Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Shadowblade 02 - Schwarzes Feuer

Shadowblade 02 - Schwarzes Feuer

Titel: Shadowblade 02 - Schwarzes Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana Pharaoh Francis
Vom Netzwerk:
sieben erreichte Alexander die Stadt. Max schlief die meiste Zeit durch.
    Kurz vor Ukiah fuhr er auf den Highway 20 Richtung Clear Lake. Die Straße führte an der Nordseite des Sees vorbei. Dahinter konnten sie auf den Highway 16 Richtung Woodland auffahren und anschließend auf der Interstate 505 das letzte Stück nach Winters zurücklegen.
    Die Frage war bloß, wie weit die wilde Magie sich inzwischen ausgebreitet hatte. Von dieser Seite des Küstengebirges aus konnte er sie nicht sehen, aber bald würden sie die Ausläufer am Clear Lake durchqueren, wo das Gebirge in ein Tal abfiel. Möglicherweise fuhren sie mitten in die verzauberte Zone hinein.
    Alexander passierte Nice und Lucerne, bevor es erste Anzeichen von Problemen gab. Er überfuhr eine unsichtbare Grenze, die das Territorium einer Hexe markierte. Sobald er sie überquert hatte, wusste er, dass etwas schrecklich falsch lief. Ihm wurde übel. Es war wie ein Echo des unnatürlichen Gefühls, das er beim Sonnenaufgang verspürt hatte. Allerdings wurde es diesmal nicht vom Amulett verursacht, sondern von etwas anderem.
    Er wurde langsamer und hielt an. Zu seiner Rechten spiegelte sich das orangefarbene Licht der untergehenden Sonne in der glatten Seeoberfläche. Bald würde Max den Kofferraum verlassen können.
    »Was ist?«, wollte sie wissen. »Warum hältst du?«
    »Ich weiß nicht. Es fühlt sich an, als wäre der Anneau hier aus dem Gleichgewicht. Krank.«
    »Krank? Was soll das heißen?« Sie klang ungeduldig, als stünde sie kurz davor, aus ihrem Gefängnis auszubrechen.
    »So etwas Ähnliches habe ich schon mal gespürt«, erklärte er. »Das war 1954. Eine Hexe ist gestorben, ohne die Nachfolge geregelt zu haben. Mehrere Tage lang konnte niemand den Anneau beanspruchen. Alles geriet durcheinander und zerfiel. Wenn man den Anneau zu lange sich selbst überlässt, zersetzt er sich.«
    Es dauerte eine Weile, bis sie antwortete: »Ich wusste nicht, dass das möglich ist.«
    »Der Anneau ist das Herz eines Territoriums, aber er wird vom Zirkel der Territorialhexe gebündelt und gewoben. Man muss ihn binden.«
    »Hast du überhaupt eine Ahnung, wovon du da redest, Schleimer? Es klingt, als ob du dir das ausdenkst.«
    Er lächelte. Das war seine Max. »Wirklich verstehen können das nur Hexen, und die reden nicht viel darüber.«
    Er konnte ihr entnervtes Schulterzucken beinahe sehen. »Von mir aus. Giselle erzählt mir überhaupt nichts, solange es nicht unbedingt nötig ist. Glaubst du also, die Territorialhexe ist gestorben?«
    »Ich wüsste nicht, was den Anneau sonst so aus dem Gleichgewicht bringen könnte.«
    Außer … die lebende Leere. Kalte Angst wühlte sich durch seine Eingeweide. Es passierte. Max würde sterben, wenn er es nicht verhinderte. Falls er das konnte.
    »Was ist mit dem Ausbruch und der wilden Magie?«
    »Die ist hier noch nicht angekommen«, antwortete er mit schwerer Zunge. Er konnte ihr nicht sagen, was Giselle vorausgesehen hatte. Allein das schon konnte sie umbringen. Sie würde vielleicht so beschäftigt damit sein, nach Feinden Ausschau zu halten, dass sie eine tödliche Falle übersah. »Wilde Magie würde einen Anneau nicht stören«, fuhr er fort. »Sie bringt Leben und nicht Tod. Vielleicht hat die hiesige Hexe den Ruf der Hüter zu den Waffen nicht beantwortet, und sie haben sie ermorden lassen. Vielleicht wurde der gesamte Zirkel ausgelöscht, wie die Hüter es mit Horngate versucht haben.«
    »Das glaube ich nicht. Die Hüter haben bei ihrer Attacke auf Horngate Alton geschickt, um den Anneau zu übernehmen. Es hilft ihnen nicht in ihrem Krieg, wenn sie einen Anneau zerfallen lassen. Für sie ist es besser, wenn er von einer Hexe übernommen wird, der sie vertrauen können.«
    Alexander war derselben Meinung. »Wir sollten weiter. Das hier geht uns nichts an. Eine Sekunde noch.« Er ging zu einem Baum, um sich zu erleichtern. Niemand war in der Nähe. Tatsächlich war die völlige Abwesenheit anderer Fahrzeuge etwas unheimlich, wenn man bedachte, dass die Autos auf dem Highway 101 Stoßstange an Stoßstange standen.
    Er runzelte die Stirn, und die Nackenhaare stellten sich ihm auf. Es war zu still. Selbst die Vögel und Insekten waren verstummt. Hier stimmte etwas ganz und gar nicht. Lebende Leere, flüsterte Giselles Stimme in seinem Kopf. Er spürte, wie der Shadowblade sich in ihm regte. Er erwachte nur langsam, weil er gegen die dämpfende Zauberkraft des Amuletts ankämpfen musste. Dafür, dass Alexander im

Weitere Kostenlose Bücher