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Shadowblade 02 - Schwarzes Feuer

Shadowblade 02 - Schwarzes Feuer

Titel: Shadowblade 02 - Schwarzes Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana Pharaoh Francis
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ein Zeichen. »Nehmt sie mit.«
    Sie ging weiter zur Straße. Max und Alexander folgten, während die drei Männer hinter ihnen einen Halbkreis bildeten.
    Hinter der Kurve wartete ein staubiger schwarzer Pick-up-Truck. Die Frau stieg auf der Fahrerseite ein und ließ den Motor aufheulen.
    »Dort rauf«, befahl der Nicht-Zwilling und wies auf die Ladefläche.
    Max und Alexander sprangen hoch und setzten sich mit dem Rücken zur Fahrerkabine. Die Männer stiegen hinter ihnen auf und hockten sich auf die Radabdeckungen. Die Gewehrmündungen wichen nicht ein einziges Mal von Max und Alexander.
    »Wer seid ihr?«, fragte Max.
    »Klappe halten«, sagte der Zwilling, der noch alle Haare hatte.
    »Sag bloß, Hatschi. Mehr hast du nicht zu bieten?«
    »Ruhe, sonst sorge ich dafür, dass du für immer still bist«, antwortete der Mann mit dem höhnischen Grinsen. Er sprach in einem leisen Singsang.
    Alexander versteifte sich und beäugte den Mann wachsam. In seinem Innern warf sich sein Primus gegen die Gitterstäbe des Gefängnisses, das ihn am Amoklaufen hinderte. Alexander sah, dass der andere Mann durchaus begriff, in welcher Gefahr er sich befand. Dennoch zeigte er sich nicht im mindesten davon beeindruckt.
    »Dann bist du wohl Brummbär«, meinte Max. »Wo sind Schneewittchens restliche Zwerge? Und die böse Königin? Die muss doch auch irgendwo sein.«
    Das löste eine Reaktion aus. Brummbärs Miene wurde ausdruckslos, und sein Finger krümmte sich um den Abzug. Alexander stieß Max zur Seite. Die Kugel durchschlug das Rückfenster und die Windschutzscheibe und sauste dabei dicht über die Schulter der Fahrerin weg. Die Frau trat auf die Bremse und sprang aus dem Auto, noch bevor der Truck ganz zum Stehen gekommen war.
    »Was soll der Scheiß?«, brüllte sie Brummbär an. »Du hättest mir verdammt noch mal den Kopf wegpusten können!«
    »Hab ich aber nicht«, gab er zurück, lud sein Gewehr durch und zielte erneut auf die Gefangenen.
    »Willst du sie töten?«
    »Vielleicht nur einen. Wir brauchen keinen zweiten«, sagte er.
    »Nicht? Seit wann? Judith hat gesagt, dass wir ihr beide bringen sollen, und das tun wir auch.«
    Er schnalzte mit der Zunge und spuckte auf die Ladefläche, gab aber keine weiteren Widerworte. Das fasste sie offenbar als Zustimmung auf, denn sie setzte sich wieder ans Steuer und fuhr weiter.
    Nach ein paar Kilometern bog der Truck auf eine ungepflasterte Straße ab und fuhr durch die Hügellandschaft des Vorgebirges. Nach weiteren sieben Kilometern kamen sie an eine breite, flache Kuppe.
    Sobald sie auf den Hügel fuhren, spürte Alexander Wogen verdrehter, übler Magie. Sein Magen rebellierte wie am Morgen, als er sich das Amulett umgehängt hatte und die Sonne aufgegangen war. Er schluckte und musste sich anstrengen, um seine letzte Mahlzeit im Magen zu behalten. Der Schweiß brach ihm am gesamten Leib aus, und seine Haut wurde kalt. Er schaute zu Max. Ihre Miene war angespannt, ihr Gesicht grau verfärbt, ihr Kiefer verkrampft. Auch ihr war der Schweiß ausgebrochen.
    Es war die lebende Leere. Sie befand sich ganz in der Nähe. Kein Wunder, dass Brummbär kurz vorm Durchdrehen stand. Alexander spürte, wie sein Primus an seinen Ketten zerrte. Seine Hände verkrampften sich. Er musste sich zusammenreißen, sonst würde er Max verlieren.
    Du wirst Primus sein.
    Aber nicht, wenn er verdammt noch mal etwas dagegen unternehmen konnte.
    Der Truck rollte auf eine mit schwarzen, verfugten Steinen gepflasterte Auffahrt, die von zwei niedrigen Ziegelsteinmauern eingefasst wurde. Sie wand sich durch etwas, bei dem es sich einst um einen grünen Park gehandelt haben musste. Das Gras, die Bäume und die Büsche waren schwarz, als ob sie verbrannt waren – allerdings war keine Asche zu sehen. Das Wasser im Bach war braun, und die Pflanzen, die auf der Oberfläche trieben, leichenweiß. Die Luft war dünn und schmeckte bitter, und das Atmen schmerzte in den Lungen.
    »Was ist hier passiert?«
    Die Mündung von Brummbärs Waffe zuckte in Alexanders Richtung. Sonst erhielt er keine Reaktion auf seine Frage.
    Sie hielten vor einem weitläufigen Anwesen. Zumindest hatte es sich einst um ein solches gehandelt. Jetzt sah es aus wie irgendeine alte schottische Burgruine. Der Putz war rissig und blätterte ab, ein Großteil der Mauern war eingestürzt oder neigte sich gefährlich. Das Gebäude machte den Eindruck, als könnte es jeden Moment in sich zusammenstürzen.
    Ihre Fänger ließen sie aussteigen, und die

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