Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Shadowblade 02 - Schwarzes Feuer

Shadowblade 02 - Schwarzes Feuer

Titel: Shadowblade 02 - Schwarzes Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana Pharaoh Francis
Vom Netzwerk:
tief Luft. Er schaute wieder zu ihr und sprach in einem langsamen, bedachtsamen Tonfall, an dem Max erkannte, wie zornig er war. »Wir sind Freunde. Deine Familie hast du seit dreißig Jahren nicht gesehen. Die werden mehr als nur ein bisschen überrascht sein, dass du am Leben bist und dich seit über drei Jahrzehnten nicht gemeldet hast. Und die Vorstellung, dass du inzwischen ein übernatürliches Wesen bist, könnte ein bisschen erschreckend für sie sein. Wenn man dann noch bedenkt, dass sie soeben von magischen Geschöpfen angegriffen werden, sollte ich dir wohl lieber viel Glück wünschen. Das könntest du brauchen. Und mal abgesehen von unserer Freundschaft dachte ich mir, dass ich als Primus der Sunspears mal nachfragen sollte, was deine Shadowblades so vorhaben, während du weg bist. Es ist ja wohl nicht zu viel verlangt, dass du eine Minute für mich erübrigst.«
    »Tut mir leid«, sagte sie betreten und rieb sich den Nacken. »Die letzten Stunden waren ein bisschen härter, als ich erwartet hatte, und ich denke gerade nicht besonders klar. Danke für die Glückwünsche. Ich weiß das sehr zu schätzen. Was meine Shadowblades betrifft: Die kommandiert Niko. Hoffentlich gibt es keinen Ärger, solange ich weg bin, aber falls doch, habt ihr die Engel. Die sind für sich schon so gut wie eine kleine Armee.«
    Angesichts ihrer Entschuldigung entspannte er sich ein wenig. »Was ist mit Alexander? Begleitet er dich? Das gefällt mir nicht.«
    »Ich mache auch nicht gerade Luftsprünge vor Freude darüber, aber so lauten nun mal Giselles Befehle. Sie will ihn nicht hier haben, solange ich weg bin.«
    »Sie hat die Engel, um ihn in Schach zu halten.«
    Max deutete ein Schulterzucken an. »Tja, sie meint, er und ich hätten da was zu klären. Wenn wir das nicht hinkriegen, soll ich dafür sorgen, dass er nicht zurückkommt.«
    Er machte ein finsteres Gesicht. »Ihr habt was zu klären?«
    Max unterdrückte ein Seufzen. Seit Jahren flirteten sie und Oz miteinander, aber für sie war das nie mehr als Spielerei gewesen. Sie bezweifelte, dass er tiefergehende Gefühle für sie hegte, aber Männer mochten es nicht, wenn andere in ihrem Revier ihre Duftmarke setzten. Sie verzog das Gesicht. In dieser Metapher war sie der Hydrant, an dem die beiden das Bein hoben.
    »So ist es«, antwortete sie.
    Einen Moment lang stand er da und wartete auf weitere Erklärungen, doch sie war nicht in der Stimmung dafür.
    »Ich muss los. Wir sehen uns demnächst. Ruf mich an, wenn du mich brauchst.«
    Geschickt schlüpfte sie an ihm vorbei. Er wirbelte herum und packte sie am Arm. Sie blieb stehen und schaute mit eisiger Miene zu ihm auf. Doch er ließ nicht nach.
    »Ich habe was Besseres verdient«, zischte er zwischen zusammengebissenen Zähnen. »Und das weißt du auch.«
    Sie seufzte. »Hör mal. Ich hatte heute ohnehin schon einen schlechten Tag, und deswegen möchte ich irgendwem eine reinhauen. Du kriegst das jetzt bloß ab, weil du gerade vor mir stehst.«
    Oz’ Züge wurden etwas weicher. »Na schön. Sei vorsichtig. Ruf mich an, wenn etwas schiefläuft.«
    »Klar doch«, gab sie zurück. Falls – sobald – die Kacke am Dampfen war, würde jedoch kaum genügend Zeit bleiben, bis Hilfe eintraf. Das wusste er ebenso gut wie sie. »Ich geh dann besser.«
    Er nickte und trat zurück. Max zögerte. Sie war nicht besonders gut darin, sich zu verabschieden. Lieber machte sie sich unbemerkt davon. »Pass auf dich auf«, sagte sie lahm und strich ihm mit den Fingern über die Schulter, bevor sie in die Nacht hinaustrat. Er folgte ihr nicht. Das hätte er auch nicht gekonnt. Die Dunkelheit war Gift für die Sunspears. Sie wagten sich nur in die Nacht hinaus, wenn sie sehr gute Gründe dafür hatten – wie zum Beispiel, wenn der Zirkelsitz attackiert wurde.
    Die Berglandschaft draußen wirkte wie verwüstet. Der Boden war zerfurcht und verkohlt, wo Xaphans Kampffeuer eingeschlagen waren. Das Gestein war geschmolzen und hatte sich in Pfützen gesammelt, und von den Bäumen waren bloß Unheil verkündende schwarze Gerippe geblieben. Der Mond schien hell, und sofort bildeten sich Blasen auf Max’ nackter Haut. Sonnenlicht war tödlich für Shadowblades. Die weniger mächtigen zerflossen zu Schleim, und die stärkeren gingen einfach in Flammen auf. Selbst das vom Mond reflektierte Licht war schmerzhaft, insbesondere bei Vollmond. Max setzte ihre Sonnenbrille auf. Ihre Augen juckten, als die Heilung einsetzte.
    Schnellen Schritts lief sie

Weitere Kostenlose Bücher