Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Shadow Falls Camp - Geboren um Mitternacht: Band 1 (German Edition)

Shadow Falls Camp - Geboren um Mitternacht: Band 1 (German Edition)

Titel: Shadow Falls Camp - Geboren um Mitternacht: Band 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.C. Hunter
Vom Netzwerk:
Sensoren ausgeschaltet.«
    »Das kann ich?«, fragte Kylie. »Kann ich meine Sensoren nicht dauerhaft ausschalten?«
    Holiday zögerte. »Einige Leute können das. Aber es ist eine Gabe, Kylie. Diese nicht zu nutzen, wäre Verschwendung.«
    »Verschwendung? O nein, ich habe mir diese Gabe doch nicht gewünscht.« Ihre eigenen Worte hallten ihr in den Ohren, und sie bemerkte, dass sie damit praktisch zugegeben hatte, dass das alles echt war. Aber sie wollte nicht, dass es echt war. Wollte es weder akzeptieren noch glauben. »Außerdem bin ich mir gar nicht sicher, ob ich die Gabe überhaupt habe. Ich meine, man hört doch auch ständig von normalen Leuten, die Geister sehen.«
    Holiday nickte. »Das stimmt. Manche Geister bringen so viel Energie auf, dass sogar normale Menschen sie sehen können.«
    »Na dann ist doch alles klar, dann war das bei mir auch so. Ich hatte es nur mit einem energiegeladenen Geist zu tun. Das ist alles. Ich bin nämlich normal.«
    »Die Beweise sprechen dagegen.«
    Ihr stockte der Atem. »Was für Beweise?«
    Holiday stand auf und bedeutete Kylie, ihr zu folgen. Kylies Knie fühlten sich weich an, als sie aufstand, aber sie ging hinter ihr her. Holiday sprach beim Gehen weiter. »Erstens ist da die Tatsache, dass du unlesbar bist.«
    »Unlesbar?«, fragte Kylie. Sie kamen in ein kleines Büro.
    »Alle Übernatürlichen haben die Fähigkeit, ein wenig in die Gedanken anderer hineinzuschauen. Wenn wir einen Menschen lesen, sehen wir in jedem ein anderes Muster. Wenn wir andere Übernatürliche lesen, können wir normalerweise spüren, mit wem wir es zu tun haben. Außer der andere sperrt uns absichtlich aus. Was die meisten jedoch aus Höflichkeit nicht tun.«
    »Steckt das etwa hinter dieser Augenbrauen-Sache?«, fragte Kylie.
    »Du bist wirklich sehr aufmerksam.« Holiday lächelte. »Es ist so, dass diejenigen, die Geister sehen und mit ihnen kommunizieren können, oft länger dafür brauchen, bis sie andere lesen können. Andersherum sind sie auch für andere schwer zu lesen. Das liegt nicht daran, dass wir unhöflich sind, aber unser Gehirn funktioniert einfach etwas anders. Mit ein bisschen Übung können wir uns aber so weit trainieren, dass wir nicht so unhöflich erscheinen. Dein Verhalten und die Tatsache, dass du nicht zu lesen bist, zeigen mir, dass du nicht nur menschlich bist. Und dann gibt es da noch diese Beweise.« Die Leiterin öffnete eine Schublade. Aus einer Akte holte sie ein Blatt Papier mit Kylies Namen darauf, das sie ihr in die Hand drückte.M
    Kylie schaute auf eine Kopie ihrer Geburtsurkunde. Darin stand nicht, dass sie übernatürlich war oder Geister sehen konnte. Sie blickte zu Holiday auf, und Fragen jagten ihr durch den Kopf.
    Holiday musste entweder ihre Gedanken gelesen oder ihren Gesichtsausdruck gedeutet haben, denn sie antwortete: »Du wurdest genau um Mitternacht geboren, Kylie.«
    »Und? Hat das etwas zu bedeuten?«
    Holiday ließ ihre Finger über die Akten gleiten. »Jeder hier wurde um Mitternacht geboren.«
    Kylies Herz schlug schneller. Sie sah zu, wie Holidays rotlackierte Nägel über die Aktenschildchen wanderten, auf denen in großen Buchstaben Namen standen. Keiner der Namen sagte Kylie etwas, bis sie einen entdeckte, der es tat.
    Lucas Parker.
    Nicht, weil er ihr etwas bedeutete. Sein Name sprang ihr ins Auge, weil er ihr bekannt war. Der nächste Schwung Eiseskälte kroch ihr die Wirbelsäule hinunter.
    Kylie drehte sich herum, und sie erstarrte, als sie ihn sah. Nicht Lucas, sondern den Soldaten. Er stand einfach da, näher als je zuvor, und starrte sie aus eiskalten, toten Augen an.

    Nicht einmal zehn Minuten später saß Kylie beim Mittagessen.
    Allein.
    Außer ihr waren nur Holiday, die andere Campleiterin und die zwei Anzug-Männer im Speisesaal.
    Kylie musste die ganze Zeit über das nachdenken, was passiert war – vom Einhorn bis hin zu der Tatsache, dass sie kein normaler Mensch sein sollte. Aber sie war absolut nicht in Grübellaune.
    Leugne es. Leugne es. Die Worte klangen wie ein Lied in ihrem Kopf.
    Die Stimmen der anderen wurden laut, und Kylie sah auf. Holiday hatte vorhin einen Anruf von Sky bekommen, und da es ohnehin fast Zeit fürs Mittagessen gewesen war, hatte Holiday Kylie kurzerhand mitgenommen. Ihre Hütte wollte sie ihr dann nach dem Essen zeigen.
    Holiday sah zu Kylie hinüber. Kylie starrte auf ihr Handy und tat so, als würde sie sich total wohlfühlen. Holiday und Sky standen vorn mit den beiden Männern in

Weitere Kostenlose Bücher