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Shadowblade 02 - Schwarzes Feuer

Shadowblade 02 - Schwarzes Feuer

Titel: Shadowblade 02 - Schwarzes Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana Pharaoh Francis
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sich die Nasenwurzel, als sie an seinen ersten Besuch zurückdachte. »Er ist in meine Träume eingedrungen und hat mich an einen seltsamen Ort gezogen – auf eine Astralebene, nicht an einen materiellen Ort. Am Anfang war es gar nicht so schlimm. Er war fordernd, aber sanft. Aber als ich mich weiterhin weigerte, zu ihm zu kommen, ging er zum Angriff über – er versuchte, mich mit Gewalt zu holen. Irgendwann habe ich den Schlaf so lange wie möglich hinausgeschoben, aber das half nicht. Sobald ich einschlief, wartete er bereits auf mich. Es wurde immer schwerer, gegen ihn anzukämpfen.«
    »Deshalb …« Alexander fing sich. »Deshalb hast du halb tot ausgesehen.«
    »Findest du? Eigentlich habe ich doch eine recht schicke lebendige Leiche abgegeben. Mit meinem Look hätte ich es sogar auf die Titelseite der Vogue geschafft.«
    Er lachte nicht. Seine Miene war unnachgiebig, und die Luft im Truck war plötzlich erfüllt von seinem wachsenden Zorn. »Und was ist dann passiert?«
    »Es wurde immer schwerer, aufzuwachen. Er war …« Wie sollte sie das erklären? »Er bringt mich also an diesen Ort.« Sie schloss die Augen und sah erneut jene graue Welt vor sich, mit den wirbelnden, scharfkantigen Magiesplittern, den seidig wogenden Wolken, die wie Säure brannten, und den wunderschönen, schillernden Nebelschlieren, die ihr wie Rasierklingen in die Haut schnitten. »Dort ist es wie in einem Minenfeld. Wenn ich nicht dem Weg folge, den er mir vorgezeichnet hat, oder wenn ich zu entkommen versuche, tue ich mir weh.«
    Das war eine Untertreibung.
    »Meine Heilzauber kommen nur mit Mühe mit, vor allem wegen des Schlafmangels.« Sie hielt inne. »Beim letzten Mal … hätte ich es fast nicht wieder rausgeschafft.«
    »Warum hast du nichts gesagt?« Alexander presste jedes einzelne Wort zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor. »Warum hast du nicht um Hilfe gebeten?«
    »Wer hätte schon etwas tun können? Scooter ist im Recht. Das habe ich dir doch gesagt. Giselle hat mich an ihn verkauft. Er wollte sich bloß holen, was ihm zusteht.«
    »Scheiß drauf«, knurrte Alexander.
    »Als ich das zu Giselle und Scooter gesagt habe, schien es komischerweise keinen von beiden zu überzeugen«, bemerkte Max. »Offenbar sind sie der Meinung, dass sie mit mir machen können, was sie wollen.«
    Sie hatte einen bitteren Geschmack im Mund. Am liebsten hätte sie ausgespuckt. Der alte Hass auf Giselle stieg in ihr auf, doch sie schluckte ihn herunter. Sie zwang sich, daran zu denken, dass die Dinge nun anders lagen und die Hexenschlampe nicht länger ihr Feind war. Vergeben hatte sie ihr allerdings nicht, und vergessen würde sie ganz sicher auch nicht, was man ihr angetan hatte.
    »Und, was ist geschehen, als du zu ihm gegangen bist?« Alexanders Finger verkrampften sich ums Lenkrad, und sie befürchtete, dass er es zerbrechen würde. Als er beschleunigte, spürte sie, wie die Räder links vom Boden abhoben und wieder aufsetzten. Sie schleuderten über den losen Kies, mit dem in Montana die Straßen befestigt wurden. Das Heck brach aus und holperte an der Böschung entlang, bevor Alexander die Kontrolle über das Fahrzeug zurückerlangte.
    »Wenn du nicht willst, dass wir uns überschlagen, solltest du dich vielleicht ein bisschen locker machen, Schleimer.«
    Er knurrte, wurde jedoch langsamer. Eine Weile betrachtete sie schweigend den steilen, bewaldeten Hang neben ihnen.
    »Ich musste mich ihm stellen«, fuhr sie schließlich fort. »Eigentlich wollte ich damit warten, bis Giselle stärker ist und Horngate sich ein bisschen erholt hat, um zuerst meine Familie in Sicherheit zu bringen. Aber ich konnte es nicht länger aufschieben, sonst hätten meine Heilzauber mich bei lebendigem Leibe ausgezehrt. Also bin ich zu ihm gegangen. Ich habe einen Handel mit ihm abgeschlossen. Er stellt seine nächtlichen Attacken ein, bis ich meiner Familie geholfen habe.«
    »Ein Handel?«
    »Ich habe ihm versprochen, dass ich sofort nach der Rettung meiner Familie zu ihm komme und dass er dann alles mit mir veranstalten kann, was er will. Andernfalls hätte er mich töten müssen, ehe ich kooperiert hätte. Offenbar will er mich lebend.«
    »Und dein Arm?«
    »Er meinte, es wäre ein Geschenk. Wenn mein Leben ernsthaft in Gefahr ist, wird es mir dabei helfen, durch den Abgrund oder das Netz zwischen den Welten zu springen oder so, so dass ich ein paar Meter weiter lande. Aber eigentlich handelt es sich um eine lange Leine, damit ich nicht einfach

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