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Shadowblade 02 - Schwarzes Feuer

Shadowblade 02 - Schwarzes Feuer

Titel: Shadowblade 02 - Schwarzes Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana Pharaoh Francis
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Sonnenuntergang. Wenn die Falle von Sunspears gelegt worden ist, dann warten sie vielleicht darauf, dass die Shadowblades gefahrlos rauskommen und die Sache zu Ende bringen können.«
    Einen Moment lang schwieg Max. »Hast du eine Ahnung, was sie mit uns vorhaben?«
    Er schüttelte den Kopf. »Und ich will es auch nicht herausfinden. Ich will dieses Amulett loswerden und dich da rausholen. Dann können wir uns davonmachen, bevor sie uns hier in die Enge treiben.«
    Er schaute sich um. Sie saßen hier geradezu auf dem Präsentierteller. Mit Ausnahme des Autos gab es kaum Deckung. Auf der gegenüberliegenden Straßenseite befanden sich zwei Felskämme, die zu einem breiten V zusammenliefen. Die Hügel waren mit Felsbrocken und Gestrüpp bedeckt und boten jedem, der sich dort verstecken wollte, ausreichend Möglichkeit. Hinter ihnen lag der See. Sie konnten versuchen, schwimmend zu entkommen, aber wahrscheinlich waren ihre Feinde auf diesen Fall vorbereitet. Der einzige andere Fluchtweg war die Straße, und zwei gute Schützen konnten sie dort leicht festnageln, so dass die anderen sie nur noch einsammeln mussten.
    Er spürte den Moment, an dem die Sonne tief genug stand, damit man sich als Shadowblade gefahrlos draußen aufhalten konnte. Sofort riss er sich das Amulett vom Hals und stopfte es in seine Hosentasche, ehe er das Auto auf die Seite drehte. Er konnte das Gewicht kaum stemmen. Sein Magen fühlte sich leer an. Seine Arme und Beine zitterten.
    Die Kofferraumklappe öffnete sich und kratzte mit lautem Knirschen über den Asphalt. Max kam zum Vorschein. Sie musterte Alexander, griff in den Kofferraum und warf ihm eine Flasche Gatorade zu. Er stürzte den Inhalt hinunter. Anschließend reichte sie ihm ein paar Energieriegel. Er riss einen davon auf, stopfte ihn sich in den Mund und steckte die übrigen in die Tasche. Sie nahm den Ebereschenspeer in die Hand und beobachtete aufmerksam die Hänge hinter ihnen.
    »Iss«, sagte Max geistesabwesend, während sie weiter nach Anzeichen von Bewegung Ausschau hielt.
    Alexander gehorchte und schlang zwei weitere Riegel hinunter. Er spürte, wie ihn ein wenig neue Kraft durchströmte, kam sich jedoch nach wie vor schwerfällig und ungelenk vor.
    Zischend atmete Max durch die Nase ein und legte den Kopf auf die Seite. Auch Alexander witterte etwas. Unheimliche Magie. Genau, wie er erwartet hatte. Er spürte, wie sein innerer Primus erwachte und seine Erschöpfung in den Hintergrund drängte. Das Tier in ihm schlug wütend um sich. Max warf ihm einen Blick zu. Ihre Prime war auf Hochtouren. Eine rohe, ungezähmte Kraft ging von ihr aus.
    »Willkommen zur Party, Schleimer. Es wurde auch langsam Zeit, dass du aufwachst.«
    »Was machen wir jetzt?«
    »Wir hören auf, Zeit zu verschwenden.« Sie schaute zurück zu den Hügeln. »In Ordnung. Ihr habt uns zum Stehen gebracht. Was zum Teufel wollt ihr?«, rief sie.
    Einen Moment lang herrschte Stille. Dann ertönte eine schrille Frauenstimme, die klang, als gehörte sie zu jemandem, der sich am Rande des Wahnsinns bewegte. »Lasst eure Waffen fallen.«
    »Und wenn wir das nicht tun?«
    Ein Schuss hallte übers Wasser, eine Kugel sauste über Max’ Kopf hinweg und schlug in einen Reifen ein. Sie sah sich das Loch im Gummi an. »Offenbar wollen sie uns wissen lassen, dass sie es ernst meinen. Was meinst du, wie viele sind es?«
    »Ich rieche vier.«
    »Ich auch. Sie stinken nach Angst und Verzweiflung. Das ist nie gut. Trotzdem hat es keinen Zweck, hier rumzuhängen. Fürs Erste haben sie uns erwischt. Finden wir heraus, warum.«
    Sie zog ihre Messer und legte sie auf die Beifahrertür des Autos, die nun nach oben zeigte. Alexander tat es ihr nach. Dann betrachtete Max wehmütig den Ebereschenspeer und lehnte ihn an den Reifen.
    »Was ist mit den Hexenketten?«, murmelte er.
    »Lass sie an. Die sind eigentlich keine Waffen. Wenn sie ihnen auffallen, können sie sie uns abnehmen.«
    Er griff in die Tasche, holte das Amulett hervor und drehte es zwischen den Fingern. Es war zu wertvoll, um es herzugeben. Aber was sollte er damit machen? Er konnte es in den See werfen, aber dann wäre es wahrscheinlich für immer verloren. Und was, wenn sie vor ihren unsichtbaren Feinden fliehen mussten? Konnte er es irgendwo am Körper verstecken? Oder es jetzt gleich benutzen? Doch wenn er sich unsichtbar machte, würde das nur ihm die Flucht ermöglichen. Ihre Gegner hatten sie gesehen und würden Max foltern, um ihn aus seinem Versteck zu locken.

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