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Shadowblade 02 - Schwarzes Feuer

Shadowblade 02 - Schwarzes Feuer

Titel: Shadowblade 02 - Schwarzes Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana Pharaoh Francis
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Miene wurde angespannt. »Ihr hättet mich meinen verdammten Krieg selber ausfechten lassen sollen«, sagte sie und griff nach der Kühlbox.
    »Nichts zu danken«, entgegnete Max und musterte Alexander. »Deine Hexenschwester ist seltsam. Die meisten von denen schicken uns los, um für sie die Drecksarbeit zu machen, ohne einen Gedanken daran zu verschwenden.«
    »Ich habe dir doch gesagt, dass sie etwas ganz Besonderes ist.«
    »Entschuldigung, aber ich stehe genau vor euch«, meldete Valery sich genervt. »Die Sonne geht auf. Könntet ihr euch vielleicht ein bisschen beeilen?«
    Alexander bückte sich und warf sich Holt über die Schulter. Ein Jucken unter der Haut teilte ihm mit, dass er sich besser beeilen sollte. Valery hatte recht. Der Sonnenaufgang war nah. Max reichte ihm das eine Ende der Hexenkette, nahm danach ihre Reisesäcke und die Kühlbox und folgte Valery, die sie zum Seiteneingang führte. Die Caramaras-Hexe öffnete mit der Karte die Außentür und geleitete sie zu ihrem Zimmer.
    Valery hatte eine kleine Suite angemietet. Sie enthielt eine Küchennische, ein großes Bad, ein Riesenbett und ein Wohnzimmer mit Sessel und ausziehbarem Sofa. Es gab zwei Fenster.
    Alexander warf Holt neben das Bett auf den Boden und machte sich daran, Max mit den Fenstern zu helfen. Sie schüttelten die dünnen silbernen Rettungsdecken aus Max’ Seesack und befestigten sie mit Klebeband am Glas, um das Sonnenlicht auszusperren. Anschließend machte Alexander die Türritze dicht.
    Max zog sich die Stiefel und die Socken aus. Dann stand sie auf und schaute an sich herunter. Auch sie hatte aufgehört zu bluten. Ihre Wunden schlossen sich zwar, aber langsamer als erwartet. Er verzog den Mund und knirschte mit den Zähnen. Scooter hatte sie geheilt, aber ihr Körper war noch zu erschöpft, um mit solchen Verletzungen fertigzuwerden. Ein Gefühl von Schuld bildete einen Knoten in seinem Bauch. Er hätte sie nicht in diese Sache reinziehen sollen.
    »Tja, ich weiß ja nicht, wie es mit euch beiden ist, aber drei Nahtoderfahrungen an einem Tag sind selbst mir ein bisschen zu viel. Wenn das so weitergeht, habe ich bald keine Klamotten mehr.«
    »Ihr hättet euch da raushalten sollen«, meinte Valery. »Alle beide. Ich wäre mit Holt klargekommen.«
    Max schaute die Hexe an und rieb sich das Ohr. Es war schon wieder fast zusammengewachsen. »In deiner Logik gibt es nur einen kleinen Fehler.«
    »Und der wäre?« Valery trommelte mit den Fingern auf ihr Bein und schaute dabei weiterhin Holt an. Offensichtlich liebte sie ihn noch immer. Was sie auch dazu veranlasst haben mochte, sich von ihm zu trennen und die Flucht zu ergreifen: Der Grund war nicht, dass er ihr nichts mehr bedeutete.
    »So, wie ich die Sache sehe, hätte Alexander sich in jedem Fall eingemischt. Oder?«, fragte Max ihn.
    Er nickte, und Valery schüttelte mit einem hilflosen Schnauben den Kopf. »Männer sind bescheuert.«
    Max lachte. »Dem kann ich nicht widersprechen. Aber so oder so ist er mein …«
    Sie brach ab, und Alexander widerstand gerade so der Versuchung, den Rest des Satzes aus ihr herauszuschütteln.
    »Wie dem auch sei, ich lasse nicht zu, dass einer meiner Shadowblades sich ohne Unterstützung in Schwierigkeiten begibt«, sagte Max zu Valery.
    Die Hexe nickte verständnisvoll. »Was habt ihr mit Holt vor?«
    Max bedachte ihn mit einem langen Blick. »Ich nehme an, dass du ihn nicht tot sehen willst.«
    Valery errötete. »Nein.«
    »Dann lassen wir ihn wohl am Leben. Vielleicht solltest du dich auf den Weg machen. Sobald er frei ist, wird er dir wieder am Arsch hängen. Du kannst einen kleinen Vorsprung gebrauchen.« Sie öffnete den Reißverschluss ihres Seesacks und zog ihre Wechselklamotten hervor. Kurz verharrte sie und starrte für einen Moment gedankenverloren ins Leere. Schließlich schaute sie Valery nachdenklich an, sagte jedoch nichts.
    »Sie braucht Schlaf. Wenigstens den heutigen Tag über«, wandte Alexander ein, als Valery schon zustimmend nickte.
    »Mir geht’s gut«, warf die Hexe ein.
    »Besser, du schläfst heute und trittst morgen die Flucht an. Wir können ihn mindestens einen Tag lang beschäftigen, um dir einen Vorsprung zu verschaffen.« Er schaute zu Max und wartete darauf, dass sie seine Worte bestätigte.
    »Klar«, sagte sie, aber Alexander hatte keine Ahnung, was sie dabei dachte. »Das kriegen wir hin.«
    Die Hexe befeuchtete sich die Lippen, und Alexander sah, dass ihre Hände noch zitterten – von ihrem Coup, von

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