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Shadow Guard: Die dunkelste Nacht (German Edition)

Shadow Guard: Die dunkelste Nacht (German Edition)

Titel: Shadow Guard: Die dunkelste Nacht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Lenox
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vor Freude über sein Kompliment.
    Er lächelte, sagte aber sonst nichts.
    »Oh, na schön.« Sie fügte hinzu: »Lassen Sie uns über diesen Haufen Steine sprechen. Erzählen Sie mir von Swarthwick. Sie haben mir bereits erzählt, dass Wilhelm es Ihnen geschenkt hat, aber haben Sie die Festung selbst gebaut oder haben Sie jemand erobert und sie ihm abgenommen? Kommen Sie schon, heraus mit blutigen Einzelheiten.«
    Er führte sein Glas an die Lippen, dann stellte er es beiseite. »Hier war nichts außer den Ruinen einer alten, römischen Befestigungsanlage. Ich habe den Entwurf und den Bau der Festung selbst überwacht. Es hat drei Jahrhunderte gedauert, sie zu errichten.«
    »Sie ist wunderschön. War sie jemals einem Angriff ausgesetzt?«
    »Ja.« Er schaute zur Seite und bot ihr keine zusätzlichen Einzelheiten. Aus welchem Grund auch immer, es war klar, dass er das Thema nicht mochte oder irgendetwas anderes, das mit seiner sterblichen Vergangenheit zu tun hatte.
    »Wann sind Sie unsterblich geworden?«
    »Als ich ein Rabe wurde.«
    »Nicht einfach ein Rabe. Sie waren von Anfang an der Rabenmeister, nicht wahr?«
    »Ja.«
    Selene ließ den Wein in ihrem Glas kreisen. »Die Entscheidung, ein Unsterblicher zu werden … ist sie Ihnen schwergefallen?«
    Er spähte hinauf zu dem Deckengewölbe, unter dem einst geschäftiges Treiben vieler Dienstboten geherrscht hatte. »Ich hatte nichts, was mich hier festhielt.«
    »Was ist mit Familie? Was ist mit …?«
    Er schaute auf seinen Teller hinab, und sein Kinn spannte sich an.
    Sie unterbrach sich. Das war zu persönlich.
    »Einer Ehefrau?«, beendete er ihren Satz für sie.
    Sie nickte.
    »Sie ist gestorben.« Er strich mit dem Finger über den Fuß seines Glases.
    »Das tut mir leid.«
    Er nickte und schürzte die Lippen. Sie würde ihn nicht nach Kindern fragen. Die Stimmung zwischen ihnen wurde zu ernst.
    »Gibt es irgendetwas, das Sie über mich zu erfahren wünschen?« Sie zog eine Augenbraue hoch und hob ihr Glas an die Lippen. Der Wein, ein kräftiger roter Bordeaux, wärmte sie und lockerte ihr die Zunge. »Ich werde Ihnen alles über meine Ehemänner erzählen, wenn Sie wollen.«
    Das entzündete ein Feuer in seinen Augen. »Wie viele sind es gewesen?«
    »Nun, da war der Graf.«
    »Er war sterblich?«
    Mit der Fingerspitze umkreiste sie den oberen Rand ihres Glases, bis das Kristall sang. »Nicht lange.«
    Er beugte sich auf seinem Hocker vor und füllte ihr Glas wieder auf. »Was meinen Sie damit?«
    »Er war einer meiner Aufträge, weit vorangeschritten auf seinem Weg zur Transzendierung. Eine schmutzige Kreatur, er hat in Venedig eine Vorliebe für mich entwickelt und sich nach einem Ehevertrag erkundigt.« Sie zuckte die Achseln. »Zuerst war ich angewidert – aber doch recht amüsiert von der Ironie des Ganzen. Als ich die Möglichkeit bedachte, schien mir die Ehe mit ihm der effizienteste Weg zu sein, um die Dinge zu einem schnellen Abschluss zu bringen. Ich durchlitt eine kurze Werbung, überlebte tausend abstoßende Küsse und vollstreckte ihn in unserer Hochzeitsnacht.«
    Rourkes Augenbrauen fuhren in die Höhe. »Wie haben Sie den Leuten seinen sterblichen Tod erklärt?«
    »Er war ein ziemlich attraktiver, aber älterer Bursche. Ich ließ sie denken, dass er sich …
übertrieben aufgeregt
hat, wenn Sie wissen, was ich meine.« Sie nippte wieder an ihrem Wein und genoss die Wärme und Trägheit, die sich in ihren Gliedern ausbreitete. »Warum lachen Sie?«
    »Kein anderer Schattenwächter, den ich kenne, wäre in der Lage, das zu schaffen, da sie alle Männer sind. Sie könnten sagen, dass Sie als eine schöne Frau praktisch das Trojanische Pferd bei der Vollstreckung des Grafen Pawlenko waren.«
    Wieder hatte er sie schön genannt. »Wir nutzen alle unsere Stärken zu unserem Vorteil aus, nicht wahr?«
    Rourke nickte. »Ich nehme an, das tun wir. Sie haben ihn eine schmutzige Kreatur genannt, und trotzdem tragen Sie immer noch seinen Namen.«
    »Am Rest der Familie war nichts auszusetzen. Tatsächlich waren sie in meiner Witwenschaft alle sehr freundlich zu mir. Sie haben mir gestattet, alles zu behalten, was mir im Ehevertrag zugesprochen worden war. Zwei Häuser und einen Weinberg. Außerdem genieße ich es wirklich, eine Gräfin zu sein.«
    »Besser, als eine Prinzessin zu sein?«
    Sie nickte.
    »Besser als eine Königin?«
    »Tja …«
    »Sie waren mit dem König von Nubien verheiratet, nicht wahr?«
    Sie lächelte. »Geschichtsbücher. Sie

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