlen wieder da. Sie hatte das schon fast überwunden, aber dann hatte sie Trey auf der Party gesehen, und die Gefühle waren sofort wieder da.
    »Kylie?« Seine vertraute Stimme gab ihren Gefühlen einen weiteren Stoß.
    Sie schluckte und musste daran denken, wie er sie immer mit seinen grünen Augen angeschaut hatte. »Ja?«
    »Ich bin’s, Trey.«
    »Ich weiß«, sagte sie und schloss die Augen. »Warum rufst du mich an?«
    »Brauche ich einen Grund dafür?«
    Seit du mit einer anderen schläfst, schon. »Wir sind nicht mehr zusammen, Trey.«
    »Na, vielleicht ist das ein Fehler«, meinte er. »Seit ich dich auf der Party gesehen habe, kann ich nicht aufhören, an dich zu denken.«
    Sie konnte sich gut vorstellen, dass er das sehr wohl gekonnt hatte, als er mit seinem neuen Sexspielzeug in der Nacht allein war. Die beiden hatten die Party nämlich kurz bevor die Cops kamen verlassen. Während Kylie also auf dem Polizeirevier festgesessen hatte, hatte Trey ausreichend Zeit dafür gehabt, sein Glück noch weiter bei seiner neuen Freundin zu versuchen.
    »Sara hat mir erzählt, dass du in irgend so einem Sommercamp bist«, sagte er, als Kylie nicht antwortete. »Sie hat gemeint, deine Mutter hat dich wegen der Party dorthin geschickt.«
    »Ja«, antwortete sie, auch wenn das natürlich nicht die ganze Wahrheit war. Aber die konnte sie Trey nicht erzählen. Nicht einmal einen Teil davon. Plötzlich wurde ihr klar, wie viele Leute sie in Zukunft anlügen musste. Da fiel ihr etwas auf: Ihre Mutter hatte sie also nicht angelogen, als sie gesagt hatte, dass Dr. Day sie davon überzeugt habe, dass Kylie ins Camp müsse. Vielleicht hatte ihre Mutter sie gar nicht so dringend loswerden wollen, wie sie gedacht hatte. Das hätte sie eigentlich beruhigen sollen, aber der Schmerz in ihrer Brust wurde nur schlimmer.
    Sie vermisste ihre Mutter. Sie vermisste ihren Vater. Sie wollte nach Hause. Der Kloß in ihrem Hals wurde wieder größer, und sie schluckte, um nicht loszuweinen.
    »Ist Telefonieren denn erlaubt?«, fragte Trey und holte sie damit in die Gegenwart zurück.
    Erlaubt? Kylie hatte darüber noch gar nicht nachgedacht. »Ich denke schon. Es hat zumindest niemand gesagt, dass es verboten ist.« Allerdings hatte sie auch noch nicht die Regeln gelesen, die angeblich in der Hütte ausgehängt waren. Nicht, dass das ihre Schuld gewesen wäre, sie hatte ja noch gar nicht zu ihrer Hütte gehen dürfen.
    Sie schaute sich um, ob außer ihr noch jemand telefonierte. Sie entdeckte noch zwei, die am Telefon sprachen, und zwei andere, die SMS schrieben. Einer davon war Jonathon, der Gepiercte. Neben ihm stand das Gothic-Girl in einer Gruppe Schwarzgekleideter.
    Außerdem sah Kylie Lucas Parker. Er telefonierte nicht, sondern redete mit ein paar Mädels, die aussahen, als wären sie sein persönlicher Fanclub. Er lachte gerade über etwas, das eine von ihnen gesagt hatte. Und Kylie sah, wie die Mädchen an seinen Lippen hingen und ihn anschmachteten. Lass die nur lachen und flirten, dachte Kylie. Er hatte ja auch nicht deren Katze getötet.
    »Nächste Woche fahre ich in ein Fußballcamp ganz in deiner Nähe, bei Fallen«, fuhr Trey im Gespräch fort. »Ich dachte mir, wir könnten …, vielleicht finden wir eine Möglichkeit, uns zu treffen. Nur zum Reden. Ich vermisse dich, Kylie.«
    »Ich dachte, du wärst mit Shannon zusammen.«
    »Wir waren nie wirklich zusammen. Und wir treffen uns auch nicht mehr. Ich konnte nie richtig mit ihr reden.«
    Aber ich wette, ihr habt andere Sachen gemacht. Es tat immer noch weh, daran zu denken, wie die Tussi auf der Party an ihm gehangen hatte.
    »Sag mir, dass wir uns wenigstens treffen«, flehte er fast. »Bitte. Ich vermisse dich wirklich.«
    Ihr Herz wurde schwer. »Ich weiß nicht, ob ich das kann … Also, ich weiß noch nicht, wie das hier so läuft.«
    »Ich glaube, unsere Camps sind nur etwa zwei Kilometer voneinander entfernt. Es ist bestimmt nicht so schwer, sich zu treffen.«
    Sie schloss die Augen und dachte daran, wie schön es wäre, Trey zu sehen.

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