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Shadow Guard: Wenn die Nacht beginnt (German Edition)

Shadow Guard: Wenn die Nacht beginnt (German Edition)

Titel: Shadow Guard: Wenn die Nacht beginnt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Lenox
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darunter: CATHERINE EDDOWES. Direkt neben ihr ragte eine andere Gestalt auf, hochgewachsen und kostümiert mit einem schäbigen Umhang und einem Zylinder. Das Schild dieser Gestalt trug die Aufschrift: JACK THE RIPPER.
    Sie hörte schwere Schritte. Stiefel auf dem Gehweg hinter ihr. Archers Stimme.
    »Elena? Was ist los?«
    Sie flüsterte: »Sie sieht ihr überhaupt nicht ähnlich.«
    Dann sackte sie gegen seine Schulter.
    Elena lag auf ihrem Bett, gestützt auf zwei übereinandergestapelte Kissen, Augen und Nase rot vom Weinen.
    »Wirklich, es geht mir gut. Es ist nur der Schreck. Ich kannte sie nicht gut. Es ist einfach sehr beunruhigend, dass jemand, mit dem man eine gewisse Zeit verbracht hat, danach einen schrecklichen Tod in den Händen eines Ungeheuers wie Jack the Ripper gefunden hat.«
    Archer saß auf ihrer Bettkante, ein Bein übergeschlagen. Es quälte ihn, dass diese Neuigkeit sie so mitnahm. Er schaute auf die Zeitungen hinab. »An jenem Tag haben Sie nach Lizzy und einer anderen Frau gesucht. Die andere Frau war Catherine Eddowes?«
    »Ja«, schniefte sie und richtete sich auf. Ihr Haar, das sich aus seinem Knoten gelöst hatte, fiel über ihre Schultern. »Und so dachte ich, als ich ursprünglich in den Zeitungen gelesen habe, dass der Name des zweiten Opfers Kate Kelly war, nichts weiter, als dass es einfach schrecklich war, dass dieser armen Frau das zugestoßen ist. Aber anscheinend lebte sie mit einem Burschen namens Kelly und betrachtete sich als mit ihm verheiratet. Sie hat beide Namen benutzt. Viele Frauen aus diesem Teil der Stadt tun das.«
    »Es tut mir leid, Elena.«
    Es tat ihm wirklich leid. Und es brachte ihn aus der Ruhe, dass sie direkten Kontakt mit einem der Opfer des Rippers gehabt hatte – und auch noch genau der Frau, mit der er gesprochen hatte und die er verlassen hatte, bevor der Mörder sie ihm zum »Geschenk« gemacht hatte. An diesem Tag im Ten Bells hatte er die Namen Catherine und Kate gehört, aber verdammt, es schien, als rühme sich die Hälfte der weiblichen Bevölkerung der Stadt dieser Namen. Er hatte keinen Grund zu der Annahme gehabt, dass die beiden Frauen ein und dieselbe waren.
    War das irgendwie von Bedeutung?
    »Wie soll ich das Lizzy beibringen? Ich glaube nicht, dass sie es gehört hat. Für sie war Catherine wie eine Mutter.«
    »Wir werden es morgen früh tun, zusammen, wenn Sie wollen.«
    Er sah die Dankbarkeit in ihren Augen, in denen neue Tränen schwammen, aber sie schüttelte den Kopf. »Ich glaube, es wäre besser, wenn Sie nicht zugegen wären. Sie hat nämlich reichlich Ehrfurcht vor Ihnen. Vielleicht zu viel für einen so privaten Augenblick.«
    »Was immer Sie wünschen.«
    Sie umklammerte seine Hand, und mit einer Neigung ihres Kopfs flüsterte sie: »Ich danke Ihnen.«
    »Wofür?«
    »Dafür, dass Sie mich nicht wegstoßen.«
    Ihre Worte raubten ihm den Atem, mehr als ihre Tränen.
    »Elena …«
    »Ich weiß, Sie können nicht bleiben. Ich will nicht einmal wissen, warum. Es ist in Ordnung.« Sie lächelte tapfer, und ihre Augen waren groß und versteckten nichts. »Ich habe meine eigenen Pläne, meine eigenen Träume, und ich werde ohne Sie zurechtkommen. Jeden Tag kann die Nachricht über meine Aufnahme in die medizinische Fakultät kommen. Vielleicht werde ich diejenige sein, die als Erste Lebewohl sagen muss. Was auch geschieht, ich bin froh, diese Zeit mit Ihnen gehabt zu haben.«
    Langsam zog er sie an seine Brust, verwirrt darüber, wie natürlich sie in seine Arme zu gehören schien. Ganz gleich, wie er versuchte, sie auf Abstand zu halten, er konnte es nicht. Seine Seele sträubte sich heftig bei der bloßen Vorstellung eines Abschieds, obwohl er wusste, dass die Zeit kommen würde, und zwar bald.
    Er erinnerte sich an die Frau, um die sie trauerte, in leuchtenden Einzelheiten; aufgeschlitzt, blutig und viel schlimmer als einfach nur tot auf dem verdreckten Londoner Gehsteig. Elenas Gerede über die medizinische Fakultät ließ sein Blut kalt werden, weil er wusste, dass ihr Ehrgeiz sie ins East End zurücktreiben würde, zu all dem Wahnsinn und Tod, die dort zu finden waren. Elena war getragen von Optimismus – aber er wusste, dass jene, die sie retten wollte, sie am Ende mit Haut und Haar verschlingen würden. Sie würden die junge Frau, für die er so tiefe Gefühle hegte, zerstören.
    Er würde das nicht zulassen.
    Schließlich verlangsamte sich ihre Atmung, und er wusste, dass sie eingeschlafen war. Er ließ sie auf das Kissen

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