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Shadow Guard: So still die Nacht (German Edition)

Shadow Guard: So still die Nacht (German Edition)

Titel: Shadow Guard: So still die Nacht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Lenox
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Im Innern fand er eine kurze Notiz, geschrieben mit dramatischem Flair.
    Hurlingham.
    Dienstagmittag. Im Clubhaus.
    – A.
    Der zweite Brief roch nach Veilchen und enthielt eine identische Information. Die Verfasserin hatte lediglich mit »E.« unterschrieben. Der dritte war natürlich von »L.« und glücklicherweise ohne Duft; doch die Worte »Bitte, komm« waren hinzugefügt worden – und unterstrichen.
    »Je ein Brief von jeder der Frauen in diesem Haus, nur nicht von der kleinen Limpett.«
    »Das sehe ich.«
    »Wie geht es ihr? Welche Informationen konnten Sie ihr bei der Beerdigung entlocken?«
    Mark hielt inne. Leeson konnte nichts von dem vorgetäuschten Tod des Professors wissen. Unter normalen Umständen wäre dem unsterblichen Sekretär diese Tatsache nicht allzu lange verborgen geblieben, aber wenn sich die Portale geschlossen hatten, war er effektiv abgeschnitten von den Informationsquellen, zu denen er zuvor Zugang hatte.
    Er erwog, ob er irgendetwas von seinem hart erworbenen Wissen mit dem begeisterten kleinen Mann teilen sollte, aber am Ende beschloss er, dass ihm nichts anderes übrig blieb, als ihm zu vertrauen – zumindest in diesem Punkt.
    »Der Professor ist nicht tot.«
    »Was?« Leesons Augenklappe bewegte sich nach oben, als er die Augenbrauen hochzog.
    »Er und seine Tochter haben seinen Tod vorgetäuscht. Ich bin mir sicher, um jemanden von ihrer Spur abzubringen.«
    »›Jemanden‹, der nicht Sie sind?« Leeson runzelte fragend die Stirn.
    Mark nickte. »Da ist noch jemand dort draußen, der die Schriftrollen will. Ob es ein menschliches Individuum oder irgendeine Art von Unsterblichem ist, weiß ich noch nicht. Ich weiß nur, dass wir Konkurrenz haben.«
    Leeson kam näher. Falten erschienen auf seiner Stirn, als er nachdachte. »Mir ist klar, dass es wertvolle Artefakte sind, aber denken Sie, dass ihr wahrer Wert bekannt ist?«
    »Hölle, ich kann nicht einmal behaupten, selbst ihren wahren Wert zu kennen. Ich weiß nur, dass es in der ersten Schriftrolle eine flüchtige Andeutung zu den Informationen gibt, die in der zweiten und dritten Schriftrolle enthalten sind; insbesondere, dass sie Informationen über den Verbindungskanal zur Erneuerung und zur Unsterblichkeit liefern – mit anderen Worten darüber, wie ein von der Transzendierung geplagter Unsterblicher geheilt werden kann«, antwortete Mark. »Ich glaube, dass der Professor immer noch im Besitz der Schriftrollen ist – oder zumindest weiß, wo sie sind.«
    »Also, welchen Plan haben Sie, um das Mädchen zu verführen?«
    Mark zuckte zusammen. Waren seine Methoden so vorhersehbar? So klischeehaft?
    Der alte Mann ließ nicht locker. »Kommen Sie schon. Wir sind ja nicht alte Wüstlinge, die einander ihre Bettgeschichten erzählen. Es geht um strategische Fragen. Haben Sie es schon geschafft, sie in Ihr Bett zu holen?«
    »Leeson.«
    »Nun seien Sie doch nicht so prüde, Junge. Haben Sie die horizontale Polka getanzt oder nicht?«
    »Gütiger Gott«, rief Mark aus. »Wir haben uns erst vor drei Tagen kennengelernt, und ich war … ich weiß nicht, wo ich seither war, aber ich denke, nein, ich bin sicher, dass ich nicht bei ihr war, also nein. Wir haben nur geredet.«
    »Geredet.« Leeson kaute nachdenklich an seinem Daumennagel. »Ich bezweifle, dass diese Methode effektiv oder schnell genug sein wird für das, was Sie brauchen. Zu Ihrem Glück zerfließt eine sterbliche Frau in den meisterlichen Händen eines unsterblichen Geliebten. Sie und ich wissen das beide.« Er zwinkerte. »Holen Sie sie in Ihr Bett, und sie wird Ihnen alles sagen, was Sie wissen wollen.«
    Mark entgegnete energisch: »Ich habe noch keine Entscheidungen darüber getroffen, wie genau ich mit Miss Limpett verfahren werde.«
    »Ihre einzige Alternative, wie ich es sehe, besteht darin, ihr einen Finger nach dem anderen abzuschneiden, bis sie redet.« Er machte eine Bewegung, als zerschneide er etwas.
    Mark biss die Zähne zusammen. »Das kommt nicht infrage.«
    »Ich bin geneigt, Ihnen zuzustimmen. Ich habe sie selbst gesehen. Sie hat entzückende Finger, daher wäre Verführung das Mittel der Wahl. Sie brauchen nur Ihren Charme spielen zu lassen, und schon werden die Einzelheiten über den Aufenthaltsort des Professors aus ihr heraussprudeln.«
    Mark teilte seinen tiefsten Zweifel mit. Einen, den er sich geweigert hatte, näher zu betrachten und zu bedenken, den er nicht einmal sich selbst gegenüber zugelassen hatte. »Zur Hölle. Was, wenn sie nicht

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