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Shadowblade: Dunkle Fesseln: Roman (Knaur HC) (German Edition)

Shadowblade: Dunkle Fesseln: Roman (Knaur HC) (German Edition)

Titel: Shadowblade: Dunkle Fesseln: Roman (Knaur HC) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana Pharaoh Francis
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ausholte.
    Oz blieb stehen, und die Truppe versammelte sich. »Wir müssen ihn auf den Boden runterkriegen. Wir attackieren ihn mit allem, was wir haben, gleichzeitig. Wenn er tief genug herabsinkt, dann versucht, ihn runterzuziehen. Achtet auf seine Flügel. Die können euch in Scheiben schneiden. Geht auf Position. Ich gebe euch ein Zeichen, wenn ihr feuern sollt.« Er hielt inne und schaute alle nacheinander an. »Es war mir eine Freude, euch zu kennen.« Mehrere Leute nickten und murmelten. »Legen wir los.«
    Sie verteilten sich in einem unregelmäßigen Halbkreis. Oz und Akemi flankierten Alexander links und rechts. Der Sunspear-Primus verlor keine Zeit. Als alle auf Position waren, stieß er die Faust in die Luft.
    Der Engel war keine zwanzig Meter weit in der Luft. Sechs raketengetriebene Granaten trafen ihn gleichzeitig und explodierten. Die Luft bebte von der Erschütterung, und Hitze verbreitete sich blitzartig. Tutresiel kam ins Trudeln. Alexander rannte ihm hinterher, Akemi und Oz blieben an seiner Seite, hingen an ihm wie Kletten. Akemi hatte eine Armbrust und feuerte so schnell wie möglich hintereinander mehrere Ebereschenpfeile mit Eisenspitzen ab. Jeder einzelne Bolzen traf sein Ziel und prallte nutzlos ab. Dann erklangen das Knattern von Schnellfeuer und weitere Explosionen.
    Tutresiel taumelte, und sein Schwert sauste unkontrolliert durch die Luft. Alexander konzentrierte sich auf die Hände des Engels und den Knauf des schimmernden Schwerts. Das Hexenfeuer hätte ihm eigentlich keine Probleme verursachen sollen, doch als er hineinsah, taten ihm die Augen weh, und Flecken trübten seine Sicht. Er wusste, dass seine Netzhaut innerhalb kurzer Zeit wegbrennen und ihn erblinden lassen würde. Tutresiel zappelte in der Luft und stürzte dem Boden entgegen. Im letzten Moment schien er das Gleichgewicht wiederzuerlangen, aber er konnte nicht mehr abbremsen. Er prallte auf den Boden und purzelte Hals über Kopf weiter, wobei seine Flügel tiefe Rillen in den Fels gruben.
    Einen Augenblick später rollte Tutresiel sich ab und kam leichtfüßig wieder auf die Beine. Alexander war direkt hinter ihm. Er stürmte vor, duckte sich unter den halb ausgebreiteten Schwingen hindurch und warf sich mit jedem bisschen Muskelkraft in seinem Leib gegen die Beine des Engels. Die Knochen eines gewöhnlichen Menschen wären zerschmettert worden. Der überrumpelte Engel kippte vornüber und schlug lang hin. Seine Flügel zerkratzten Alexander, als er sich außer Reichweite rollte, und er spürte, wie die frischen Wunden an seinen Schultern und Rippen aufklafften. Dort, wo die Federn tiefer schnitten, teilte sich der Knochen wie unter einem Laser. Der Schmerz war brennend, und Blut lief Alexander im breiten Strom über den Rücken. Er sprang auf die Beine. Sein linker Arm war schwer und kraftlos. Sofort sprang er auf Tutresiels Rücken, landete zwischen seinen Flügelansätzen und bohrte dem Engel das Knie in den Nacken.
    Im hellen Licht des Schwerts waren Tutresiels Hände wie unsichtbar. Er bäumte sich auf, um Alexander abzuwerfen. Alexander erahnte, wie seine Mitkämpfer sich kopfüber auf Tutresiel stürzten. Oz schlug dem Engel mit dem Pistolenknauf auf den Kopf.
    Alexander nutzte die Gelegenheit. Er streckte die mentalen Hände aus und löste Tutresiels Finger vom Heft des Schwerts. Der Engel hielt es fest umklammert und widersetzte sich Alexanders Telekinese. Alexander reagierte, indem er die Hände an die Schläfen presste und alles andere losließ. Er ließ sein ganzes Sein in die Aufgabe strömen, Tutresiels Griff zu lösen.
    Er glaubte nicht, dass er es schaffen würde. Der Engel war stärker, als er erwartet hatte. Angestrengt konzentrierte er sich auf Tutresiels Handknochen. Sie bestanden aus etwas, das sehr viel härter war als gewöhnlicher Knochen. Alexander entschied sich für die Fingerknöchel und zerquetschte sie nacheinander. Er war schnell. So etwas hatte er bereits geübt. Einen Augenblick später war der Griff des Engels geschwächt genug, damit Alexander seine Hände wegreißen konnte. Er setzte sein letztes bisschen Kraft ein, um das Schwert ein paar Meter weit wegzustoßen.
    Alles drehte sich um Alexander, und seine Sicht war grau verschwommen. Er meinte, dass es Akemi war, die über ihn hinwegsprang und losrannte, um das Schwert zu holen. Er wollte sie warnen, es nicht zu berühren, doch seine Stimme war nicht mehr als ein Krächzen. Sie beugte sich vor, um es zu ergreifen. Blauweißes Licht

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