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Shadowblade 02 - Schwarzes Feuer

Shadowblade 02 - Schwarzes Feuer

Titel: Shadowblade 02 - Schwarzes Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana Pharaoh Francis
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anderer Kunden und vier Angestellte. Alle behielten Max nervös im Auge. Sie hielt ihre Shadowblade fest im Griff, aber wenn sie in dieser Stimmung war, konnte sie ihre wahre Natur unmöglich verbergen. Die Überlebensinstinkte dieser Leute sagten ihnen, dass Max gefährlich war und dass sie besser die Beine in die Hand nehmen sollten. Ein oder zwei Minuten später hatte sich auch der letzte Gast davongemacht und seine halb verzehrte Mahlzeit einfach zurückgelassen.
    Sobald die Leute aus dem McDonald’s kamen, machten sie einen Bogen um den Truck, aus dem Alexanders Präsenz zu spüren war.
    »Ich dachte immer, du hättest ein Auge auf Valery geworfen«, meinte Holt mit hörbarer Überraschung.
    Alexander schaute ihn mit hochgezogenen Brauen an. »Sie ist meine Schwester.«
    »Aber nicht blutsverwandt.«
    »Wir sind Caramaras. Wir bewerten Familienbande anders als ihr.«
    Holt schwieg eine ganze Weile und starrte auf seine gefesselten Hände. Leise sagte er: »Sie steckt wirklich in Schwierigkeiten. Die Tafeln, die sie gestohlen hat, sind zu mächtig für sie. Ich bin nicht der Einzige, der nach ihnen sucht. Wenn jemand anders sie zuerst findet …«
    »Jemand?«
    »Genau wie du diene ich jemandem, der mächtiger ist als ich. Ich habe ihn bislang von Valerys Spur ablenken können, aber der Krieg der Hüter ändert alles. Er ist nicht länger bereit zu warten, bis ich die Tafeln finde. Wenn er sie vor mir findet, dann tötet er Valery nicht bloß. Er will sie besitzen. Eine Rauchhexe der Caramaras ist eine seltene Ware. Und nachdem sie jetzt meine Ehezeichen entfernt hat, spielen eventuelle Loyalitäten, die er mir gegenüber empfunden hat, keine Rolle mehr. Er wird sie sich nehmen.«
    Sein Tonfall klang verbittert, aber ob seine Gefühle Valery oder seinem geheimnisvollen Herrn galten, ließ sich nicht sagen.
    »Sie ist keine Ware. Und sie wird das nicht mit sich machen lassen«, erwiderte Alexander.
    »Sie wird keine Wahl haben. Sie wird zu ihm gehen – und zwar gerne. Dafür wird er sorgen. Sie wird nie auch nur auf den Gedanken kommen, dass es nicht ihre Idee gewesen ist.« Er verzog den Mund. »Ich muss sie vor ihm finden. Du musst mich gehen lassen. Sie glaubt, dass sie weiß, wozu er fähig ist, aber sie hat keine Ahnung. Denk an das, was die Hüter gerade machen – wie sie durchs Netz Magie herholen. Sie werden sie in dieser Welt entfesseln, und wenn sie das tun, wird mein Meister noch mächtiger werden. Valery wird keine Chance gegen ihn haben.«
    »Nett, dass du sie gewarnt hast«, entgegnete Alexander angewidert. Er würde sie so bald wie möglich anrufen, um ihr davon zu erzählen.
    »Ich …« Holt wandte sich ab, und die Muskeln in seinem schmalen Kiefer mahlten. »Sie würde es mir nicht glauben.«
    »Was mich zu der Frage veranlasst, warum ich dir glauben sollte. Sie kennt dich besser als irgendjemand sonst. Warum sollte ich dir trauen, wenn Valery das nicht tut?«
    »Du bekloppter Hurensohn. Ich sage die Wahrheit. Wenn sie dir so viel bedeutet, wie du behauptest, dann hilf mir.«
    Alexander schüttelte den Kopf. »Da musst du dir schon was Besseres einfallen lassen.«
    »Na schön. Wie wäre es damit: Ich sage dir die Wahrheit. Wie sieht es aus, wenn mein Herr jetzt in diesem Moment hinter ihr her ist? Sobald er sie findet, wird er sie einer Gehirnwäsche unterziehen. Wenn er sie erst mal mit seinen Zaubersprüchen umwickelt hat, ist sie seine Marionette. Das habe ich ihn schon mit mächtigeren Hexen als Valery machen sehen.«
    Er fuhr fort: »Wenn ich ihm die Tafeln zurückbringe und sie davon überzeuge, unsere Ehezeichen zu erneuern, kann ich ihn vielleicht davon abhalten. Dann stellt sie nicht mehr ansatzweise eine so große Versuchung für ihn dar.« Als Alexander nach wie vor nicht überzeugt wirkte, gab Holt ein hilfloses Stöhnen von sich und ballte die gefesselten Hände zu Fäusten. »Denk wenigstens darüber nach.«
    In diesem Moment stieß Max die Tür auf und kam aus dem McDonald’s. Sie reichte ein Tablett mit Getränken und die Burgertüte durchs Fenster und stieg ein. Gerade wollte sie den Motor anlassen, da hielt sie inne und legte den Kopf auf die Seite. »Spürt ihr das?«
    Alexander sandte seine Sinne in die stille Augustnacht. Autos sausten auf dem Highway vorbei, und um sie herum spürte er das Pulsieren von Menschen, die ihrem Alltag nachgingen. Der Geruch von Magie war hier sehr schwach. Er sandte seine Sinne weiter aus. Dort. Ein Geräusch, das kein Geräusch war – eher

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