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Shadowblade 02 - Schwarzes Feuer

Shadowblade 02 - Schwarzes Feuer

Titel: Shadowblade 02 - Schwarzes Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana Pharaoh Francis
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Das hätte zumindest er getan, und er konnte nicht danebenstehen und dabei zusehen. Das kam nicht in Frage.
    »Schnell, gib es mir.« Sie zog einen Schuh halb aus und schob das Amulett unter den Spann. »Das wird ganz schön nerven«, brummte sie, während sie wieder in den Schuh schlüpfte. »Das wär’s!«, rief sie. »Kommt und holt uns.«
    »Wo sind eure Gewehre und Blitzgranaten? Und eure Handgranaten?« Diesmal war es eine Männerstimme. Sie klang heiser und unruhig.
    »Tut mir leid, Mann. Wenn du auf einen Einkaufsbummel aus bist, haben wir dir nichts zu bieten. Das Auto haben wir ein ganzes Stück weit weg von hier geklaut«, antwortete Max gleichgültig.
    Schweigen.
    Nach etwa einer halben Minute gab Max einen genervten Laut von sich. »Hört mal, wenn ihr mit uns reden wollt, kommt runter. Ansonsten bin ich hier fertig.«
    »Mutige Worte, wenn man bedenkt, dass wir euch im Visier haben«, rief die Frau.
    Max antwortete nicht. Ein weiterer Schuss ertönte. Diesmal durchschlug er das zerbeulte Wagendach.
    »Meinst du, sie zielen aufs Auto? Sonst sind sie nämlich echt beschissene Schützen, und wir können einfach losrennen.« Max sprach die Worte laut genug, damit ihre Gegner sie hören konnten.
    »Ich glaube, dass das Problem mit dem Anneau Auswirkungen auf ihren Geist hat«, erwiderte Alexander etwas leiser. »Und vielleicht auf ihre Zielgenauigkeit«, fügte er mit zuckenden Mundwinkeln hinzu.
    Sie grinste ihn an und wandte dann den Kopf. »Sie kommen.«
    Alle vier Gegner hatten in den Hügeln auf der Lauer gelegen, auf jedem Kamm zwei. Langsam suchten sie sich einen Weg herunter, wobei sie ihre Gewehre die ganze Zeit auf Max und Alexander gerichtet hielten. Es waren drei Männer und eine Frau. Sie war eindeutig die Anführerin, obwohl sie keine Prime war. Keiner ihrer Gegner war Primus oder Prime.
    Die drei Männer kamen zuerst unten an und bildeten eine unregelmäßige Front. Sie waren schmutzig, ihre Kleider zerrissen und blutbefleckt. Über den Schultern trugen sie Gurte mit Granaten, und sie waren bis an die Zähne mit Messern und Handfeuerwaffen bestückt. Sie schienen seit Tagen nicht geschlafen zu haben und wirkten ausgezehrt.
    Die Männer stellten sich im Dreieck um Max und Alexander auf. Dumm. Dadurch würden sie im Kreuzfeuer nicht nur ihre Gefangenen, sondern auch sich selbst treffen. Zwei von ihnen sahen wie verschreckte Kaninchen aus. Offenbar handelte es sich um Zwillinge: Beide hatten blaue Augen und blondes Haar. Das Einzige, worin sie sich unterschieden, war ihre Kleidung – und dass die Haare des einen wie elektrisiert abstanden.
    Der dritte Mann war eindeutig der, der auf sie geschossen hatte. Er ging breitbeinig und hatte die Zähne zu einem höhnischen Grinsen gebleckt, das anscheinend auf seinem Gesicht festgewachsen war. Er trug ein blut- und schlammverkrustetes .30-30 Winchester-Gewehr. Seine Augen waren abgesehen von weißen Streifen an den Rändern ganz schwarz. Alexander knurrte kehlig. Der Mann hatte sich von seinem Shadowblade überwältigen lassen und war praktisch zu einem wilden Tier geworden. So etwas kam gelegentlich vor, meistens bei jungen Shadowblades. Ihr Geist brach unter der Einwirkung der Magie, mit der sie geschaffen wurden, zusammen. Aber dieser hier war nicht jung. Was hatte ihn an den Rand des Wahnsinns getrieben?
    Die Frau kam als Letzte, und die anderen machten respektvoll den Weg für sie frei. Sie trug ihr Gewehr über dem Unterarm. Ihre Augen lagen tief in den Höhlen, und ihre Körperhaltung war so angespannt, dass ein Vibrieren von ihr auszugehen schien. Ihr Haar war über den Ohren unregelmäßig abgeschnitten, wie mit einem Messer. Sie hatte eine Lederweste und Jeans an. Beide Kleidungsstücke waren schmutzig, und die Jeans waren voller Brandlöcher. Von ihrer linken Hüftseite bis hinunter zum Knöchel zog sich eine verkrustete braune Blutspur.
    »Seid ihr Max und Alexander?«, wollte sie wissen.
    »Woher zum Teufel weißt du das?«, fragte Max.
    »Euer Kommen wurde vorhergesagt.«
    Alexander zog eine finstere Miene. Er war diese ewigen Prophezeiungen wirklich leid. Eigentlich handelte es sich bei der Hellsicht um eine seltene Gabe, und jetzt begegnete er innerhalb weniger Tage gleich drei Hexen, die sie besaßen.
    »Wer bist du?«, fragte er.
    »Euer neuer Boss.«
    »Komisch, ich dachte, wir dienen bereits einer Hexe«, bemerkte Max.
    »Dann hätte sie euch an einer kürzeren Leine halten sollen. Ihr gehört jetzt mir.« Sie gab ihren Begleitern

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