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Shadowblade 02 - Schwarzes Feuer

Shadowblade 02 - Schwarzes Feuer

Titel: Shadowblade 02 - Schwarzes Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana Pharaoh Francis
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aufgepumpt und ließ nun langsam wieder Luft ab. Auf dem Rücksitz saßen zwei Teenager. Dampf zischte aus dem Kühler des Jeeps, und Öl und rote Getriebeflüssigkeit bildeten Pfützen auf dem Boden.
    Alexander lief zum hinteren Ende des Jeeps und zog die beiden Jungen raus. Er trug sie an den Straßenrand und achtete auf ausreichend Sicherheitsabstand für den Fall, dass noch mehr Autos auf sie auffuhren. Währenddessen half Max dem Fahrer heraus und setzte ihn neben die Jungs. Keiner schien ernsthaft verletzt zu sein – sie waren alle angeschnallt gewesen.
    »Was ist das?«, fragte der Mann und zeigte zum Himmel.
    Max blickte auf. Die rote Wolke wirkte nun unruhiger. Sie zerriss, und Bänder und Fetzen lösten sich daraus, als würde die Wolke von einer scharfen Bö getroffen – dabei war es eine windstille Nacht. Der Rotton war dunkler geworden, und ein guter Teil des Nebels trieb südwärts. Während sie zusahen, regneten einige Flocken herab wie der buschige Flaum einer Pusteblume. Max schaute zu Alexander.
    »Wir müssen von hier verschwinden. Ich sehe nach dem Truck.«
    Die hintere Stoßstange des Wagens bestand aus einem betongefüllten Stahlrohr, an dem der Jeep kaum Schaden angerichtet hatte. Max und Alexander setzten ihre neuen Mitfahrer hinten auf die Ladefläche, ohne auf ihre Proteste zu achten, und hielten den Blick dabei auf die umhertreibenden Wolkenflocken gerichtet. Wortlos drehten sie sich um und schoben Boot und Anhänger von der Straße. Kurz darauf stiegen sie wieder in den Truck ein. Max wendete, holperte über den Mittelstreifen und trat das Gaspedal durch.
    »Kannst du das Kerlchen aufwecken?«, fragte sie.
    Alexander beugte sich über den Sitz nach hinten und zog den Magus hoch. Holts Kopf wackelte kraftlos umher. Seine Augen starrten ins Leere. Er atmete in schweren, krampfhaften Zügen. Alexander tätschelte ihm behutsam die Wangen. »Aufwachen, Holt.«
    Als der Magus nicht erwachte, nahm Alexander eine halb leere Wasserflasche und kippte ihm einen Teil des Inhalts ins Gesicht. »Holt! Aufwachen!«
    Der Magus erzitterte und blinzelte. Mit beiden Händen hielt er sich fest. »Was ist passiert?«
    »Sieh selbst.« Alexander zeigte nach hinten aus dem Wagen.
    Max ließ das Fenster herunterfahren, so dass Holt den Kopf hinausstrecken und nachschauen konnte. Kurz darauf zog er den Kopf wieder ein.
    »Wenn du schneller fahren kannst, würde ich dir dazu raten«, sagte er zu Max.
    »Was ist das für ein Zeug?«
    »Magie. Wilde Magie«, erklärte er.
    »Davon hat Scooter auch gesprochen«, gab Max zurück. »Was bedeutet das?«
    »Man kann sie nicht kontrollieren. Sie ist wie …« Holt brach ab und fuhr sich mit den gefesselten Händen über den Mund. »Hexen – zumindest die meisten von uns – arbeiten mit Elementarmagie: Erde, Wasser, Fleisch, Runen, Luft, Feuer. Caramaras-Hexen benutzen andere Arten von Magie«, fügte er hinzu und nickt Alexander zu. »Aber die Elementarmagie, die wir verwenden, ist bereits eingestimmt – sie weiß, wozu sie werden will. Wilde Magie weiß das nicht. Sie pflanzt sich ein und wächst. Sie ist außerordentlich fruchtbar, eine wahre Urkraft. Wer weiß, was aus ihr wird und warum? Stell dir einen Märchenwald vor: Berge aus Kristall, Flüsse aus Milch und Blut, riesige Bohnenstangen – sie kann zu allem werden und jeden in alles verwandeln. Das Einzige, was vor ihren Auswirkungen sicher ist, sind die Dinge, die bereits ins Reich der Magie gehören oder mit Magie gezähmt wurden. Du, ich und Alexander sind also halbwegs sicher vor ihr.«
    »Warum bist du bewusstlos geworden?«, wollte Alexander wissen.
    »Die Schockwelle. So viel Magie, die in die Welt zurückströmt …« Er schloss die Augen und schluckte. »Es ist überwältigend. Nicht mal die Hexenkette konnte mich vollständig abschirmen. Ich vermute, dass es alle Hexen im Umkreis von ein paar Hundert Meilen umgehauen hat und dass sie nicht so schnell aufwachen werden.«
    Max fuhr an einem Auto vorbei, das am Straßenrand parkte, und hupte das Paar an, das dahinterstand und mit offenen Mündern zum Himmel starrte. »Idioten«, brummte sie. »Die werden noch umkommen. Wenn nicht Schlimmeres.«
    Unvermittelt bremste sie und legte den Rückwärtsgang ein. Sie trat das Gaspedal durch. Der Wagen schlingerte, ehe Max ihn wieder auf Kurs brachte und zurückraste. Neben der grauen Limousine kam sie quietschend zum Stehen.
    Alexander lehnte sich aus dem Fenster. »Geht es Ihnen gut? Brauchen Sie Hilfe? Hier

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