Shadowblade 02 - Schwarzes Feuer
erhitzt und samtweich. Ihr Körper schmerzte vor Verlangen, und sie wünschte sich nichts mehr, als ihm die Kleider vom Leib zu reißen und den Rest von ihm zu erkunden. Aber keine fünf Meter entfernt lagen Valery und Holt, und sie hatte keine Lust, eine Show für die beiden hinzulegen.
Langsam löste sie sich von ihm. »Das muss warten«, flüsterte sie. Ihr Magen verkrampfte sich. Wie lange? Sie würden herzlich wenig Zeit füreinander haben, bis sie Winters erreichten, wo Max ihre Familie abholen würde. Der nächste Halt wäre dann Horngate, wo Scooter ungeduldig wartete. Warum hatte sie Alexander zurückgewiesen, anstatt ihn sich zu schnappen, solange sie noch gekonnt hatte?
Sie biss sich auf die Unterlippe, rutschte von Alexanders Schoß und setzte sich neben ihn. Ihr Atem ging schnell, und ihr ganzer Leib prickelte. Er zog sie dicht an seine Seite.
»Bald«, flüsterte er und hauchte eine Reihe sanfter Küsse auf ihren Hals.
Schauer rannen Max bis in die Zehen hinab, gefolgt von einer heißen Woge. Sie holte tief Luft, drehte sich entschieden von ihm weg, legte sich hin und stopfte sich ein Kissen unter den Kopf. »Ich geh schlafen«, sagte sie überflüssigerweise.
Einen Moment lang regte Alexander sich nicht, dann legte er sich ebenfalls hin und schmiegte sich an ihren Rücken. Den einen Arm schob er unter ihren Hals, und den anderen legte er um ihre Hüften. Sein ruhiger Atem strich ihr über Haar und Wange. Sie versteifte sich. In den fünfzig Jahren ihres Lebens hatte sie bisher nie neben einem Mann geschlafen.
»Entspann dich«, murmelte Alexander. »Ich beiße dich nicht. Zumindest nicht heute Nacht.«
In seiner Stimme schwang die Ahnung eines Lächelns und ein köstliches Versprechen für die Zukunft mit. Wie sollte sie sich dabei entspannen? Sie stieß ihm den Ellbogen in die Rippen. Als er leise lachte, übertrug sich das Vibrieren seiner Brust auf sie und brachte ihr Herz von neuem heftig zum Pochen. Sie unterdrückte ein Stöhnen. Der Kerl machte sie echt fertig. Sie schloss die Augen und zwang sich, ruhig zu atmen, wobei sie ihre Atemzüge wie Schäfchen zählte.
Eingehüllt von Alexanders Körperwärme versank Max schnell im Schlaf, den ihr erschöpfter Leib so dringend brauchte.
Kurz vor Einbruch der Dunkelheit erwachte sie. Sie hatte sich den Tag über nicht bewegt, und Alexander hielt sie noch immer eng umschlungen. Eine Minute lang lag sie einfach nur da und genoss es, ihn in ihrem Rücken zu spüren. Dann setzte sie sich widerwillig auf und rieb sich mit den Händen übers Gesicht. Sie war zwar noch schläfrig, doch ansonsten weitgehend bei Kräften. Ihr Magen knurrte.
Valery und Holt schliefen noch. Sie drehte sich zu Alexander um. Er hatte den Kopf auf den Ellbogen gestützt und runzelte die Stirn.
»Was ist los, Schleimer?«
»Ich frage mich bloß, wann du wieder zu alter Form aufläufst und so tust, als hätte es die letzte Nacht nie gegeben.«
»Und wenn ich das täte?«
Er streckte die Hand aus und strich ihr mit den Fingern über den Mund. »Ich würde dich nicht aus dem Bett lassen, bis du deinen Gedächtnisverlust überwunden hättest.«
Sie tat so, als würde sie über seine Worte nachdenken. »Du bringst mich nur in Versuchung zu behaupten, dass absolut nichts passiert ist.« Schließlich erinnerte sie sich daran, welchen Weg sie vor sich hatten und was Scooter gesagt hatte. Ihre Miene wurde angespannt. »Aber wir haben ein Ziel und müssen ein paar Leute umbringen. Besser, wir ziehen gleich los.«
Sie wollte aufstehen, doch er packte sie am Arm und zog sie zurück aufs Bett. Sein Kuss war lang, tief und hungrig. Endlich entließ er sie aus seinem Griff. Er sah aus, als wollte er etwas sagen. Stattdessen stand er auf und ging ins Badezimmer.
Um Viertel nach neun waren sie zum Aufbruch bereit. Holts Hände waren noch immer mit Klebeband vor ihm gefesselt, aber die Fesseln um seine Beine und seine Hüften hatten sie losgeschnitten. Alexander hielt das Ende der Hexenkette fest. Valery wirkte zerknautscht, doch ihre Augen blitzten vor Energie. Max’ Magen war fürs Erste besänftigt. Sie hatten das Essen weggeputzt, das Magpie ihnen mitgegeben hatte.
Max nahm die Rettungsdecken von den Fenstern und packte sie wieder ein. »Seid ihr so weit? Wir nehmen Holt mit. In ein oder zwei Tagen lassen wir ihn irgendwo zurück.«
»Ihr werdet ihn nicht töten?«
»Nein.«
Sie nickte. Langsam, so als steckten die Worte mit Widerhaken in ihrer Kehle fest, sagte sie: »Ich
Weitere Kostenlose Bücher