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Shadowblade 02 - Schwarzes Feuer

Shadowblade 02 - Schwarzes Feuer

Titel: Shadowblade 02 - Schwarzes Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana Pharaoh Francis
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Bewegung.«
    Alexander grinste, als er den verspielten Unterton in ihrer Stimme hörte, und spürte, wie das Raubtier in ihrem Innern erwachte. Auch in ihm regte es sich und stieg an die Oberfläche. Es fühlte sich an wie eine knisternde Welle der Gewalt, die entfesselt werden wollte.
    »Wir sollten das schnell hinter uns bringen«, murmelte Max. »Wir haben nur noch etwa zehn Minuten bis Sonnenaufgang.«
    »Geht aus dem Weg. Ich bin absolut dazu in der Lage, mich selbst um meine Probleme zu kümmern.« Valery wollte sich an Alexander vorbeidrängen.
    Knurrend stieß er sie zurück. »Bleib. Hinten.«
    »Ihr spinnt doch. Mir wird er nichts tun, aber aus euch macht er Hamburger. Er ist ein Magus. Das ist eine Hexe zum Quadrat oder hoch vier oder was weiß ich. So viele Familienmitglieder habe ich nicht, dass ich eins davon verschwenden würde, nur weil ich feige war.«
    »Ich weiß, wozu du fähig bist. Also halt dich bereit und lass uns ein bisschen Spaß«, erwiderte Alexander.
    »Spaß?«, stotterte sie, doch dann trat Holt aus den Schatten.
    Allerdings gab es keine Schatten, die ein Shadowblade nicht mit einem Blick durchdringen konnte. Es war, als hätte der Magus sich einfach aus dem Nichts materialisiert.
    Holt war keine besonders beeindruckende Gestalt. Er war etwas über eins achtzig groß, hatte schlanke Hüften und braunes, schulterlanges Haar. Sein Kinn war stoppelig, als hätte er sich seit Tagen nicht rasiert. Er hatte dichte, gerade Brauen, und die Augen darunter hatten die Farbe von frischem Frühlingslaub. Seine Kleidung bestand aus Tuchhosen, einem offenen, ausgebleichten Jeanshemd und abgewetzten braunen Stiefeln. Er stand locker in der Hüfte da, die Hände in den Taschen und den Kopf leicht auf die Seite gelegt.
    »Alexander, ich hätte wissen müssen, dass sie zu dir gerannt kommt«, sagte er und zog eine Miene, als hätte er einen Schluck Frostschutzmittel genommen. »Ich wünschte wirklich, du würdest der Frau von jemand anders nachlaufen. Valery gehört mir.«
    Hinter Alexander erklang ein fauchender Zorneslaut. Valery wollte sich erneut zwischen ihm und Max hindurchdrängen, aber die beiden blieben unverrückbar stehen. »Ich bin nicht deine Frau. Schon lange nicht mehr!«, rief sie ihm hinter der Mauer aus Shadowblades hervor zu. »Das musst du wirklich mal in deinen Betonschädel kriegen.«
    »Caramaras-Hexen können sich nicht scheiden lassen. Du gehörst für immer mir.«
    »Wenn wir noch immer verheiratet sind, wo sind dann deine Ehezeichen?«, gab sie zurück. »Ich weiß wirklich nicht, warum du dir ins Hemd machst. Du hast mich nie gewollt. Das hast du hinreichend deutlich gemacht. Also warum haust du nicht endlich ab und lässt mich verdammt noch mal in Ruhe?«
    »Ich will dich. Ich habe dich immer gewollt«, krächzte er, als würden ihm die Worte gegen seinen Willen entrissen. »Du bist diejenige, die uns aufgegeben hat. Du bist die, die die Ehezeichen gestohlen hat. Ich will sie zurück. Und auch alles andere, was mir gehört.«
    »Niemals. Du kannst genauso gut gleich aufgeben, weil ich nämlich eher sterbe, als dir irgendwas zu geben.«
    Eine Welle von Emotionen huschte über Holts Gesicht, dann wurde seine Miene beinahe friedvoll. Alexander und Max erstarrten. Für den Magus war das Gespräch eindeutig beendet.
    »Machen wir es kurz«, sagte Max so leise, dass nur Alexander sie hören konnte. »Lenk ihn ab.« Sie drehte den Kopf, ohne dabei die Augen von Holt abzuwenden. »Du kommst allein zurecht, Val?«, fragte sie.
    »Natürlich«, antwortete die Hexe schnippisch.
    Alexander spürte, wie sich ihre Kraft konzentrierte. Ein unsichtbarer, mit Magie aufgeladener Windstoß strich über ihn. Sie war eine Rauchhexe der Caramaras, und ihre Macht war anders geartet als die von Giselle oder Holt. Alexander hatte noch nie gesehen, wie sie sie für mehr als einen kleinen Zauber eingesetzt hatte. Sie hielt nichts davon, sich auf ihre Magie zu verlassen. Er hoffte, dass sie stark genug war, um Holt abzuwehren, bis Max ihn erledigt hatte.
    Alexander wusste sehr wohl, dass Holt trotz seiner Erscheinung gefährlich war. Er war ein Magus, was bedeutete, dass er über so viel Macht wie mehrere Hexen zusammen verfügte, und er war absolut bereit dazu, sie einzusetzen. Holt war gemein, grausam und ein kaltblütiger Mistkerl, und Alexander hatte keine Ahnung, warum Valery ihn geheiratet hatte. Seit sie ihn verlassen hatte, war Holt auf der Suche nach ihr. Es war klar, dass er nicht vorhatte,

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