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Shadow Killer - Und niemand hoert deinen Schrei

Shadow Killer - Und niemand hoert deinen Schrei

Titel: Shadow Killer - Und niemand hoert deinen Schrei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jordan Dane
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möglichen Schimpfwörtern belegt. Darauf bin ich bestimmt nicht stolz, okay? Inzwischen hatte ich sieben Jahre Zeit, um mir dafür in den Arsch zu treten.« Er raufte sich die Haare, biss die Zähne aufeinander und trat mit seinem Stiefel gegen einen Stein. »Dann habe ich sie einfach stehen lassen. Schließlich hatte sie noch etwas vor, und ich war ihr dabei nur im Weg. Ich habe mich nicht einmal mehr nach ihr umgedreht, sondern bin einfach alleine heimgegangen. Was für ein Arschloch ich war!«
    Rudy ballte die Fäuste, brach in Schluchzen aus und fügte erstickt hinzu:
    »A-an dem T-tag ist ihr etwas passiert, weil ich ein solches Arschloch war. Und d-das k-kann ich einfach nicht vergessen. E-es geht mir immer wieder durch den Kopf. Isabel kam nie mehr heim. S-sie …«
    Bevor Becca die Bedeutung seiner Worte überdenken konnte, wandte Rudy sich ihr zu und streckte einen Finger in ihre Richtung aus. »I-ich m-muss Sie etwas fragen. Und Sie m-müssen mir eine Antwort geben, ja?« Ohne auf ihr Kopfnicken zu warten, fuhr er fort. »S-sie haben Victors und meine DNA genommen. Das war nicht nur für die Akten, oder? S-sie haben Sie gefunden, stimmt's? Sie haben Isabel gefunden.«
    Ein dichter Strom von Tränen rann ihm über das Gesicht, und eine andere Art von Ärger wogte in ihm auf. Aggressiver als zuvor. Becca verlieh ihrer Stimme einen möglichst ruhigen Klang. Wenn sie sich jetzt nicht vorsah, flippte er wahrscheinlich völlig aus.
    »Ich habe den offiziellen Bericht noch nicht bekommen. Ich brauchte Ihre DNA für einen Vergleich.«
    »Was für einen Vergleich?«, fragte er sie rau und ballte abermals frustriert die Faust.
    Aber Becca hatte keinen Zweifel daran, dass er bereits wusste, was die Antwort darauf war.
    »Wo haben Sie sie gefunden?«, fragte er. »Bitte … ich muss es wissen. Sagen Sie mir, wo Sie Isabel gefunden haben. Und wie sie … g-gestorben ist.«
    »Sie werden es bald erfahren. Versprochen.«
    Seine Fragen überraschten sie. Falls er Isabel ermordet hatte, wüsste er, wie sie gestorben und wo ihre Leiche all die Zeit versteckt war. Die beinahe wahnsinnige Verzweiflung in seinem Gesicht und ihr eigener zusammengezogener Magen überzeugten sie davon, dass Rudy Marquez entweder ein begnadeter Schauspieler war oder sie woanders suchen musste, damit sie den Mörder seiner Schwester fand.
    Seine Verwirrung warf noch eine andere Frage auf. Falls Rudy keine Ahnung davon hatte, wo die Polizei Isabels Leiche gefunden hatte, musste es Victor gewesen sein, der am Morgen nach dem Brand vor dem Theater gestanden hatte. Aber woher hatte er gewusst, dass die Leiche seiner Schwester dort versteckt gewesen war? Plötzlich hatte sie es eilig. Sie musste Vater Victor finden.
    Doch sie hatte das Gefühl, dass die Kooperationsbereitschaft seines kleinen Bruders nicht familientypisch war.
    »Bitte treten Sie näher, Diego.« Hunter Cavanaugh saß hinter seinem Schreibtisch und winkte ihn herein. »Ich habe Sie schon eine ganze Weile nicht mehr zu Gesicht bekommen. Unser letztes Treffen liegt bereits mehrere Tage zurück.«
    »Ich hatte zu tun. Mr. Rivera hat mich in einer privaten Angelegenheit um Hilfe gebeten.«
    Diego betrat den Raum und bemerkte erst, als er vor dem Schreibtisch stand, dass auch Brogan zugegen war. Der Mann stand an einem Fenster, hatte die Hände hinter dem Rücken verschränkt und warf einen verächtlichen Blick über seine Schulter. Typisch Brogan, ging es Diego durch den Kopf. Ein selbstgefälliger, schwerfälliger Pit Bull, der seine Aggressivität und Dummheit hinter teurem Tuch verbarg.
    »Eine private Angelegenheit. Klingt wichtig.« Lächelnd bedeutete Cavanaugh ihm, Platz zu nehmen. »Kann ich vielleicht irgendetwas tun? Ich helfe meinem Partner schließlich, wo ich kann.«
    »Nein, aber danke für das Angebot. Ich werde Mr. Rivera Ihre Grüße ausrichten.« Diego knöpfte seine Anzugjacke auf, nahm vor dem Schreibtisch Platz und zwang sich zu einem nonchalanten Lächeln. Es kostete ihn Mühe, den höflichen Schein zu wahren, und durch die sich ausbreitende Stille wurde seine Anspannung verstärkt. »Sie sehen aus, als hätten Sie noch etwas zu sagen. Was geht Ihnen durch den Kopf, Mr. Cavanaugh?«
    »Ah, Sie enttäuschen mich einfach nie, Diego. Stets direkt und auf den Punkt. Das gefällt mir.« Cavanaugh zog eine Braue hoch und faltete die Hände vor dem Bauch. »Wegen des Detectives, der mich gestern besucht hat …«
    Diegos Herzschlag setzte aus. Das Letzte, was er wollte,

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