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Shadowblade 02 - Schwarzes Feuer

Shadowblade 02 - Schwarzes Feuer

Titel: Shadowblade 02 - Schwarzes Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana Pharaoh Francis
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Frau blieb stehen, um das Gebäude zu betrachten. Einen Augenblick lang wich der Ausdruck verzweifelter Entschlossenheit in ihrem Gesicht blankem Entsetzen. Dann biss sie sich auf die Lippe und ging steifbeinig los.
    Sie folgten ihr um das Anwesen herum durch einen Hofgarten, der genau wie die restlichen Gärten tot und zerstört war. Sie kamen an eine Treppe, die nach unten in die Kellergewölbe führte und an deren Fuß sich eine Eisentür befand. Sie schwang auf, ohne zu quietschen. Auf der anderen Seite befand sich ein schmaler Gang, der auf einen großen Raum voller Sofas, Fernseher, Trainingsgeräte und Regale mit Büchern und Spielen mündete. Die Decke hing Unheil verkündend tief durch.
    Als sie den Raum betraten, schloss die Tür sich knallend hinter ihnen. Alexanders Nasenflügel blähten sich. Er roch Sunspears und Hexen und Krankheit.
    Die Sunspears kamen durch eine Tür zur Rechten. Es waren drei, und sie sahen abgehärmt aus. Schwarze Linien verliefen unter ihrer Haut wie Risse in altem feinem Porzellan. Die Dunkelheit hatte sie vergiftet – wahrscheinlich, als sie dabei geholfen hatten, die Falle für Alexander und Max aufzustellen.
    Die drei hatten Pistolen dabei und starrten genau wie die vier Shadowblades vor Waffen. Der erste Sunspear war ein schmaler Mann mit kupferrotem Haar und hektisch umherschauenden blauen Augen. Der zweite Mann hatte dunkles Haar und ein rundes Gesicht. Die dritte im Bunde war eine Frau von kaum einem Meter sechzig Größe. Sie hatte strohblondes Haar, einen rosa Mund und erinnerte an eine Puppe. Trotzdem stand außer Zweifel, dass sie absolut fähig zum Töten war. Eine bedrohliche Aura umgab sie. Sie war keine Prime – wie auch die anderen beiden nicht –, aber sie stand ebenso kurz vor diesem Schritt wie Niko, Tyler und Thor. Noch ein paar Jahre und ein paar Zauber, dann wäre sie so weit.
    Sie warf den beiden Gefangenen einen Blick zu und schaute danach zu der braunhaarigen Frau, die sie begleitete.
    »Kommt schon. Wir haben keine Zeit zu verlieren. Oak und Steel, ihr kommt mit. Der Rest hält Wache.«
    Wie sich herausstellte, handelte es sich bei Oak und Steel um Brummbär und um den Zwilling mit den längeren Haaren. Die blonde Frau führte sie durch den Freizeitraum in ein kleineres Zimmer. Was auch immer es einmal gewesen war, nun handelte es sich um ein Krankenzimmer. Räucherpfannen standen in jeder Ecke und in einem Halbkreis um das schmale Bett an der Wand. Dichter Rauch stieg aus ihnen auf: Es roch nach Salbei und einer seltsamen Kombination aus Karamell, Lakritz und Sellerie.
    Auf dem Bett lag eine reglose Gestalt – ein Hexer. Sein Atem ging schnell und flach. Eine Hexe stand über ihn gebeugt, murmelte vor sich hin und strich mit einem feuchten Tuch über seine Stirn. Alexander hoffte, dass sie kein Wasser aus der Gegend verwendete. Er war sich ziemlich sicher, dass alles im Umkreis von mindestens ein paar Hundert Metern absolut tot war. Und zwar nicht in der Weise tot, die es neuen Pflanzen erlaubte, auf dem Humus zu wachsen, sondern so nachhaltig sterilisiert, dass sich dort nie wieder Leben ansiedeln würde. Eine schreckliche Plage hatte das Land ereilt, und Alexander bezweifelte, dass selbst die wilde Magie von Mount Shasta hier Fuß fassen könnte. Was auch immer das hier erschaffen hatte, es musste sich um die lebende Leere handeln.
    »Was ist passiert?«, fragte Max die Hexe mit emotionsloser Stimme. »Was wollt ihr von uns?« Ihre Miene war kalt. Sie hatte sich tief in sich selbst zurückgezogen. Bereit zu kämpfen.
    Die Hexe blickte auf. Sie war bis auf die Knochen abgemagert, ähnlich wie Giselle nach der Schlacht um Horngate. Ihr braunes Haar war strähnig, und die Haut hing schlaff an ihrem Körper herab. Ihre Fingernägel waren lila verfärbt, als hätte man mit einem Hammer draufgeschlagen, und ihre Augäpfel waren voller geplatzter Äderchen. Die Hexe sah aus, als hätte sie einen Krieg hinter sich. Sie würdigte Alexander und Max kaum eines Blickes, ehe sie sich wieder ihrem Patienten widmete.
    Die kleine Blonde trat vor. »Judith, sind das die, die du in der Vision gesehen hast?«
    Die Hexe schaute erneut auf. Sie musterte erst Max und dann Alexander. »Ja«, antwortete sie mit brüchiger Stimme, ehe sie ihren gemurmelten Singsang fortsetzte.
    »Gut«, sagte die Sunspear und wandte sich wieder Max und Alexander zu, um sie nachdenklich zu betrachten. Sie hatte ihre Waffe nicht gesenkt. Es handelte sich um eine .454 Casull, mit der man

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