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Shadowblade 02 - Schwarzes Feuer

Shadowblade 02 - Schwarzes Feuer

Titel: Shadowblade 02 - Schwarzes Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana Pharaoh Francis
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nicht Schlimmeres.« Holt kämpfte erfolglos gegen das Klebeband um seine Handgelenke an. »Lasst mich gehen. Es ist nicht zu spät. Ich kann sie noch einholen.«
    »Auf gar keinen Fall. Du kannst dich also zurücklehnen und entspannt warten, bis wir da sind.«
    Seine Miene war voller Zorn, und wenn Blicke töten könnten, hätten seine Max die Haut abgezogen und sie ausgeweidet. Dann fing er sich wieder. »Was wäre nötig, damit ihr mich gehen lasst? Ich bin ein Magus. Ich kann euch die Welt zu Füßen legen. Lasst mich einfach nur gehen.«
    »Tut mir leid, Kerlchen, man kann mir eine Menge nachsagen, aber ich bin nicht käuflich.«
    Mit diesen Worten schlug Max die Tür zu, ging um den Truck herum und setzte sich auf den Fahrersitz. Sie ließ den Motor an und legte den Rückwärtsgang ein. Als ihr Telefon klingelte, sah sie nach, wer anrief. Es war Jim.
    Ihr Mund wurde trocken, als sie das Telefon aufklappte. »Bist du in Ordnung? Was geht da vor?«
    Er war kaum zu verstehen. Statisches Rauschen knackte in der Leitung, und seine Stimme klang heiser und weit weg. »Habe nicht viel Zeit. Akku ist fast alle. Ich habe mich um den Staudamm herum durchgekämpft. Habe es weit genug hochgeschafft, um einen Blick auf den Obstgarten zu haben. Viel kann ich nicht sehen, aber es macht den Eindruck, als wären weiter oben beim Haus nicht so viele – als ob etwas die Rauchmonster von dort fernhält. Ich versuche, durchzukommen und herauszufinden, was los ist.«
    Max wollte ihm sagen, dass er weitermachen sollte. Aber sie konnte nicht von ihm verlangen, dass er sein Leben aufs Spiel setzte. Ihr Magen krampfte sich zusammen, als sie erwiderte: »Nein. Das ist nicht dein Job. Wenn alles gut läuft, bin ich vor Sonnenaufgang da. Warte auf mich.«
    »Tut mir leid, Schätzchen. Ich habe keine Wahl. Du würdest das Gleiche für mich tun. Außerdem, wenn es ihnen irgendwie gelingt, diese Viecher auf Abstand zu halten, können sie meine Hilfe dabei gebrauchen.« Er hielt inne und hustete keuchend. »Ich hätte allerdings nichts dagegen, wenn du dich beeilst. Bis bald.«
    Damit legte er auf. Langsam klappte Max ihr Telefon zu. »Das war Jim«, erklärte sie Alexander, als hätte er nicht ohnehin alles gehört. Ihre Stimme klang so trocken wie Sandpapier, und ihr drehte sich der Magen um. Am liebsten hätte sie sich übergeben. Sie hatte sich den Gedanken, dass sie vielleicht zu spät kommen würde, nicht gestattet. »Wir sollten uns beeilen.«

Kapitel 9

    W ährend sie beschleunigte und auf den Highway fuhr, zog Max sich an jenen kühlen Ort zurück, an den Alexander ihr nicht folgen konnte. Er hätte sie am liebsten durchgeschüttelt, damit sie bei ihm blieb. Aber er riss sich zusammen. Das war ihr Panzer. So konnte sie weitermachen, wenn der Schmerz zu groß wurde. An jenen Ort der Kälte konnte sie sich vor dem scharfen Wind ihrer Gefühle und den Qualen ihres Körpers zurückziehen, um sich auf das zu konzentrieren, was getan werden musste. Das machte sie stärker und tödlicher als jede andere Shadowblade, die er kannte.
    Aber es bedeutete auch, dass sie sich von ihm und von der zerbrechlichen Verbindung zurückzog, die sie letzte Nacht eingegangen waren. Am liebsten hätte Alexander die Faust durchs Armaturenbrett gerammt.
    Sobald sie an Salem vorbei waren, gab sie Gas und achtete nicht mehr auf die Geschwindigkeitsbegrenzung. In Eugene fuhr sie vom Highway runter. Sie mussten tanken und sich verpflegen.
    »Geh mit ihm zum Klo«, wies sie Alexander an und deutete dabei mit einer Kopfbewegung auf Holt, der seit ihrer Abreise aus Troutdale geschwiegen hatte. Sie bedachte den Magus mit einem kalten Blick. »Wenn du Dummheiten machst, knipst Alexander dich aus wie eine Nachttischlampe, verstanden?«
    Sie wartete seine Antwort nicht ab, sondern betrat den McDonald’s, um zu bestellen.
    Alexander öffnete die hintere Tür und holte sein Messer raus. Er schnitt das Klebeband an Holts Handgelenken durch und verdeckte die Hexenkette um seinem Hals mit dem Hemdkragen. »Bitte, mach eine Dummheit. Ich hätte nichts gegen einen Grund, dich zu töten«, sagte Alexander.
    Holt verzog die Lippen, doch er sagte kein Wort und begleitete Alexander gehorsam. Als sie zum Truck zurückkehrten, fesselte Alexander seine Handgelenke wieder mit Klebeband. Er beobachtete Max durch die breite Fensterfront des Schnellimbiss. Sie füllte drei Pappbecher, lehnte sich locker an einen Tisch und wartete. Soweit Alexander sehen konnte, gab es etwa ein Dutzend

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