Shadow Killer - Und niemand hoert deinen Schrei
werden nicht ohne Überwachung zu dem Treffen fahren. Und am besten geben wir Ihnen auch noch ein paar High-Tech-Spielzeuge mit.«
»Das Handy, das Sie mir gegeben haben, reicht vollkommen aus. Ich lasse mich bestimmt nicht von Cavanaugh mit irgendwelchem 007-Kram erwischen. Dann bringt er mich nämlich auf der Stelle um. Wenn ich morgen aufwache, will ich nicht feststellen müssen, dass ich inzwischen gestorben bin. Dann wäre ich nämlich echt enttäuscht.«
»Keine Angst. Ich werde dafür sorgen, dass die Überwachung vollkommen diskret abläuft. Aber Sie spielen nach meinen Regeln. Keine Alleingänge mehr, Galvan. Comprendo , mi amigo ?«
Diego fuhr zusammen, als hätte er ihm einen Schlag versetzt. »Vergessen Sie ihr lausiges Spanisch, Draper. Sie klingen damit genauso ehrlich wie ein weißer Politiker, der sich allzu sehr um die Stimmen der Hispanos bemüht. Und glauben Sie mir, wir sind ganz sicher keine Freunde.«
Draper ignorierte ihn. »Haben Sie sonst noch irgendwas?«
Diegos Gedanken wandten sich Rebecca zu. Er wollte Draper nichts von Cavanaughs besonderem Interesse an ihr erzählen, denn falls jemand sie beschützen müsste, würde er das lieber selber tun. Er hatte mit sich gerungen, weil er nicht gewusst hatte, was das Beste für sie war, doch am Ende könnte er möglicherweise nicht darauf verzichten, dass auch das FBI dafür Sorge trüge, dass sie sicher war.
»Ich muss Sie um einen Gefallen bitten.« Zum ersten Mal sah er den FBIler an.
»Einen Gefallen?«
»Sie sind mir etwas schuldig, Draper. Also tun Sie nicht so von oben herab.«
»Ich bin vom FBI. Da sind wir nun mal so.« Der Mann zuckte mit den Schultern. »Also, regen Sie sich wieder ab und sagen mir, worum es geht.«
»Erinnern Sie sich noch an die hiesige Polizistin, von der ich Ihnen vor einer Weile erzählt habe? Die, die der Brandstiftung und dem Mord in dem Theater nachgegangen ist?«
»Jaaaa?«
»Ich glaube, dass Cavanaugh sich für sie interessiert. Ich weiß nicht, warum, aber ich denke, Sie sollten sie vorläufig überwachen lassen. Nur für ein paar Tage. Irgendetwas ist im Busch. Das spüre ich.«
»Ist das nur so ein Gefühl von Ihnen, oder gibt es dafür irgendeinen Beweis?«
»Eher ein Gefühl«, gab Diego zu. Obwohl Draper ihn mit einem argwöhnischen Blick bedachte, musste Diego anerkennen, dass er es dabei bewenden ließ.
»Okay, betrachten Sie die Sache als erledigt. Bis heute Abend setze ich einen von meinen Leuten auf sie an. Sonst noch irgendwas?«
»Nein, nichts.« Diego stand entschlossen auf. »Ich muss wieder los.«
Er warf die Broschüre in den leeren Sessel, und als er noch einmal in Drapers Richtung sah, bedachte dieser ihn mit einem strengen Blick.
»Cavanaugh ist gefährlich. Niemand weiß das besser als Sie. Drehen Sie ihm also heute Abend besser nicht den Rücken zu. Die Sache stinkt zum Himmel. Ich bin sicher, dass der Kerl Sie in eine Falle locken will.«
»Ja.« Auf dem Weg zur Tür murmelte Diego in seinen nicht existenten Bart: »Ich weiß.«
Riverwalk
16.50 Uhr
Bei der ersten sich bietenden Gelegenheit trat Diego vor einen Münzfernsprecher und rief Becca auf ihrem Handy an. Er hatte sich ihre Nummer eingeprägt und rief sie absichtlich von einem öffentlichen Fernsprecher aus an. Schließlich sollte das Gespräch mit einem Cop nicht auf seiner Handyrechnung stehen.
Rebecca lud ihn zu sich ein. Sie war bereits daheim, und als er über ihre Schwelle trat, nahm sie ihn mit einem leidenschaftlichen Kuss und einer innigen Umarmung in Empfang.
»An ein solches Willkommen könnte ich mich gewöhnen.« Er hielt sie fest und schnupperte an ihrem Hals. Sie roch einfach wunderbar.
»So bin ich nun einmal. Berühmt für meine Herzlichkeit.« Als er ihr Ohr erreichte, stöhnte sie begehrlich auf. »Mmmm … oh ja.«
Am liebsten hätte Diego nicht mehr aufgehört, aber er sorgte sich um ihre Sicherheit. Wegen seines abendlichen Termins wäre er abgelenkt und könnte Becca nicht beschützen, falls etwas geschah. Er wollte ihr nichts von seinem Termin mit Cavanaugh erzählen. Ihr gingen auch so bereits genügend Dinge durch den Kopf.
Widerstrebend ließ er von ihr ab.
»Heute Mittag hat Cavanaugh etwas zu mir gesagt, was dich betraf. Wir müssen miteinander reden.«
Sie kniff die Augen zusammen und sah ihn fragend an. »Er sollte mich schon längst wieder vergessen haben. Weshalb also bringt er die Sprache auf mich?« Sie nahm Diegos Hand, zog ihn ins Wohnzimmer, drückte ihn aufs Sofa
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